Aja stellt sich vor

Wie mache ich das? Wie fasse ich meine letzten 32 Jahre kurz zusammen und bringe sie in Verbindung mit meiner derzeitigen Tätigkeit in einem Frauenrechtsprojekt mitten in Westafrika? Na dann, auf gehts: Wenn es so etwas wie das Nomadengen gibt, dann bin ich wohl davon betroffen. Als Kind in verschiedenen Ländern aufgewachsen hat mich die Faszination für fremde Kulturen nie verlassen.

Mein Leben spielte sich im Alter von sieben bis 18 Jahren in einer kleinen Stadt namens Burgdorf in der Schweiz ab. Primarschule, Gymnasium und dann die grosse Frage was nun? Die Entscheidung Sozialanthropologie zu studieren erstaunt im Hinblick auf meine Kindheit nicht weiter. Und dies, obwohl mit dieser Studienrichtung oft der Term „brotlos“ einhergeht. Bereits während dem Studium zog es mich wieder in die Ferne. Neben Ländern wie China, Vietnam oder Kolumbien zog es mich immer wieder zurück nach Afrika. Ich durfte unter anderem in einem Kinderheim in den Hügeln von Ruanda arbeiten. Meine Feldforschung zum Thema Generationenbeziehungen in Afrika habe ich in der Demokratischen Republik Kongo, wo ich meine ersten Lebensjahre verbrachte, gemacht. Und auf diesem faszinierenden Kontinent bin ich nun wieder gelandet. In Burkina Faso, dem „Land der ehrenwerten Menschen“.

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Was mich hierhin verschlagen hat?

Wohl mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und damit einhergehend der Drang, nicht einfach auf meinem Allerwertesten zu sitzen während so einiges in der Welt schief läuft. Vielleich kann man zum Nomaden-Gen noch das Mutter-Theresa-Gen hinzufügen. Klar, purer Altruismus existiert nicht. Denn wer anderen hilft, fühlt sich schliesslich selbst besser. Nun, eine philosophische Frage deren Beantwortung im Rahmen meines Beitrags definitiv zu weit führen würde. Daher zurück zu mir oder besser gesagt, zu meinem Einsatz. Im Rahmen eines Personaleinsatzes der schweizer Organisation Comundo arbeite ich seit Anfang November für die Organisation Marche Mondiale des Femmes in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Das Wort Partnerschaft steht im Zentrum. Entwicklung ist ein Prozess, der es den Menschen ermöglicht, Selbstvertrauen zu gewinnen und ihre Fähigkeiten auszubauen. Der Fokus wird darauf gelegt, gegenseitig voneinander zu lernen und nicht, den Menschen vor Ort etwas „top-down“ beizubringen. Dieser Nachhall des Kolonialismus, wie ich ihn nenne ist, ist gerade in Afrika leider noch allzu oft anzutreffen. Das Team besteht aus sechs Burkinabés, die jedoch aus budgetrelevanten Gründen zum Teil nur halbtags arbeiten. An der Spitze die Koordinatorin Awa Ouédraogo, welche dem Projekt die letzten 15 Jahre ihres Lebens gewidmet hat.

Burkina Faso, Ouagadougu: Atelier sur l'appui insitutuionnel / Atelier zur institutuionnellen Unterstützung

Burkina Faso, Ouagadougu: Atelier sur l’appui insitutuionnel / Atelier zur institutuionnellen Unterstützung

Warum ein Projekt, welches sich für die Rechte der Frauen einsetzt?

Frauen wurde das Selbstbestimmungsrecht in vielen Ländern abgesprochen. Sie leiden oft an einem geringeren Angebot im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Frauen stehen oft in einem informellen Arbeitsverhältnis und ihre Arbeitsleistung wird als gratis oder unerheblich angesehen. Doch in meinen Augen sind es gerade diese Leistungen der Frauen, welche in vielen Ländern die Säulen der Gesellschaft darstellen. Man stelle sich vor, alle Hausfrauen oder Marktfrauen würden streiken oder die Arbeit verweigern. Frauen wurde lange kein gesellschaftsveränderndes, produktives und modernisierendes Potenzial zugetraut. Dort liegt der Fehler. So ist die afrikanische Frau kein passives Opfer, sondern aktive Mitgestalterin der Gemeinschaft und Gesellschaft. Sie muss in ihrem Selbstvertrauen gestärkt werden, damit sie eine Verbesserung ihrer Lebensumstände und der Menschen um sie herum erwirken kann. Stichwort: Empowerment. Die Organisation Marche Mondiale des Femmes fördert genau das: selbstbestimmtes Handeln und Organisation von Frauen an der Basis und deren Vernetzung.

Das war’s fürs Erste. News und Berichterstattung von meinen ersten Monaten in Ouagdougou gibt es in ein paar Monaten.


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