Aktuelles zu Thich Thien Son ... und was das mit Edathy zu tun hat

Damit es nicht in meiner Kommentarfunktion untergeht, verlinke ich den aufschlussreichen Beitrag des Mönches Tenzin Peljor von seiner Seite über buddhistische Sekten: "Der Fall des Zen-Meisters Thich Thien Son", der auch heißen könnte: Der Fall des Möchtegern-Zenlehrers Mai Huy Giang Tran. Was gibt es hierin interessantes Neues, das für den Fortgang der Ereignisse von Bedeutung sein könnte?
1) Tenzin hat wiederholt die Staatsanwaltschaft auf TTS hingewiesen, zuletzt mit einer weiteren eidesstattlichen Versicherung eines Minderjährigen, so dass nun endlich ermittelt werde.
2) Der frühere Polizeipräsident soll ein Schüler von TTS gewesen sein. 
3) Der junge Novize Hue Bao, der zwischenzeitlich in einen Tempel der tibetischen Tradition (!) ins Ausland abgeschoben worden sein soll, hat sich offenbar als Replik auf eine Kritik von TTS auf seiner Facebookseite über nächtliche Sexgeräusche aus TTS Zimmer beklagt, wo dieser sich mit einem jungen Lover vergnügt haben soll.
4) Der Mönch Tenzin kontaktierte zwecks Beratung in dieser Sache u.a. auch den Verein "Wildwasser e.V.".
5) TTS soll, vor seiner Gemeinschaft zur Rede gestellt und mit Beweisen konfrontiert, den sexuellen Missbrauch eines "12/13jährigen Jungen" zugegeben haben.
6) Mönche seiner Gemeinschaft wandten sich an Thich Nhat Hanh um Rat.
Einige der o.g. Geschehnisse werden der Sache m.E. abträglich sein. Zum einen ist der Verein Wildwasser bei meinen jahrelangen Recherchen zu einschlägigen Themen als besonders paranoid und zahlenverstellend aufgefallen. Wenn sich das bis zur StA durchgesprochen hat, ist das ggf. ein Minuspunkt, auch wenn zeitweise solche Vereine als erste Infoquelle für Polizei und Justiz dienten und diese mit ihrem unwissenschaftlichen Material infizierten.   Wie man TNH um Rat fragen kann, wenn es um das Verletzen des Vinaya, der Ordensregeln geht, ist mir schleierhaft. TNH lebt offensichtlich seit Jahren selbst Seite an Seite mit einer Nonne, er verstößt gegen Besitzrechte und ordiniert gegen die einschlägigen Regeln des Vinaya Nonnen, die das dann für gültig halten. TNH war offensichtlich auch nicht in der Lage, TTS selbst beizeiten zu durchschauen.   Für die Presse sollte Punkt 2, das mögliche Involviertsein eines früheren Polizeipräsidenten, Anlass für weitere Recherchen sein. Ich freue mich zwar, dass sich ein solcher für Zen interessiert, nicht jedoch über die Auswahl seines Lehrers. Was hatte das ggf. für Folgen auf die vorherige Einstellung der Ermittlungen (man erinnere sich, auch ich hatte - neben Tenzin - schon vor Jahren Anzeige erstattet, nachdem sich im damaligen DBU-Forum ein betroffener junger Erwachsener geäußert hatte) oder die mangelnde Durchsetzungskraft des Jugendamtes? Es ist kaum vorstellbar, dass in irgendeiner privaten Einrichtung Kinder ein und aus gehen und bei nichtverwandten Erwachsenen nächtigen, ohne dass sich dafür ein Amt hinreichend interessiert. Es sei denn vielleicht, die vom Amt bestellten Betreuer hatten etwas davon.
***
Nun der Schwenk zu Edathy. Über seinen Fall wollte ich schon lange schreiben, und er bietet hier die Möglichkeit eines Kontrastprogrammes. Gerade meldete sich Edathy, dem man den Besitz von Nacktbildern Minderjähriger nachsagt, aus Südeuropa mit der intelligenten Bemerkung, solche Bilder seien schon seit jeher auch im Sinne der Kunst von Menschen genossen worden. Ergänzend sagt er, bei den von ihm bestellten Aufnahmen sei auszuschließen, dass die Abgebildeten für härtere Abbildungen missbraucht worden seien.   Ich weiß nicht, was auf den Abbildungen zu sehen ist, vieles deutet darauf hin, dass es sich entweder um FKK-Aufnahmen oder um eher künstlerisch inspirierte Aktaufnahmen handelt. Edathy hat nun das Hauptargument, das ich hier bringen wollte, selbst formuliert: Ein Anfangsverdacht, der aus einer legalen Handlung sich herleitet (dem Bestellen von Aktaufnahmen), sei absurd und würde den Rechtsstaat aushebeln. Hierzu ist wichtig, was kürzlich sowohl von Anwälten wie auch Sexualwissenschaftlern bestätigt wurde, dass nämlich die Behauptung, man fände bei Besitzern solcher Aufnahmen meist harte illegale Pornografie falsch ist. Es ist eine reine Schutzbehauptung der Justiz, mit der sie z.B. die Unverletzlichkeit der Wohnung aufhebt. Statistiken liefert sie nicht. In der allgemeinen Berichterstattung tauchen häufig Funde von Tausenden pornografischen Abbildungen auf Rechnern auf, doch wird in aller Regel nicht differenziert, ob es sich dabei bloß um die üblichen Erwachsenenpornos handelt oder zumindest um legales Material.   