Alarm: Jede vierte Studie ausländerfeindlich

Da haben wir den Salat. Weil seit dem Rückzug des "bekennenden Rassisten" (Migrantenrat Berlin) Sarrazin und der Rettung der "chilenischen Bergleute" (AFP) gar nicht Neues mehr in der Welt passiert, berichtet dpa, die einzig wahre staatliche Nachrichtenagentur, heute noch einmal über eine Umfrage, nach der jeder vierte Deutsche fremdenfeindlichen Aussagen zustimmt. Das hatte eine im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung erstellte Untersuchung ergeben. Noch 2008, berichte der renommierte "Spiegel", sei nur ein Fünftel der Bürger ausländerfeindlich gewesen.
2005 hingegen, berichten weder dpa noch das Hamburger Nachrichtenmagazin, hatte der Westen in Sachen Ausläönderfeindlichekit mit dem Osten gleichgezogen. "Jeder vierte Deutsche ausländerfeindlich eingestellt", meldete der Spiegel damals mit der vorweggenommenen Schlagzeile von 2010, nachdem eine Studie der Universität Leipzig diese Zahl herausgefunden hatte. 2008, als dieser Anteil einer neuen Untersuchung zufolge zurückgegangen war, setzte der "Spiegel" kurz mit der Berichterstattung aus, ehe er 2009 alarmierte: "Offene Ausländerfeindlichkeit, Judenhass, Sympathien für Kameradschaften - laut einer neuen Studie sind rechtsextreme Gesinnungen unter deutschen Jugendlichen weiter verbreitet als vielfach angenommen. " Der berühmte Medienpsychologe Christian Pfeifffffer hatte damals messerscharf ausgeforscht, dass "jeder siebte Schüler sehr ausländerfeindlich" sei, Ausländer mitgerechnet. 14,4 Prozent der Jugendlichen entpuppten sich der damaligen Erhebung zufolge als Ausländerfeinde. Große Zustimmung fanden etwa Aussagen wie "Die meisten Ausländer sind kriminell" oder "Die in Deutschland lebenden Ausländer sind keine Bereicherung für die Kultur in Deutschland".
Die Autoren der neuen Studie schlagen nun Alarm, weil nun wieder insbesondere Ältere eher anfällig für extreme Parolen seien und jede vierte Studie offenbar dasselbe ergebe wie ein Drittel aller vorhergehenden. Damit sei ein Fünfter aller Forschungsergebnisse ausländerfeindlich. Das sei ein "Alarmsignal für Politik und Gesellschaft". Angesichts von Abstiegsängsten hätten rechtsextreme Einstellungen mit der Wirtschafts- und Finanzkrise zugenommen, warnten die Leipziger Wissenschaftler Oliver Decker und Elmar Brähler, ohne weiter darauf einzugehen, dass die Zahlen nun wieder genau dort liegen, wo sie 2005 schon lagen. Stattdessen sprachen die Wissenschaftler von einer "dramatischen Trendwende". Im Jahr 2010 habe es "eine signifikante Zunahme antidemokratischer und rassistischer Einstellungen" gegeben, wenn auch nur verglichen mit 2008, nicht mit 2005. So lässt sich daraus, das alles ist, wie es schonmal war, sogar wieder politisch Kapital schlagen: "Es bestehe die Gefahr, dass Rechtspopulisten versuchten, aus der Situation politisch Kapital zu schlagen", warnt dpa.


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