Akira

Erstellt am 27. Oktober 2014 von Philipp
6.5/10

Originaltitel: Akira
JP | 1988 | ca. 120 Min. | FSK: ab 16
Anime, Science-Fiction
Regie: Katsuhiro Ôtomo
Drehbuch: Izô Hashimoto, Katsuhiro Ôtomo
Synchronisation: Gerrit Schmidt-Foß, Julien Haggége u.a.
Kinostart: 09.05.91
DVD/Blu-Ray VÖ: 31.10.14

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Universum Film / 1988 MASHROOM / AKIRA COMMITTEE. All Rights Reserved.

Worum geht’s?

2019 in Neo-Tokio: In der nach dem Dritten Weltkrieg wiederaufgebauten Metropole sucht eine jugendliche Motorrad-Gang nach dem nächsten Kick. Gang-Mitglied Tatsuo kollidiert auf seiner Maschine mit einem vom Militär gesuchten Kind und erlangt daraufhin übernatürliche Fähigkeiten. Diese unkontrollierten Kräfte drohen den mysteriösen Akira, und damit womöglich eine unvorstellbare Katastrophe heraufzubeschwören.

Wie ist der Film?

Katsuhiro Otomos „Akira“ gilt als internationaler Wegbereiter des Anime-Kinofilms, der nicht (nur) die junge Zielgruppe anspricht, und doch sind es heute die konkurrierenden Werke von Hayao Myazaki („Prinzessin Mononoke“, „Chihiros Reise ins Zauberland“), die in der westlichen Welt den größten Bekanntheitsgrad genießen – nicht zu Unrecht. „Akira“ basiert auf einer ganzen Manga-Reihe (erst Jahre nach Veröffentlichung des Films vollendet), sodass beim Adaptieren drastische Straffungen und Umdichtungen vorgenommen wurden. Das Ergebnis ist ein sehr eindrucksvoller, aber immer noch überladener Anime.

Die fantastisch gezeichneten Betonlandschaften Neo-Tokios entführen in eine faszinierende Dystopie à la „Blade Runner“. Durch die kreative Musikuntermalung aus Chören, exotischen Schlaginstrumenten und Synthesizern erhält „Akira“ als Science-Fiction-Film auch einen ganz eigenen Charme. ‚Große Kinder‘ erfreuen sich an freizügigen Gewaltspitzen, aber auch an einigen nebenbei eingestreuten Gags, wie sie nur im Zeichentrick funktionieren. Teilweise bemerkenswerte (Humor-) Unterschiede weisen die deutschen Synchronfassungen auf. Hier fällt die 5.1-Version anlässlich der DVD-Edition von 2005 deutlich feinfühliger aus als der erste Anlauf von 1991. Weniger feinfühlig mutet die Sensationssucht der Handlung an.

Wo heutzutage Romanverfilmungen unnötig ausgedehnt werden, um die Geld-Kuh zu melken, hätte „Akira“ eine Zwei- oder sogar Dreiteilung durchaus gut getan. Innerhalb von zwei Stunden, vor allem aber im letzten Drittel, jagt eine optische Sensation die nächste, sodass die ohnehin komplizierten Hintergründe dieser Zukunftsvision nach und nach einer Spektakel-Reizüberflutung weichen. Schade um die fehlende Zeit für die Ergründung so vieler Charaktere aus so vielen Manga-Seiten. Es bleibt stimmungsvolle und überaus ideenreiche Zerstörungswut, in der gebeutelte Seelen gerne den Namen ihres Gegenübers rufen.

Wertungen (ø 6.5) [?]

6.5 – Philipp Stroh

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