AGR bezweifelt amtliche Holzeinschlagsstatistik

Im Gegensatz zu den Angaben des Statistischen Bundesamtes, schätzt die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. den tatsächlichen Holzeinschlag in 2011 auf mehr als 70 Millionen Festmeter. Das jährlich in Deutschlands Wäldern nutzbare Rohholzpotential ist zu über 90 Prozent ausgeschöpft. Die AGR sieht deshalb im weiteren Ausbau Quelle: www.zimmererforum.de">
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der Biomassenutzung, wie derzeit von der Bundesregierung noch forciert, eine drastische Fehlentwicklung.

Das Statistische Bundesamt (StBA) veröffentlichte kürzlich die vorläufigen Zahlen zum Holzeinschlag für das vergangene Jahr. Das gesamte in Deutschland geerntete Holz betrug demnach in 2011 über alle Baumarten rund 56 Millionen Erntefestmeter (Kubikmeter). Dies wären nur etwa 72 Prozent des von Experten im Rahmen einer Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung (WEHAM) eingeschätzten, nutzbaren Rohholzpotentials in Höhe von 79 Millionen Erntefestmeter pro Jahr. „Diese Zahlen täuschen vor, dass wir noch viel mehr Holz in Deutschland nutzen könnten.“, kommentiert Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) die amtliche Statistik. Der tatsächliche Holzeinschlag liegt nach Einschätzung der AGR jedoch fast 30 Prozent höher, bei etwa 73 Millionen Erntefestmeter.

Die enorme Abweichung ist nach Ohnesorge darauf zurückzuführen, dass ein Großteil des Holzeinschlages durch die amtliche Statistik nicht erfasst wird. Diese Tatsache offenbarte sich das letzte Mal bei der Zwischenwaldinventur im Jahr 2008 – eine Kontrollerhebung zwischen der letzten Bundeswaldinventur (BWI) 2 im Jahr 2002 und der aktuell laufenden BWI 3. Bei der Zwischeninventur stellte man für den Zeitraum von 2002 bis 2008 fest, dass im Durchschnitt etwa 18 Prozent der Nadelholz -, 29 der Eichenholz - und 39 Prozent der tatsächlichen, jährlichen Buchenholznutzung nicht in die offiziellen Zahlen des StBA einfließen. Das Stamm - und Industrieholz wird in der Regel durch gewerbliche Forstbetriebe an Sägewerke, die Zellstoff- oder Holzwerkstoffindustrie vermarktet und entgeht somit kaum der Statistik – im Gegensatz zum Energieholz , welches von den nicht befragten Kleinbetrieben unter 10 Hektar Waldbesitz vermarktet oder von Waldbesitzern häufig zur Deckung des Eigenbedarfs verwendet wird. Diese Nutzungen werden je nach Bundesland unterschiedlich und mehr oder weniger zuverlässig eingeschätzt, entweder über die Angaben freiwillig meldender Waldbesitzer oder direkt durch die Forstbehörden. Der Verbrauch an Energieholz dürfte nach Einschätzung der AGR deshalb weitaus höher liegen als die durch das StBA bekanntgegebenen 11 Millionen Erntefestmeter. „Gerade die Buche ist ein beliebtes Brennholz. So beliebt, dass mittlerweile selbst stammholzfähige Sortimente als Brennholz vermarktet werden. Geht man davon aus, dass der Stamm- und Industrieholzeinschlag weitestgehend dokumentiert wird, dürften mehr als 50 Prozent des Brennholzes von keiner Statistik erfasst werden.“, so Ohnesorge weiter.

Dabei wird mit den Daten des Statistischen Bundesamtes in Ministerien und Kommunen gearbeitet. Sie sind weiterhin Grundlage für häufig sehr optimistische Biomasse -Potentialanalysen einschlägiger Institute. Werden von den 79 Millionen Erntefestmeter jährlich nutzbaren Rohholzpotentials bereits über 90 Prozent ausgeschöpft, gibt es jedoch keinen Raum für einen weiteren Kapazitätsausbau der energetischen Biomassenutzung. Darüber hinaus ist durch die zunehmenden Nutzungsrestriktionen durch Naturschutzmaßnahmen und dem Waldumbau eher mit einem weiteren Rückgang der jährlich nutzbaren Rohholzmenge zu rechnen. Die AGR sieht deshalb in der vielfach, undifferenzierten Förderung der Energieholznutzung eine drastische politische Fehlsteuerung, die unweigerlich den Wettbewerb um den Rohstoff Holz verschärfen wird. Die AGR fordert von der Bundesregierung in der bevorstehenden Überarbeitung des Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetzes, Fehlanreize zu korrigieren und auf den weiteren Ausbau insbesondere von Scheitholz- und Hackschnitzelheizungsanlagen zu verzichten. Darüber hinaus sollten die Bundesländer geeignete Verfahren entwickeln, um den tatsächlichen Holzeinschlag in allen Waldbesitzarten realistisch abschätzen zu können.


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