Studentenrap war gestern. Mit The Journey Aflame zeigt Akua Naru vielmehr, dass Dozentenrap das Gebot der Stunde ist. Auf ihrem 14-Track starken Debüt erteilt die aus Connecticut stammende Rapperin – mit Lehrauftrag an der Uni Wuppertal – eine einstündige Lektion in Sachen Rhythm and Poetry. Ihre weltoffene HipHop-Musik ist eine interdisziplinär-groovende Melange aus Blues, Jazz und African Soul, die auf inhaltlich anspruchsvolle Lyrics trifft. Neben persönlichen Erfahrungen, die sie in ihren Texten verarbeitet hat, repräsentiert Naru die HipHop-Kultur in all seinen Facetten. Speziell an alle weiblichen MC’s und Vorreiterinnen am Mikrofon – wie Lauryn Hill, Heather B oder Salt-n-Pepa – hat sie die Hommage The World Is Listening gerichtet.
Verantwortlich für die Produktionen auf The Journey Aflame zeigen sich neben 7inch und JR & PH7 vor allem The Drumkidz. Leider pendelt das Soundspektrum nur zwischen smooth und zurückgelehnt, was besonders in Kombination mit den entspannt geflowten Lines von Akua Naru für eine knappe Stunde teils positiver, teils negativer Trägheit sorgt. Das leicht sleazy aber stimmungsvoll dahin gehauchte Poetry: How Does It Feel? scheint Naru dann sogar direkt im Schlafzimmer aufgenommen zu haben. Ausnahme bildet das Duett The Wound mit dem ghanaischen Rapper Blitz the Ambassador, das deutlich mehr von dem im Albumtitel versprochenen Feuer feilbietet. Insgesamt dennoch ein sehr gefühlvolles und treibendes Gesamtwerk.
Andreas Margara (7. Februar 2011)
Akua Naru – The World Is Listening