Against Me!
Support: Milk Teeth, Mobina Galore
16. Dezember, Technikum, München
Subtext? Meta-Ebene? Nicht hier. Nicht von dieser Band. Das hier ist immer noch Punk Rock und da bevorzugt man bekanntlich den direkten Weg und die klare Ansprache. Selbst wenn es um ein vermeintlich schwieriges Thema wie Transgender geht. Den eingeschworenen Fans muß man an dieser Stelle ohnehin nichts mehr erklären, die meisten von ihnen begleiten Tom Gabel, später Laura Jane Grace knappe zwanzig Jahre auf ihrem Weg von Selbstverleugnung, verzweifelter Wut und Todessehnsucht hin zur körperlichen Befreiung, die 2012 einer wahren Erlösung gleichkam, sie haben zahlreiche Umbesetzungen ihrer Lieblingskapelle erlebt und ihr dennoch die Treue gehalten. Und kennen also das bestimmende Thema ihrer Heldin. „Transgender Disphoria Blues“ markierte vor zwei Jahren musikalisch den Ausbruch, spätestens mit dieser Platte sind Auftritte von Against Me! neben der genretypischen Rebellion gegenüber allem und jedem auch und vor allem offensive Statements gegen überkommene, gesellschaftliche Konventionen, staatliche Repression, gegen Vorurteile, Sexismus und Kleingeistigkeit. Und Grace bringt diesen Kampf, diese Leidenschaft auch heute noch mit jeder Faser ihres Körpers auf die Bühne. Die so simple wie eingängige Mischung aus Folk, Metal, Hardcore und deftigem Gossenpunk ist dann auch an diesem Abend bestens geeignet für alle Mosher und Diver, es läßt sich prächtig dazu tanzen, gröhlen, feiern, zumal die vier keinen ihrer zahlreichen Hits schuldig bleiben. „True Trans Soul Rebel“, „Whit Crosses“, „This Shit Rules“, White People For Peace" und „Cliché Guevara” waren ebenso dabei wie der “Teenage Anarchist” und das wunderbare “Black Me Out”. Selbst die Stücke des neuen Albums „Shape Shift With Me“ fügten sich mühelos in die schweißtreibende Setlist und so sah man nach neunzig Minuten oben wie unten zufriedene und redlich erschöpfte Menschen Bühne und Saal in unterschiedliche Richtungen verlassen. Manchmal wünscht man sich, all das Schwierige und Mißverständliche dieser Welt ließe sich so einfach klären wie an solch einem Abend.
Support: Milk Teeth, Mobina Galore
16. Dezember, Technikum, München
Subtext? Meta-Ebene? Nicht hier. Nicht von dieser Band. Das hier ist immer noch Punk Rock und da bevorzugt man bekanntlich den direkten Weg und die klare Ansprache. Selbst wenn es um ein vermeintlich schwieriges Thema wie Transgender geht. Den eingeschworenen Fans muß man an dieser Stelle ohnehin nichts mehr erklären, die meisten von ihnen begleiten Tom Gabel, später Laura Jane Grace knappe zwanzig Jahre auf ihrem Weg von Selbstverleugnung, verzweifelter Wut und Todessehnsucht hin zur körperlichen Befreiung, die 2012 einer wahren Erlösung gleichkam, sie haben zahlreiche Umbesetzungen ihrer Lieblingskapelle erlebt und ihr dennoch die Treue gehalten. Und kennen also das bestimmende Thema ihrer Heldin. „Transgender Disphoria Blues“ markierte vor zwei Jahren musikalisch den Ausbruch, spätestens mit dieser Platte sind Auftritte von Against Me! neben der genretypischen Rebellion gegenüber allem und jedem auch und vor allem offensive Statements gegen überkommene, gesellschaftliche Konventionen, staatliche Repression, gegen Vorurteile, Sexismus und Kleingeistigkeit. Und Grace bringt diesen Kampf, diese Leidenschaft auch heute noch mit jeder Faser ihres Körpers auf die Bühne. Die so simple wie eingängige Mischung aus Folk, Metal, Hardcore und deftigem Gossenpunk ist dann auch an diesem Abend bestens geeignet für alle Mosher und Diver, es läßt sich prächtig dazu tanzen, gröhlen, feiern, zumal die vier keinen ihrer zahlreichen Hits schuldig bleiben. „True Trans Soul Rebel“, „Whit Crosses“, „This Shit Rules“, White People For Peace" und „Cliché Guevara” waren ebenso dabei wie der “Teenage Anarchist” und das wunderbare “Black Me Out”. Selbst die Stücke des neuen Albums „Shape Shift With Me“ fügten sich mühelos in die schweißtreibende Setlist und so sah man nach neunzig Minuten oben wie unten zufriedene und redlich erschöpfte Menschen Bühne und Saal in unterschiedliche Richtungen verlassen. Manchmal wünscht man sich, all das Schwierige und Mißverständliche dieser Welt ließe sich so einfach klären wie an solch einem Abend.