Nach massivne Gewaltausschreitungen in den letzten Tagen signalisierte das ägyptische Militär, dass es nicht auf friedliche Demonstranten feuern werden. Bislang ging allerdings die meiste Gewalt von der Polizei und den Geheimdiensten aus, die dem Vizeminister Suleiman treu ergeben sind.«Wir erkennen die Legitimität der Forderungen der Bürger an», hieß es in der Erklärung der Militärführung, die am Montagabend veröffentlicht wurde. «Wir werden keine Gewalt gegen die Bürger einsetzen.» Die Opposition hat für heute zu einem Generalstreik und zu einer Großkundgebung gegen Präsident Mubarak aufgerufen. Außerdem bezeichnete sich die Armee als ein Teil des Volkes, weswegen es ihr nicht möglich sei gegen dieses vorzugehen.
Muslimbruderschaft fordert den Sturz Mubaraks
Diese Erklärung wurde von allen Bewegungen in der Opposition gelobt, so sprach die Muslimbruderschaft von einer wichtigen und sinnvollen Entscheidung, die das Militär und seine Führung getroffen hätte.
Die Muslimbruderschaft in Ägypten (arabisch: Jami'yat al-ikhwan al-muslimin) kritisierte allerdings die Umstrukturierung der Regierung und sagte, dass man weitermachen werde bis das Regime am Ende sei. "Da das Regime weiterhin nach der Unterdrückung dieser Erhebung und deren Scheitern strebt, ist kein anderer Weg geblieben außer der Wahrung der Wachsamkeit und Vorsicht und man sollte man sollte nicht auf betrügerischen Vorschläge reinfallen", so ein Sprecher, der Muslimbruderschaft.
Die Muslimbruderschaft gilt als relativ radikal, genießt aber große Unterstützung im Volk. Experten gehen davon aus, dass die Partei bei freien und demokratischen Wahlen etliche Sitze erobern könnte.
Sie gilt als US-kritisich und wird von den linken Gruppierungen in Ägypten abgelehnt. Vergleiche mit der islamischen Partei in Tunesien sind unpassend, denn diese gilt als gemäßgt, denn die tunesische Partei verfolgt eine AKP-ähnliche Politik und arbeitet mit linken Parteien und Gewerkschaften zusammen.
