Der Titel verrät bereits, dass ihr in „Air Conflicts: Vietnam“ als Pilot im Vietnamkrieg, einer der explosivsten und waffengewaltigsten Kriege aller Zeiten, am Steuer von Flugzeugen und Helikoptern sitzen werdet. Allerdings sind die Erwartungen auf Flugsimulationen stets recht hoch. In unserem ersten Eindruck schnitt der Titel nicht so gut ab. Ob sie dies nach unserem ausführlichen Test nun geändert hat?
In „Air Conflicts: Vietnam“ kämpft ihr als US-Navy-Pilot namens Joe Thompson für die Ideale seines Heimatlandes. Hierbei erlebt ihr Gefechte, die auf wahre historische Ereignisse basieren, die zwischen 1962 und 1975 stattgefunden haben. In diesem Punkt macht das Spiel eine gute Figur. Auch Angelegenheiten zwischen Joe und seiner Familie werden immer wieder betont. Er erhält nämlich regelmäßig Briefe von zu Hause. Obwohl der Verlauf dieser kleinen Story innerhalb der großen gute Idee hat, scheitert es an der Umsetzung.
Doch was wäre ein Flugsimulation ohne Fliegen? Eine große Auswahl an Flugmaschinen ist schon mal gegeben. Vom Chinook bis zur MiG sind viele für den Vietnamkrieg typische Luftfahrzeuge vorhanden. Allerdings überzeugt die Steuerung nicht vollständig. Während das Fliegen eines Jets recht einfach gestaltet wurde, bekommt man beim Helikopter seine Problem. Die Belegung der Tasten wurde einfach ungünstig gelegt. Zwar gewöhnt man sich nach einer gewissen Zeit daran, der Spaß wurde dennoch in Mitleidenschaft gezogen.
Hand in Hand mit der Steuerung gehen die Missionen. Diese basieren zwar, wie bereits erwähnt, auf historische Begebenheiten, sind aber langfristig recht eintönig. Entweder habt ihr den Auftrag einige Bodenziele zu zerstören oder ihr müsst Truppen von A nach B transportieren. In der Regel gestaltet es sich wie folgt. Ihr bombardiert ein Teil der Ziele, dann zerstört ihr die nahenden MiGs und bombardiert weiter oder ihr fliegt mit einem Kampf-Hubschrauber und räumt den Weg frei, damit ihr danach mit einem Transport-Heli eure Einheiten bewegen könnt. Missionen, wie das Versprühen von Entlaubungsmittel unter erschwerten Bedingungen, kommen eindeutig zu kurz.
Den größten Minuspunkt stellt allerdings die Grafik dar, die auf der Playstation 3 einfach ein Augengraus ist. Die Landschaften sind recht trist gestaltet und optisch erinnert das Spiel eher an einem guten Playstation 2 Titel. Zum Ende der Konsolen-Generation ist solch eine Grafik aber nicht annehmbar. Einen weiteren Sprung in die Vergangenheit liefert der Ton von getroffenen feindlichen Soldaten. Deren Schreien beim Sterben kennt man bereits von Spielen auf dem Nintendo 64.
Wenigstens reckt Air Conflicts: Vietnam zum Denken über die damaligen Situation an. Immer wieder wechselt Joe seine Meinung über den Krieg. Einerseits möchte er die Ziele der USA umsetzen, anderseits zweifelt er an ihrer Umsetzung und fragt sich auch des Öfteren gegen wen er überhaupt kämpft und ob die Bevölkerung von Vietnam das überhaupt befürwortet.
Fazit:
Wir hatten uns eigentlich recht viel von Air Conflicts: Vietnam erhofft, allerdings entpuppte sich das Spiel als einen Reinfall. Grafik und Ton überzeugen kaum bis gar nicht und auch die Steuerung sorgt für einige Minuspunkte. Besonders zu Beginn kann man schnell die Lust verlieren. Zwar hinterlässt der historisch korrekte Hintergrund des Spieles gute Eindrücke, retten können diese aber nichts.
Spielspaß: 43 (zu wenig Abwechslung)
Grafik: 22 (Für einen PS2-Titel wäre es echt gut, allerdings haben wir hier die PS3-Version)
Sound: 35 (Motorengeräusche und Co sorgen für gute Atmosphäre, andere Töne versagen)
Spielwelt: 45 (große Spielwelt, der es an Details fehlt)
Kreativität: 47 (gute Ideen, schwache Umsetzung)