„Die Lufthansa setzt auf sogenannten Biosprit. Jatropha- und Palmöl sollen in Zukunft die Flugzeuge antreiben – und „klimaneutrales Wachstum“ ermöglichen. Doch für tropische Pflanzenöle werden Regen- und Torfmoorwälder vernichtet und der Lebensraum von Menschen und Tieren Protestkarte
Burnfair – gerecht verbrennen – so heißt das Schlagwort für den Start in die „grüne“ Zukunft. Mit Energie vom Acker will die Kranich-Linie ihre Klimabilanz verbessern und den ab 2012 fälligen Kauf von CO2-Zertifikaten klein halten. Schon im Sommer soll ein Airbus A321 im täglichen Linienbetrieb auf der Strecke Hamburg-Frankfurt mit einer 50-prozentigen Agrosprit-Beimischung fliegen.
Doch auch für Jatropha werden die tropischen Waldgebiete vernichtet. Die angeblich so anspruchslose Wunderpflanze hat sich dabei als totaler Flop erwiesen. Nur auf fruchtbaren und bewässerten Böden liefert der Strauch Erträge. Die meisten der angekündigten Jatropha-Projekte sind deshalb gescheitert. Und Palmöl steht als Regenwaldvernichter Nummer eins schon seit vielen Jahren in den Negativschlagzeilen.
Der Treibstoff-Bedarf der Lufthansa ist nach deren Berechnungen gewaltig. Jährlich verbraucht die Fluggesellschaft allein für die Personenbeförderung mehr als 7 Millionen Kubikmeter Kerosin. Jeden Tag ergibt das 1.000 voll beladene Tanklastzüge. 2025 soll die Hälfte davon aus Bio-Jetfuel bestehen. Die dafür benötigte Anbaufläche beziffert Lufthansa im Falle von Jatropha auf 48.000 Quadratkilometer – das entspricht der Landesfläche Niedersachsens.
Die Zahlen und praktischen Erfahrungen veranschaulichen: Die Pläne sind völlig unrealistisch. Und klimafreundlichen Sprit gibt es nicht.“
Zur Aktion:
http://www.regenwald.org/regenwaldreport/2011/329/regenwaldrodung-ein-produkt-von-lufthansa