AIDAprima - wird in Japan gebaut, Bilder gibt es nicht
AIDA Cruises hat vermutlich schon länger das Lächeln verloren wenn es um TUI-Cruises und das steigende Fan Potential dieses neuen Produktes geht. Und während der ersten Reisen der Mein Schiff , auf der viele Gäste noch mit AIDA Schlüsselband über das Schiff liefen und erklärten das man ja nur mal sehen wolle was die Konkurrenz so macht, hat sich das Blatt gewendet. Inzwischen hat TUI-Cruises eine eigene ziemlich große Fanbase. Ob diese jedoch reichen wird um die nächsten Neubauten zu füllen bleibt ein Geheimnis.
Beide Reedereien werden jedoch nicht Müde zu beteuern das man ja eigentlich keine Konkurrenz ist. Trotzdem hat man zwischenzeitlich das Clubkonzept schnell abgeschafft und wird damit zu einer "gewöhnlichen Reederei". So unterschiedlich ist man also nicht mehr. Die sehr erfolgreichen Servicerestaurants mit Bedienung werden nun teilweise auch von der AIDAprima angeboten.
Sehr gegensätzlich hingegen ist die Vermarktung der neuen Produkte. Während man bei AIDA Cruises aus dem neuen Schiff ein großes Geheimnis macht, und neue Details nur Häppchenweise bekannt gibt, geht TUI-Cruises eher ganz offen damit um und veröffentlicht auf den eigenen Webseiten sogar Webcams aus der Werft und schreibt auch gerne über jedes Detail. Den Journalisten Franz Neumaier fliegt man sogar in die Werft um zu zeigen wie die neuen Kabinen gebaut werden. Alles in allen, völlig unterschiedliche Vermarktungskonzepte.
Mein Schiff 3 - Fortschritte lassen sich online verfolgen
Da könnte ich ja mal bei AIDA anfragen, ob Sie mich mal schnell mit meiner Kamera nach Japan fliegen, damit ich Bilder vom Rohbau machen kann. Das wird nie passieren, nicht nur weil ich keine große Nummer bin, sondern weil es nicht gewollt ist.
Beide versprechen jedoch, mehr Individualität, mehr Platz, größere Kabinen in noch mehr verschiedenen Kategorien, Bei TUI-Cruises verschwindet die Innenkabine fast ganz. Übernommen werden Details wie Wasserrutschen oder ein Klettergarten von der US Konkurrenz.Die Route wird zu mindestens bei AIDA Cruises unwichtiger, das Ziel des Gastes soll das Schiff sein, an Land muss er ja nun eigentlich nicht. Abreise ganzjährig jeden Samstag ab Hamburg. Das spart immense Kosten und man kann das Produkt noch günstiger anbieten. Ob die neue AIDAprima auch allen winterlichen Wetterbedingungen gewachsen sein wird ,kann erst die Praxis zeigen.
Und so scheinen beide Projekte tatsächlich die spannendsten Neubauten der nächsten 2 Jahre zu sein. TUI-Cruises hat hier durch den früheren Liefertermin einen kleinen Vorsprung und schafft es allein durch das Konzept neugierig zu machen . Dieses Vorteil macht AIDA Cruises aber durch die vielen grundsätzlichen neuen Baudetails in Japan wieder weg, natürlich nicht zuletzt auch durch die Geheimniskrämerei. Allerdings werden erste Ermüdungserscheinungen des, in den letzten Jahren stetigen Passagierwachstums sichtbar. Während die Jungfernfahrt von AIDAprima immer noch nicht ausgebucht ist, so etwas ist in den letzten Jahren kaum denkbar gewesen, sinken die Preise weiter. Luxusreedereien fahren Ihre Programme zurück und müssen Schiffe abschaffen.
Reedereien, besonders die US Firmen, die es früher nie für nötig gehalten haben, stellen plötzlich deutsche Bordprogramme, Ausflüge und Servicepersonal zur Verfügung. Es bleibt also weiter spannend.
Was sagt Ihr dazu?
Claus Blohm