Aktion Gastbeitrag

Von Elwiraszyca @Das_denke_ich

Am Freitag ist das Magazin der Aktion Mensch erschienen, für das ich einen Gastbeitrag schreiben sollte. Erst einmal habe ich die Anfrage ignoriert, weil ich das nicht glauben konnte, dann habe ich versucht mich damit auseinander zu setzen, konnte es aber immer noch nicht glauben. Ich bin ja immer wenn ich einen Text schreiben will, leicht unter Strom gesetzt und das war schon nicht mal mehr mit Starkstrom zu vergleichen. Ich sollte meine Lieblingsorte in Düsseldorf darstellen, da denkt man im ersten Moment, „Scheiße, mir fallen keine ein“. Nach längerem Überlegen fällt einem ein zu Hause und in meinem Fall das etwas ältere Gebäude in der Altstadt hinten am Rhein, in dem ich arbeiten tue.

Aber ohne zu nahe treten zu wollen, so die Ausflugsziele wenn es um Tourismus geht sind das nicht unbedingt. Mein Zuhause, auch wenn es auf der Kö liegt, zumindest habe ich das in dem Artikel behauptet, weil es ja die Kölner Straße ist, ist jetzt keine Sehenswürdigkeit. Und das Düsseldorfer Rathaus, ich gebe ja zu, es ist ganz nett, aber seitdem ich da arbeite, hat es auch seinen Anreiz für mich verloren. Es ist immer noch hübsch, sorgt aber leider dafür, dass es nicht mehr das große Highlight ist in die Altstadt zu fahren, wenn man 5 Mal die Woche hin muss.

Ich zerbrach mir den Kopf, natürlich musste es ein bisschen strukturiert sein. Ich habe mir gedacht, etwas zum Essen gehen, etwas zum Spazieren gehen, etwas zum Bummeln, etwas zum Einkaufen und und und Kultur. Die Struktur hat mir wirklich geholfen und nachdem ich mich damit auseinander gesetzt habe, plötzlich wusste ich nicht, was ich auswählen sollte. Dabei habe ich, wie so oft, auch noch etwas über mich selbst gelernt, ich bin ein ignorantes Etwas. Ich wohnte zig Jahre in Wittlaer, das ist, für die, denen das nichts sagt, so außerhalb, dass es fast in Duisburg ist. Die große Sensation da ist der Kaisers-Markt, Kaisers weniger wie Mittelaltermarkt, mehr so Aldi und Edeka, und eine U-Bahn Haltestelle hatten wir da auch noch. Das war es dann, förmlich das pralle Leben.

Wittlaer liegt auch nicht weit von Kaiserswerth und da ist eine Burgruine die Kaiserpfalz ca. aus dem 12. Jahrhundert, da bin ich so oft spazieren gegangen, immer wenn der Kaisers zu hatte, und war mir nicht bewusst, dass es irgendetwas interessantes für Touristen sein könnte. Man nimmt das ja immer als gegeben an, das Ganze um einen herum, ich frage mich, ob das den Leuten in Paris, Rom und Berlin ähnlich geht oder ob ich einfach besonders ignorant bin.

Ein weiteres Problem hatte ich, wie tauche ich auf den Fotos auf, sollte ich überhaupt mit aufs Foto, war ja gewünscht. Da fühle ich mich immer so doof, ich bin keine Selfie-Type. In Kaiserswerth und im Nordpark hatte ich dann die Idee, dass man das mehr als Familienbild machen könnte, damit ich mir nicht ganz so blöd vorkomme und musste feststellen, mein Sohn ist keine Rampensau und musste erst überzeugt werden. Er sieht sich eher als der Mensch hinter der Kamera als vor der Kamera. Nicht nur Überwindung hat mich das ganze gekostet, nein auch noch Überzeugungskraft und meine Lieblingsfotos sind die, wo er mit drauf ist. Die Fotos oben entstanden im Nordpark, der es als Kulisse leider nicht in den Beitrag geschafft hat. Aber ich hoffe man erkennt, dass wir viel Spaß bei den Fotos hatten und ich habe sogar einen Kompromiss gefunden, seinem Wunsch nachzukommen, nicht im Blog zu sehen zu sein.