Akademischer Titel

Der CDU-Bildungsministerin Frau Schavan wurde der Dr. Titel durch die Universität Düsseldorf aberkannt. Zu gravierend waren die Verfehlungen. Es sei vorsätzlich getäuscht worden, ist das Resümee.

Akademischer Titel: Keine Zierde – keine Handelsware!

Titel der Doktorarbeit – Annette Schavan

Die Arbeit mit dem Titel “Person und Gewissen” enthielt zu viele abgeschriebene und nicht gekennzeichnete Passagen. Insgesamt seien 97 Seiten im Haupttext der Dissertation nicht oder nicht ausreichend als Übernahmen kenntlich gemacht worden.

“Am 5. Februar 2013 hat der Rat der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf Annette Schavan in geheimer Abstimmung mit zwölf Ja-Stimmen bei zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung den Doktorgrad entzogen. In einer Stellungnahme begründete der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Bruno Bleckmann, den Beschluss u.a. damit, dass Frau Schavan “systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte” (1)

Weniger begüterte Studenten können oft nicht promovieren, eine weitere wissenschaftliche Karriere ist ihnen deswegen versagt. Währenddessen haben recht mittelmäßige Studenten aus gutem Hause Chancen, einen Dr. Titel zum Start einer politischen Karriere in Händen zu halten.  Wenn man dann erlebt,  wie lachs und auf welche Weise die Polit-Prominenz und deren Schützlinge ihren akademischen Grad erwerben, erschleichen und regelrecht kaufen können, ist das gegenüber den begabten, fleißig lernenden, hart arbeitenden und mit wissenschaftlicher Kompetenz ausgestatteten Studenten eine bodenlose Unverschämtheit. Das Vorleben der Arroganz politischer Kreise und der “High-Society” führt zur Entwertung der Ablüsse unserer Hochschulen.

Wenn die Universität Düsseldorf nun entschieden hat, den Titel abzuerkennen, demontiert das die Glaubwürdigkeit einer Bildungsministerin derartig, dass sie dieses Amt für die Bundesrepubik Deutschland nicht länger ausüben  sollte.
Jetzt möchte Frau Schavan den Klageweg beschreiten und auf dem Rechtsweg die Aberkennung des Dr. Titels rückgängig machen. Selbst wenn sie damit aller Unwahrscheinlickeit zum Trotz Erfolg haben würde, ihre Reputation liesse sich damit nicht wieder herstellen und die nachgewiesene Täuschung bliebe bestehen.

Die deutschen und europäischen Universitäten, die den missbräuchlichen Erwerb akademischer Grade ermöglichten – wegen mangelnder Kontrollen, vielleicht auch wegen Zuwendungen oder sonstiger Versprechen aus Politik und Wirtschaft, waren lange Zeit zu wenig in der Kritik. Jetzt stehen sie verstärkt unter Beobachtung.  Es scheint insbesondere nach den dreisten Plagiaten der “bürgerlichen” CDU-, CSU- und FDP-Politiker(Innen) Schavan, zu Guttenberg und Koch-Mehrin einiges in Bewegung gekommen zu sein. Und das ist gut so. Die akademischen Grade der Universitäten sollten weder zur Zierde noch zur Handelsware verkommen.

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Quellen – weiterführende Links

(1) Schavanplag: http://schavanplag.wordpress.com/
(2) Universität Düsseldorf – Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät und Presseerklärung vom 05.02.2013


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