Österreich ist bekanntlich ein Schengen-Land, genau wie Deutschland. Beim Wechsel zwischen Schengen-Staaten gibt es – feierlich vertraglich vereinbart – seit 1998 keine Grenzkontrollen.
Die bayrische Polizei ist da offenbar anderer Auffassung und kontrolliert österreichische Taxen beim Grenzübertritt in Deutschland wegen des dabei geäusserten Verdachtes der Schlepperei, also wegen Menschenhandels! Da werden Taxler schon mal stundenweise aus dem Verkehr gezogen und haben deshalb keine Einnahmen in dieser Zeit. Davon haben die Österreichischen Taxifahrer die Schnauze voll und lehnen Fahrten über die deutsche Grenze jetzt einfach ab.
“Diese Unangemessenheit ist fast Freiheitsberaubung, das ist Behördenwillkür”, kritisiert der Chef der Salzburger Taxivereinigung, Peter Tutschku. (DerStandard.at).
Die Wirtschaft und der Fremdenverkehr auf der bayrischen Seite sprechen von Boykott und fühlen sich diskriminiert von den Ösi-Taxlern.
Diese fragen sich aber, wieso SIE eigentlich hoheitliche Akte wie Pass-Kontrollen oder die Überprüfung von Aufenthaltsberechtigungen durchführen sollen, was ein klarer Verstoß gegen das Schengen Abkommen ist und sowieso nicht in ihrer Kompetenz liegt?
Warum verlangt Bayern Polizei von Österreichs Taxlern Dinge, die in der hoheitlichen Kompetenz des österreichischen Grenzregimes liegen?
Was ist eigentlich mit anderen Einreisemöglichkeiten?
Wenn einer auf dem Inn ein Kanu mietet? Grenzkontrolle!
Wenn einer in einen Zug nach Deutschland steigt? Grenzkontrolle!
Wenn sich einer einen Mietwagen nimmt? Grenzkontrolle?
Wenn sich einer ein Fahrrad leiht? Grenzkontrolle!
Wenn einer zu Fuss die Grenze passiert und im ersten bayrischen Wirtshaus auf’s Klo will? Grenzkontrolle!
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http://derstandard.at/2000015571257/Salzburgs-Taxiboykott-trifft-Bayern-hart?ref=nl