Unsere Hosteria am Berg
Von Riobamba fährt man nochmal an die zwei Stunden nach Alausi, was nun schon richtig in den Anden liegt. Ein leeres Nest. Eine Hauptstraße mit Hotels, deren schillernden Namen aus einem Luxus-Hotel-Katalog stammen könnten (Hotel-Europa/ Hotel Residencial/ Hotel Principe Real..) und so aussehen, als ob sie mit Tesafilm zusammengehalten werden. Zum Glück habe ich übers Netz die Hosteria La Quinta gefunden. Doch wie dort hinkommen. Nach dem Aussteigen aus dem Bus frage ich den Busfahrer, ob er uns ein Taxi rufen könnte, was er auch missbilligend bejahte. Doch nachdem er sich palavernd wieder seinem Kollegen zuwandte war klar, von dem kommt keine Hilfe. Und wie soll es sein, 20 Meter weiter war der Taxistand. Eine Fahrt mit dem Taxi in Alausi, egal wohin, kostet einen Dollar.San Pedro aus Kacheln überragt den Ort und guckt Richtung Friedhof. Hinter ihm verläuft die Attraktion, deretwegen Menschen aus der ganzen Welt kommen. Die historische Eisenbahn von Alausi, die gut eine dreiviertelStunde zur Teufelsnase (nariz de diablo) fährt. Die staatliche Ferrocarril Ecuatoriana versucht seit Correas Regierung das alte Streckennetz wieder auf Vordermann zu bringen und damit die Touristen zu locken, denn mit der geplanten vollständigen Verbindung zwischen Quito und Guayaquil (Duran) die in sieben Tagen bewältigt werden soll, wird noch nicht mal ein Ecuadorianer reisen wollen.
Doch das ist Zukunftsmusik, noch sind nur einzelne wenige Streckenabschnitte befahrbar und die Ecuadorianer lassen sich Zeit, sehr viel Zeit diesen kleinen Schatz zu heben... Nun denn, wir hatten die stattlichen 20 $ schon in Riobamba bezahlt und freuten uns auf die kleine Bummelbahn, die die steilste, langsamste und was weiß ich noch Bahn der Welt sein soll.
Mit uns warteten nur weiße amerikanische und europäische Touristen auf die spektakuläre Fahrt!
Putzig jedenfalls.