HUS – diese Abkürzung hört man im Zusammenhang mit EHEC gerade täglich. Wofür steht sie?
Das hämolytisch-urämische Syndrom kann bei einer EHEC-Infektion auftreten. Einige Stämme der EHEC-Bakterien produzieren einen Giftstoff (das Verozytotoxin) , der die innere Gefäßwand der Blutgefäße, das Endothel, angreift. Die Toxine der EHEC-Bakterien greifen hierbei bevorzugt die Zellwände der Nieren-Arteriolen an.
Sobald eine Gefäßwandzelle eines Blutgefäßes angegriffen wird, sendet sie über Botenstoffe ein Alarmsignal, damit der menschliche Organismus reagiert und diesen Schaden wieder repariert. Dazu schickt er unter anderem Blutplättchen, die Thrombozyten, an die “Unfallstelle” . Eigentlich ein ganz normaler Vorgang. Bei einer EHEC-Infektion allerdings erfolgt diese Schädigung immer wieder – der Körper hat also alle Hände voll zu tun, überall seine “Reparaturtrupps”, hinzuschicken. Da diese Stoffe verbraucht werden und es einige Zeit braucht, bis sie wieder nachproduziert werden, herrscht im Blutkreislauf bald ein Mangel an ihnen (Thrombozytopenie).
Ein weiteres Toxin der EHEC-Bakterien, das Enterohämolysin, kann zu einer Auflösung von roten Blutkörperchen führen. (Hämolyse)
In der Niere kann durch diese Vorgänge Nierengewebe beschädigt werden oder absterben, die Filterfunktion der Nieren ist nicht mehr gewährleistet, und es gelange Stoffe, die eigentlich mit dem Urin aus dem Körper entfernt werden müssten (harnpflichtige Stoffe), ins Blut. (Urämie)
Durch den Mangel an Blutplättchen kommt es im Darm zu Blutungen, der zu blutigem Durchfall führt.