Erdbeben Zwischenmeldung
Gute Nachrichten zuerst: sowohl dem Sidetracks Team auf beiden Inseln, unseren Teilnehmern und der Mehrzahl der Neuseeländer geht es den Umständen entsprechend gut. Es sind zwei Todesopfer und einige Verletzte zu beklagen und zahlreiche Gebäude wurden beschädigt, aber grundsätzlich hatten wir Glück im Unglück.
Die wichtigsten Details
Von Sonntag auf Montag Nacht wurde Neuseeland ziemlich derb aus dem Schlaf gerissen: zwei Minuten nach Mitternacht ereignete sich ein Doppelerdbeben mit einer kalkulierten gemeinsamen Stärke von 7.5, bzw 7.8 laut der amerikanischen Behörde. Das Epizentrum war in einer relativ ländlichen Gegend des nördlichen Teils der Südinsel gelegen, in der Nähe von Culverden, in der Mitte zwischen Christchurch und Blenheim. Aufgrund der Stärke und Position verursachte es Verformungen entlang der Verwerfungsspalte und deshalb wurde für bestimmte Küstengebiete eine Tsunamiwarnung ausgesprochen. Nachdem aber mehr Information verfügbar war, wurde dies nach einer Stunde auf ein paar wenige Gebiete beschränkt, die dann eine 2.5m hohe Welle registrierten. Zum Vergleich: die Tsunamiwelle nach dem 9.3 Erdbeben vom 26.12.2004 vor Sumatra war bis zu 30m hoch.
Seit dem ersten Beben hat es nun zahlreiche Nachbeben gegeben, die zum Teil auch sehr heftig waren, aber heute (48 Stunden danach) schon an Intensivität nachgelassen haben. Diese erhöhte Anzahl ist ganz im Rahmen der zu erwartenden Aktivitäten.
Die Beben haben Erdrutsche verursacht, die zahlreiche Küsten- und Gebirgsstrassen blockieren. Diese werden nun in den nächsten Tagen und Wochen geräumt werden. Leider ist gestern Abend dann noch eine Schlechtwetterfront einmarschiert, die diese Arbeit ein bisschen verzögert.
Alles im Griff
Beim Lesen der internationalen Nachrichten können wir verstehen, warum sich viele unserer Freunde und Bekannte Sorgen machen, es hört sich schon ein bisschen katastrophal an. Aber alles halb so wild: dies ist nicht das erste Erdbeben und auch nicht das erste Unwetter (und inzwischen scheint auch wieder die Sonne hier in Wellington). Teil des neuseeländischen Alltags sind Vorbereitungen auf den Ernstfall: Übungen an Schulen, in Büros und ständige Verbesserungen der Messeinrichtungen, um im Fall der Fälle das Richtige tun zu können.
Die moderne Informationsflut kann schnell einen schlimmeren Eindruck erwecken als es tatsächlich ist. Und wenn ich auch die Ausmasse des Bebens nicht bagatellisieren möchte, aber wir haben keine Ausnahmesituation hier und dementsprechend sollte die Bilderflut und Meldungen mit dem Wissen betrachtet werden, dass die neuseeländischen Vorbeugemassnahmen funktionieren und das Leben weitergeht. Das Foto zeigt, wie schon am nächsten Morgen die Leute unterwegs sind, um die Lage konkret zu erfassen.
Sidetracks konkret
Das Erdbeben ereignete sich nördlich von Christchurch und es hat kaum Schäden in Christchurch gegeben. Auch Angelikas Haus ist unversehrt. Sie war zur Zeit des Bebens mit ihrer Tourgruppe in Rotorua und hat erst morgens dann von Anderen von dem Beben gehört, also in der Nacht selbst gar nichts davon mitbekommen.
Was bedeutet dies für zukünftige Touren? Grundsätzlich ändert sich nichts an den Terminen und Planungen unserer Touren. Sollte sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass das eine oder andere spezifische Angebot nicht mehr exisitiert, werden wir natürlich Alternativen organisieren und darüber informieren.
Aber bis dahin, alles beim Alten, ‘business as usual’!
Wer sich gerne detailliert auf dem Laufenden halten will, nur die reinen Tatsachen und vielleicht ein paar Prognosen, Geonet ist die nationale Organisation und hat viele interessante Informationen auf ihrer Webseite.
Das war’s für heute und hoffentlich keine weiteren schlechten Nachrichten.
Autorin: Petra Alsbach-Stevens