Akku-Kapazität beim Android-Handy testen

Willst du bei deinem Android Smartphone die Akku-Kapazität testen? Hier vergleiche ich 4 Apps und zeige dir einen Weg, ganz ohne Android-Gerät.

Akkus altern und die Kapazität wird weniger. Das weiß wohl jede Smartphone-Nutzerin. Mit jedem Mal aufladen und entladen verringert sich die Kapazität deines Akkus ein ganz klein wenig.

In deinem Smartphone-Alltag wirst du das spätestens bemerken, wenn dein Akku keinen ganzen Tag mehr durchhält. Obwohl du das Handy in der Nacht zuvor aufgeladen hast.

Wie lange wird mein Handyakku durchhalten? Darüber musst du nicht länger spekulieren. Denn speziell für Android-Geräte gibt es einige Apps, die dir genau sagen wie es um die Kapazität deines Akkus bestellt ist.

4 Android-Apps, um Akku-Kapazität zu testen

Vier Apps kann ich dir besonders empfehlen:

  1. AccuBattery
  2. Ampere Meter Pro
  3. Power Battery
  4. System Monitor

Alle Batterie-Apps greifen direkt auf die Systemdaten des Betriebssystems zu. Dazu misst Android im Hintergrund ständig die Akkukapazität.

Einmal Aufladen und anschließend Entladen wird als Ladezyklus bezeichnet. Moderne Lithium-Ionen-Batterien sind auf durchschnittlich 1.000 Ladezyklen ausgelegt.

Der Ärger beginnt, wenn du plötzlich beim Sport keine Musik mehr hören kannst. Oder die Navigations-App den Dienst wegen Energiemangel quittiert. Oder du kannst wichtige dienstliche E-Mails nicht mehr abrufen.

Schließlich hast du nicht überall Gelegenheit das Smartphone zwischendurch aufzuladen.

Android misst Akku-Kapazität selbst

Wenn du eine aktuelle Android-Version benutzt, kannst du Basisinformationen wie Kapazität und Zustand der Batterie ganz einfach abrufen. Wähle unter den „Einstellungen“ den Menüpunkt „Akku“ aus.

Die Lithium-Ionen-Batterien müssen diese Daten sowieso messen, um sich vor zu schnellem Laden zu schützen. Außerdem darf die Zellenspannung niemals einen bestimmten Grenzwert sinken, sonst wäre der Akku kaputt.

Deshalb regeln moderne Akkus ihre Ladezyklen selbst über einen eingebauten Mikrochip. Der berücksichtigt die Batterie-Temperatur und den Ladestrom. Über die Spannung gleicht die Ladeelektronik mögliche Unterschiede der Batteriezellen aus. Modellbauer kennen das als Balancing von Akkuzellen.

Welche Batterie-Apps für Android sind empfehlenswert?

Die Akku-Apps gehen aber noch einen Schritt weiter als das Android-Betriebssystem. Mit den Apps kannst du Messungen vergleichen und tiefer ins Detail gehen.

Außerdem leiten die Apps Tipps aus den Messwerten ab, wie du den Akku schonen kannst.

Wenn du im Google Play-Store nach dem Stichwort Batterie suchst, bekommst du mehr als 100 Apps angezeigt. Unter Fachleuten hat die deutschsprachige App AccuBattery einen sehr guten Ruf.

AccuBattery misst Kapazität in mAh

Das Tool misst die Kapazität des Akkus recht genau, indem Werte verschiedener Tage zusammengeführt werden.

Die Kapazität bekommst du in Milliamperestunden (mAh) angezeigt. Daran kannst du ablesen, welche Kapazität das Android-Handy beim Kauf hatte und wie viel Kapazität tatsächlich noch zur Verfügung steht.

Möglich wird dies dadurch, dass der Akku und das Betriebssystem alle Ladezyklen zählen. Diese Messwerte gibt Android an die App weiter. Und AccuBattery errechnet daraus den Kapazitätsverlauf. Aus diesen Informationen erzeugt die App ansprechende Grafiken.

Nutze nur 80 % deiner Akku-Kapazität

AccuBattery empfiehlt, den Akku möglichst nur bis zu 80 Prozent seiner maximalen Kapazität aufzuladen. So kannst du die Lebensdauer verlängern, indem du nicht die volle Kapazität ausreizt.

Zunächst klingt diese 80 Prozent-Lösung nach weniger Akkuleistung. Schließlich fehlen dir die oberen 20 % der Kapazität, die du zunächst nicht ausnutzt.

Dennoch gilt das für Lithiumakkus als Patentrezept für ein langes Akku-Leben bei möglichst hoher Kapazität. Der Grund sind die Ladezyklen. Wenn du einen Lithiumakku nur zu 80 % voll lädst und anschließend nur bis zu 20 % seiner Kapazität entlädst, gilt das nicht als voller Ladezyklus. Das bedeutet, dein Akku altert nicht so schnell.

