Heute leider für Bw-Briefe geschlossen
Im ostdeutschen Militärkommando III geht gar nix mehr: No mail, no fun, no command. Natürlich haben die Militärs da gleich ihre Chance entdeckt, dem paperless office einen gehörigen Schritt näher zu kommen und neue Medien zu testen. Auch paar ABM-Maßnahmen dürften dabei anfallen. Nun wird nämlich jeder Postbrief erstmal mühsam gescannt und dann als email-Anlage versendet. Erst "bei Weiterbildungsveranstaltungen", so die Hausmitteilung vom MilKmd III, können die Originale ausgehändigt werden. Das sieht nicht gut aus für unsere Truppe.
Und meist sind solche durchgesickerten Meldungen nur die Spitze des Eisbergs. Wer weiß. wo noch überall in der Bundeswehr besorgte Postkommando-Feldwebel heute den letzten Bogen 55er-cent-Briefmarken anbrechen. Ich hab mich selber schon gewundert, warum in den letzten Wochen die üblichen Hochglanzbroschüren ("Komm zur Bundeswehr - das Abenteuer wartet") in meinem Postkasten ausblieben.
Und weil das irgendwann auch auf Kosten unser aller Sicherheit geht, sollte schnellmöglichst eine Briefmarken-Solidarkampagne gestartet werden. Früher, zu unseligen Kaiserreichszeiten hieß es noch: "Gold gab ich für Eisen". Da haben wir es doch besser: "Briefmarken gab ich für meine Armee". Also, wer hat noch
unbenutzte Postwertzeichen zwischen Schreibtisch und Sofa versteckt, die sie/er entbehren kann? Schleunigst einsammeln, rein in einen Umschlag und ab damit nach Bonn auf die Hardthöhe. Mit einem Anschreiben wie diesem (oder ähnlich):
Sehr geehrter Herr Baron,
mit Bedauern haben wir von den besorgniserregenden Briefmarken-Defiziten in Ihrer Truppe gelesen. Der (hier wahlweise einsetzen: Schützenverein von Dedelsdortf / Landfrauen-Vereinigung von Königswusterhausen / Bundeswehr-Fanclub Dresden-Nord - unzutreffendes streichen) übersendet Ihnen in der Anlage 10 / 100 / 1000 (hier: Betrag in Worten wiederholen) gültige Postwertzeichen im Wert von 55 / 90 cent. An uns soll es nicht liegen, dass unsere Arme wieder ordnungsgemäss funktioniert und kommunizieren kann.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre....
Diese Spontanaktionen sollten von einer Sonderaktion der Deutschen Post flankiert werden. In meiner Jugend gab es das sog. "Notopfer Berlin", eine Zwangsabgabe von 2 Pfennig zugunsten unserer Frontstadt. Jetzt ist die Zeit für eine neue Marke "Notopfer Hardthöhe".
Quelle: doku.cc
Eine schöne, von Merkel handsignierte neue 55cent Marke, bevor alle unsere Militär-Kommandos pleite gehen. Als Markenmotiv vielleicht eine fesche Offizierin oder ein mit malerischen Herbstblättern garnierter Leopard-Panzer.Also, wem die Sicherheit unseres Landes noch was wert ist, der soll jetzt gefälligst spenden. Denn wie oft haben wir doch von selbstbewußten Generälen gehört: "Versorgungslücken bei der Truppe? Nicht bei uns. Die paar Tausend Euro für neue Infantriesocken, die bezahlen wir doch glatt aus der Portokasse". Wenn aber die Portokasse nun leer ist....