Im Grunde könnte der Fall Edathy damit zu einer Chance werden, die Grundrechte zu stärken. Ich bin dem Mann schon deshalb dankbar, weil Politiker wie Gabriel und Bosbach, die auf mich lange einen vernünftigen Eindruck machen konnten, nun ihr wahres Gesicht (oder zumindest einen wahren riesigen Pickel darin) zeigen. Sie nämlich halten offenkundig jemanden, der ein bestimmtes ästhetisches (und wahrscheinlich auch erotisches) Interesse hat, das nicht mehrheitsfähig ist, und der nicht nur für die Vorratssdatenspeicherung war (ergo sich ggf. selbst ins Knie geschossen hätte), sondern sich quasi als talentierter Nazijäger zeigte, allein aufgrund einer solchen Neigung plötzlich für untragbar und unfähig, etwa weiter die Vorgänge um Rechtsradikale zu untersuchen. Dieses widerliche, beifallheischende Ausgrenzen bezöge sich, nimmt man das zur Grundlage, was jene Politiker Edathy unterstellen (ein Interesse an nackten Jungens), also auf eine sexuelle Minderheit und ist nur deshalb machbar, weil man deren Anteil an der Gesamtbevölkerung auf bloß ein Prozent schätzt (während die tatsächlich schädlichen Übergriffe auf Kinder wohl eher von mind. 10 Prozent der Bevölkerung zu erwarten sind, wenn man ein gesundes Mittelmaß zwischen dämonisierenden Dunkelziffern und dem Anteil schärmerischer "Boy- und Girllover" zugrunde legt). Man kann heute hierzulande wahrscheinlich keine Wahl mehr gewinnen, wenn man auf die gleiche Art Homosexuelle basht. Vor einigen Dekaden haben noch Freudianer und Analytiker, die heute daran festhalten, in einem amerikanischen Fachkatalog die Pädophilie als sexuelle Störung zu bezeichnen (statt als legitime sexuelle Identität), die Homosexualität als Neurose angesehen. Sowohl, wenn man in die Vergangenheit schaut, als auch wenn man hier gewisse Parallelen erkennt und die Zukunft prognostiziert, kann man nur zum Schluss kommen, dass in absehbarer Zeit ein Paradigmenwechsel anstehen müsste, und Edathy könnte helfen, diesen ausulösen.   Schon stehen natürlich die einschlägigen Hilfsorganisationen, Medien und Polit-Schleimer bereit, um stattdessen jedwede auch von Experten geforderte Toleranz gegenüber Bildern zu tilgen. Behauptet wird, man wolle nun den Handel mit Nacktfotos untersagen, was zunächst moralisch korrekt klingt. Gemeint ist wohl, dass man versuchen wird, diese möglichst flächendeckend zu verbannen. Denn von einem kostenlosen Zurverfügungstellen als Alternative wird ebenso wenig geredet wie von den Profis, die warten, bis ihre Models erwachsen sind, dann deren Einverständnis einholen und erst danach die einmal gemachten Fotos veröffentlichen. Die Hysterie geht so weit, dass kürzlich Polaroids von Balthus' Nacktkindermodell nicht in einer Ausstellung gezeigt werden konnten. Weitere lächerliche Skandale rangten sich etwa um die Arbeiten von Jock Sturges und Sally Mann.   Im Grunde wird angestrebt, den Menschen mit pädophilen oder pädosexuellen Neigungen zu kastrieren. Selbst gescheite Therapeuten wie der oben im Link interviewte Ahlers reden stets von der chemischen Keule als Alternative, und die anderen wollen sogar das Wichsen der Pädos erschweren, indem sie ihnen die Vorlagen entziehen. Wie schon Ernest Borneman(n) erkannte, steckt dahinter eine kollektive Verdrängung der eigenen Sexualität als Kind, ein völlig unverdautes Haudrauf auf eine kleinstmögliche Minderheit, auf die man außerdem seinen eigenen Sadismus projezieren kann wie sonst eben z.B. auf Juden oder Homos.
Damit kein Missverständnis aufkommt - man kann diejenigen, die keine Alternativen haben, nicht mit denen in einen Topf werfen, die wie TTS auch mit erwachsenen Männern offenbar sexuelle Erfüllung erfahren. Bei den Erstgenannten sollte es darum gehen, ein menschenwürdiges Leben auf der Grundlage der allgemeinen Menschen- und Grundrechte möglich zu machen. Dazu sollte auch eine akzeptable Möglichkeit der Triebabfuhr gehören, und jede Beschneidung des nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gerade nicht zu Übergriffen führenden Konsums von erotischem oder pornographischem Material wird sich als untauglich erweisen. Der Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung ist die eine Seite, die andere Frage bleibt, wie wir eine angeborene (?) oder frühkindlich geprägte* sexuelle Präferenz für "normal" halten können, um ihr dann einen Lebensrahmen zu ermöglichen, in dem möglichst niemand zu Schaden kommt.
[* am viel versprechendsten erscheint mir die Forschung zu olefaktorischer, also Geruchsprägung.]

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