Ägypten – ist das überhaupt sicher?

Ägypten – das Land der Pyramiden, das Land von Tal der Könige und der wundervollen Tauchplätze im Roten Meer mit der farbenfrohen Unterwasserwelt.
Jahrelang eins der Familienreiseziele Nummer eins. Nicht nur für Taucher und Pauschalreisende, sondern auch für viele Kreuzfahrtschiffe.

Bis eines Tages die politischen Schwierigkeiten begannen.
Ägypten war überall in den Nachrichten. Ein Bombenanschlag hier, ein Aufstand dort.
Viele Reisegesellschaften stoppten den Tourismus dort und die Kreuzfahrtschiffe nahmen Umroutungen vor um Port Said und Alexandria zu meiden.
Zu groß war die Angst, dass etwas passiert.

18 Monate lebten die Menschen in Angst und Schrecken und vor allem ohne Job. Der fehlende Tourimus bedeutete für viele Ägypter, dass sie nicht mehr gebraucht wurden. Die Reiseleiter mussten sich irgendwie anders über Wasser halten was in einem Land, wo es mehr Menschen als Jobs gibt nicht wirklich einfach ist.

18 Monate ohne Kreuzfahrtschiff in Alexandria oder Port Said. Und dann, vor ca. 17 Tagen kamen wir. Das erste Kreuzfahrtschiff nach über einem Jahr.
Etwas mulmig war mir schon zumute, das gestehe ich hier ehrlich ein. Aber ich wurde überrascht.

Die Hafeneinfahrt in Alexandria ist schon abendteuerlich, wenn dort 2-3 Schiffswracks zur Begrüßung liegen, aber danach bekam ich ein ganz anderes Bild.

Zu Fuß ging es durch Alexandria und selbst der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen sich blicken zu lassen. Die Einheimischen sahen aus wie die glücklichsten Menschen, die ich jemals gesehen habe. Jeder grüßte nett, sogar auf Deutsch, niemand war aufdringlich, wie ich es von meinem 1. Ägypten Besuch vor 16 Jahren kannte.
Die Kinder schauten total erstaunt, da sie “weiße Menschen mit hellen Haaren und hellen Augen” meistens nur aus dem Fehrnsehen kannten.
Zu keiner Minute dachte ich über die vergangene politische Situation nach, alles war friedlich und schien im Einklang zu sein.

Alexandria hat aber, abgesehen von den freundlichen Menschen und den vielen Souks und Basaren natürlich noch viel mehr zu bieten.
Die Strandpromenade, Corniche genannt, erstreckt sich wunderschön vorbei an kleinen Fischerhäfen und kleineren sowie größeren Strandabschnitten.
Sehenswert sind auf jeden Fall das Fort Kaitbai, eine wunderschöne Festung im Westen der Corniche gelegen, die Katakomben, auch wenn hier Vorsicht angesagt ist und das Nationalmuseum, welches viele schöne Ausgrabungsstücke enthält und ihr allerlei zur ägyptischen Geschichte lernen könnt.

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Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt ist natürlich die Alexandrina Bibliothek.
288 v. Chr. stand hier die erste Bibliothek welche 490 000 Schriftrollen fasste und damit die berühmteste Bibliothek der Vergangenheit war. Leider brannte diese in römischen Zeiten nieder und heute steht ein neues Prachtexemplar an Bibliothek da.
Bis zu 8 Millionen Bände kann die neue Bibliothek im futuristischen Design fassen, enthält im Moment jedoch nur ca. 550 000 Bände. Da geht also noch einiges mehr rein.
Ihr dürft von Alexandria natürlich nicht erwarten, dass es eine saubere Stadt ist. Überall liegen Müllberge, an jeder Ecke “riecht” es anders und die Häuser sehen teilweise aus, als würden sie jeden Moment zusammenfallen. Aber genau das macht den Charme der Stadt aus.

