“Drogen, Juwelen, schnelle Autos – üblicherweise sind es solche Luxusgüter, die in reichen Ländern Diebe anlocken. In Kalifornien aber bekommen Behörden derzeit einen Vorgeschmack darauf, was auch in anderen Regionen der USA und Europas im Zuge des Klimawandels geschehen könnte: Die seit Jahren anhaltende Dürre macht Wasser zu einem seltenen Gut, das zur illegalen Selbstbedienung einlädt.
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Der Wasserraub ist ein Symptom eines tiefergehenden Problems, das die Wasserversorgung Kaliforniens ernsthaft bedroht: Die Grundwasser-Entnahme wird nicht zentral dokumentiert, und sie ist kaum kontrollierbar.
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Im Zusammenspiel mit der biblischen Dürre, die den Südwesten der USA seit rund 14 Jahren im Griff hat, führt der Wildwuchs zu dramatischen Folgen: Die Grundwasserpegel sind stark gesunken, wie die Auswertung von Satellitendaten im Sommer 2014 zeigte. Die Region zehrt offenbar schon seit Jahren von ihren Reserven.
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Auch Landwirte blicken bang in die Zukunft. Im zentralen Tal Kaliforniens wird auf einer Fläche von rund 80 mal 700 Kilometern das meiste Obst und Gemüse in den USA produziert. 80 Prozent aller Mandeln der Welt kommen aus dem Central Valley. Mehr als 40 Milliarden Dollar bringt der Verkauf der Agrarprodukte aus dem “Golden State” jährlich ein. Das gelingt schon jetzt nur mit künstlicher Bewässerung, die durch die Dürre massiv zugenommen hat – was die Grundwasserpegel weiter sinken lässt…“
Quelle und gesamter Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/duerre-in-kalifornien-diebe-stehlen-wasser-a-1020207.html