Ahoi Herr Müller, alle Flüchtlinge aus Libyen nach Deutschland ist kein Problem

Von Fritze

Von Wolfgang Schlichting – Publizist + Buchautor

Sehr geehrter Herr Entwicklungsminister, Sie stammen zwar genau wie Ihr Parteigenosse Seehofer aus einem Bundesland, in dem mehr Blätter als Wellen rauschen, trotzdem setzen Sie sich für die Rettung aller in Libyen aufhältigen Flüchtlinge ein und das ist auch gut so. Laut Angaben des libyschen Präsidenten Fajes al Sarradsch wollen derzeit ca. 800.000 Flüchtlinge aus afrikanischen Staaten nach Europa und es könnten noch erheblich mehr werden, wenn im libyschen Bürgerkrieg immer mehr einheimische Bürger ihre Häuser verlieren und dann auch nach Europa wollen, von daher ist es ein Kampf gegen Windmühlen, wenn ein paar altersschwache, ausgemusterte „Rettungsboote“ mit ein paar Dutzend Flüchtlingen vor Lampedusa und Malta herum lungern, um die Arbeitsplätze in der deutschen Asylantenindustrie abzusichern.

Sie haben völlig recht wenn Sie fordern, dass sich zeitnah Schiffe der Bundesmarine und anderer EU Staaten auf den Weg machen, um die überwiegend aus afrikanischen Staaten stammenden Flüchtlinge direkt aus Tripolis und weiteren libyschen Häfen abzuholen, ihre dahingehenden Überlegungen, dass die Flüchtlinge erst einmal auf italienische Inseln und Häfen, sowie auf Malta untergebracht werden, sehe ich allerdings als illusorisch an, Herr Salvini hat bereits ihrem Parteigenossen Seehofer zu verstehen gegeben, dass für ihn dahingehend „Schluss mit Lustig“ ist.

Dadurch sollten Sie sich allerdings nicht entmutigen lassen, denn die Passagiere könnten ja auch vor Lampedusa von deutschen und EU Marineschiffen übernommen werden. Die knapp 3.000 Seemeilen von Lampedusa nach Hamburg können von modernen, technisch intakten Seeschiffen (von denen die Bundesmarine derzeit auch noch drei, oder sogar vier zur Verfügung hat) bei einer Marschfahrt von 18 Knoten binnen einer Woche bewältigt werden und im Notfall kann eine deutsche Fregatte ca. 150 Flüchtlinge aufnehmen. Da andere Staaten auch über Truppentransporter verfügen, könnten mindestens 1.000 Flüchtlinge pro Konvoi nach Hamburg gebracht werden und wenn das 800 mal praktiziert wurde und sich in der Zwischenzeit nicht noch ein paar hunderttausend Flüchtlinge in Libyen angesammelt haben, wäre der Flüchtlingstransport in etwas mehr als 15 Jahren erledigt. Mit großen Kreuzfahrtschiffen, könnte die Zeit auf ca. 1,25 Jahre reduziert werden, aber ich gehe nicht davon aus, dass Frau Merkel die Miete für zwei Kreuzfahrtschiffe bezahlen will, denn da könnte sie gleich den Restkaufwert der maroden BRD in Zahlung geben.

Die FDP Generalsekretärin Linda Teutenberg ist der selben Meinung wie Herr Müller, sie erklärt ebenfalls, dass Seenotrettung eine staatliche und keine private Aufgabe ist.