Natürlich durfte auch ein Besuch in Kairo und an den Pyramiden nicht fehlen.
Allein der Weg nach Kairo ist schon eine Reise wert. Auf Ägyptens Straßen findet man wirklich alles. Da gehen die Menschen spazieren, während die Autos vorbeirauschen, der nächste fährt mit seinem Eselkarren einmal quer über die Straße und der nächste zieht einen Wagen mit frischem Essen hinter sich her.
In der über 16 Millionen Einwohner (die Dunkelzahl ist noch viel höher) Metropole angekommen merkt man ebenfalls nichts von aktuellen Aufständen. Hier und da gibt es ein paar ausgebrannte Gebäude, an jeder Ecke steht Militär. Sonst ist alles ruhig.
Hier gibt es natürlich einige Sehenswürdigkeiten. Der Nil ist nur eines davon.
Das reichste, jemals gefundene Grab war das des Tutenchamuns. Goldener Schmuck, vergoldete Sakrophage, Kinderspielzeug und allem vorran natürlich die goldene Totenmaske sind weltberühmt und befinden sich im Ägyptischen Museum direkt am Tahrir-Platz. Die Ausstellung beinhaltet natürlich auch viele andere Exponate.
Während der Revolution sind jedoch einige Stücke gestohlen worden. Selbst die Totenmaske wäre fast weg gewesen, hätte nicht jemand in letzter Sekunde den Dieb gestoppt.
Ich denke, dass jeder von euch Kairo mit etwas ganz bestimmten verbindet: Den Pyramiden von Giseh.
Auf dem Plateau stehen, neben den 3 Hauptpyramiden, Mykerinos, Chephren und Cheops auch einige kleine Pyramiden. Verschiedene Aussichtspunke gibt es und wenn ihr wollt, könnt ihr auch in eine Pyramide reinschauen. Jedoch gibt es dort nicht allzuviel drin zu sehen. Ein kleiner, enger Gang und eine leere Grabkammer am Ende. Ziemlich unspektakulär.
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Der Sphinx darf natürlich auch nicht fehlen. Ein Löwenkörper mit dem Kopf eines Menschens, fälschlicherweise oft als “die Sphinx” bezeichnet gehört eigentlich ein “der” vor das Wort.
Hier waren dann auch die Händler zugange. Hier gilt: Seid nicht nett, sondern streng und unhöflich. Ein “Nein Danke” verstehen die Händler nicht. Ignorieren, oder einfach nur ein strenges “NEIN” helfen da viel besser.
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Nie die Kamera aus der Hand geben. Lieber andere Touristen fragen, sonst seht ihr die Kamera vielleicht nie wieder und nie irgendetwas annehmen was die Händler als “Geschenk” anpreisen. Einmal in der Hand kommt dann nämlich der Spruch “I gave you present – now you give me present”.
Wie ihr seht ist Ägypten gar nicht so gefährlich wie ihr es vielleicht aus den Nachrichten kennt. Inzwischwen waren wir sogar noch einmal in Alexandria, sind in 2 Tagen wieder dort und fahren zusätzlich auch noch Safaga und Sharm el-Sheikh an.

Natürlich sollte man sich der einheimischen Kultur anpassen.
Dazu ein paar einfache Tricks und Tipps:
Niemals in einem engen Top und Hotpants rumlaufen. Ägpyten ist zwar bei weitem nicht so streng wie manch andere arabischen Länder und ihr seht auf der Straße auch viele Frauen ohne Kopftuch rumlaufen, jedoch zeigt niemand viel Haut und somit solltet ihr so viel Respekt zeigen dies auch nicht zu tun.
Fotografieren ist in den meisten öffentlichen Gebäuden, wie z.B. Museen nicht gestattet. Ebenfalls solltet ihr die Ägypter fragen ob ihr ein Foto von Ihnen machen dürft. Meistens ist das kein Problem, aber der Höflichkeithalber ist es dennoch angemessen.
An öffentlichen Stränden nicht im Bikini baden gehen sondern in langen Anziehsachen. Ihr werdet sehen, dass das die ägyptischen Frauen auch tun. Natürlich könnt ihr auch an einen Hotelstrand gehen. Hier könnt ihr euch wie zu Hause fühlen.

Wie seht ihr das? Würdet ihr in ein Land reisen in dem eine Reisewarnung herrscht oder wäre euch das zu heikel?
Findet ihr die Reisewarnung übertrieben?
Ich bin auf eure Meinungen gespannt.



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