Nutze nur 80 % deiner Akku-KapazitätNutze nur 80 % deiner Akku-Kapazität

Um diesen Trick zu nutzen, kannst du einen Alarm in der AccuBattery-App einstellen. Sobald dein Akku zu 80 % geladen ist, weist dich die App darauf hin dein Gerät vom Ladegerät zu trennen.

Ähnliche Konzepte verfolgen auch die anderen Apps wie Ampere Meter Pro, Power Battery sowie System Monitor.

Wobei ich Apps wie Battery Repair Life mit Vorsicht genießen würde. Dort bekommst du die Kapazität jeder einzelnen Akkuzelle angezeigt. Das klingt toll. Ist aber ein Fake.

Technisch gesehen, besteht die Batterie eines Smartphone wirklich aus einzelnen Zellen. Allerdings sind es nicht so viele Zellen, wie sie die App Battery Repair Life anzeigt. Die Grafik erinnert eher an eine fragmentierte Festplatte.

Akku-Kapazität hängt von Temperatur und Ladezyklen ab

Alle Batterie-Apps für Android-Geräte zeichnen noch weitere Informationen sehr detailliert auf:

  • Temperatur
    Die Lebensdauer und Kapazität eines Lithium-Ionen-Akkus hängt sehr stark von der Temperatur ab. Beim Laden erwärmt sich der Akku. Deshalb überwacht der Laderegler die Akku-Temperatur.
  • Ladezyklen
    Wie sehen die Ladezyklen aus Aufladen und Entladen im zeitlichen Verlauf aus?
  • Energiebedarf jeder App
    Welche Anwendungen deines Smartphones verbraucht wie viel Leistung? Mit dieser Funktion findest du Energiefresser.

Mit diesen Informationen kannst du gezielt herausfinden, ob du etwas beim Umgang mit deinem Handy ändern solltest. So kannst du die Lebensdauer und Kapazität deines Akkus deutlich erhöhen.

Interessiert dich das Thema noch mehr? Hier zeige ich dir, wie du die Laufzeit deines Handys weiter erhöhst und Energiefresser abschaltest.

Warum Kapazitäts-Apps aus dem Google Play-Store nutzen?

Fast alle Batterie-Apps kannst du als kostenlose Basisversion installieren. In den bezahlten Pro-Versionen keine Werbung angezeigt. Und manche Apps schalten sinnvolle Zusatzfunktionen gegen Aufpreis frei.

In keinem Fall würde ich dir empfehlen die kleinen Dienstprogramme aus anderen Quellen herunterzuladen. Denn hier fehlt die Qualitätskontrolle von Google als App-Anbieter. Die Gefahr wäre mir einfach zu groß eine virenverseuchte Software zu erwischen.

Jetzt fragst du dich vielleicht, warum in aller Welt sollte ich mich mit so langweiligen Sachen wie meinem Smartphone-Akku beschäftigen? Und am Ende sogar Geld noch Geld für eine Spezial-App ausgeben.

Wann lohnt sich ein neuer Akku für mehr Kapazität?

Das ist mehr ein rhetorische Frage. Schließlich liest du diese Seite ja bereits seit einigen Minuten.

Du weißt, dass der Tausch eines Smartphone-Akkus selbst für Android-Geräte bis zu 100 Euro kosten kann. Das kannst du dir sparen, wenn du von Beginn etwas Zeit und Vorsorge in die Akkupflege investierst.

Rechnen wir dazu einfach einmal durch, wie lange dein Akku durchhält.

Bei einem theoretischen Wert von 1.000 Ladezyklen sind das ungefähr drei Jahre. Der Spaß an deinem neuen Smartphone könnte aber schon vorher vergehen, wenn die Akku-Kapazität nicht mal mehr für einen Tag reicht.

Als Power-Userin sparst du also nach ca. 2,7 Jahren tendenziell Geld, wenn der Akku deines Android-Handys länger durchhält.

Wie teste ich die Akku-Kapazität ohne Android-Gerät?

Um die Akku-Kapazität deines Android-Handys ganz exakt zu messen, brauchst zu zwei Voraussetzungen:

  1. Ein Akku-Prüfgerät
  2. Du musst den Akku aus dem Handy ausbauen können

Dann schließt du den Handy-Akku über einen Adapter an das Prüfgerät an. Solche Geräte können den Akku laden und Entladen. Die Kapazität wird ganz genau ermittelt, weil keine anderen Verbraucher den Akku unkontrolliert entladen.

So ein Aufwand rechnet sich jedoch in den seltensten Fällen. Schließlich müsstest du erst jemanden mit so einem Prüfgerät finden.

Für den Heimgebrauch würde ich die Akku-Kapazität immer zuerst mit den Bordmitteln meines Android-Geräts ermitteln. Apps liefern die Messwerte in einer besseren Übersicht.

Falls du dort eine geringere Akku-Kapazität als 65 % angezeigt bekommst, würde ich darüber nachdenken den Akku demnächst zu tauschen.


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