.
Der Nil ist ein gscheiter Fluss. Das Wasser fliesst nach Norden; der Wind hingegen bläst meist nach Süden. Für die Nil-Schifffahrt war das schon immer sehr praktisch. Rauf geht’s mit dem Segel, runter kann man sich treiben lassen. Bei Assuan hat die Sache aber einen Haken. Felsen und Untiefen blockieren den Fluss; der „1. Katarakt“. Weiter oben, im Sudan, gibt es noch ehr davon.
Die Landschaft am 1. Katarakt ist wunderschön. Grosse und kleine Inseln. Manche bewohnt, andere sind bloss bei niedrigem Wasserstand zu sehen. Viel Grünzeug, goldgelbe Sanddünen, nubische Dörfer und Ruinen.
Wir mieten uns ein Motorboot für eine Rundfahrt. Das Boot ist aus Holz und gross wie ein Reisebus. Für uns zwei allein! Wir fahren zuerst etwas abwärts, dann hinter der Insel Elephantine bergan bis zum Katarakt. Jetzt bei Niedrigwasser bilden sich mancherorts starke Strudel und Stromschnellen, so dass wir kaum durchkommen.
Gelegentlich kommen Buben in winzigen Booten längsseits. Sie singen deutsche Volkslieder und hoffen auf eine Spende. Ich meine, wen gelüstet es in solch einer grandiosen Landschaft nicht nach deutschem Liedgut? Fidirallala-fidirallala-fidirallalala-laa...
.
.