Afrika in Helsinki

Es ist eine gute Idee im Spätherbst nach Helsinki zu fahren. Helsinki ist eine kosmopolite Stadt die, aufgrund ihrer niedrigen Bauten, ihrer Parks und dem Meer, gleichzeitig gemütlich und gastfreundlich wirkt. Vor allem für diejenigen, welche die Hochsaisons nicht mögen und es bevorzugen, Städte in jenen Momenten zu besichtigen wenn wir unter ihren Bewohnern untertauchen können.

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Unter den Orten, von denen gesagt wird dass man sie unbedingt besuchen sollte, ist das Kiasma Museum zeitgenössischer Kunst. Und im November gibt es dort ein lohnenswertes Programm. Am 27. schließt die seit April laufende Ausstellung: ARS 11. ARS 11 ist eine Show welche einen Blick auf die zeitgenössische Kunst in Afrika wirft, sowohl auf Künstler die auf dem Kontinent leben wie auch auf Künstler, welche aus afrikanischen Ländern stammen und an anderen Orten der Welt leben. Im Zuge der Ausstellung kann man am Wochenende des 5. und 6. November die Choreographie Exposition Universelle des exzellenten Choreographen und Kreativen Rachid Ouramdane, ein Franzose mit algerischer Herkunft, erleben.

Mit der Inszenierung untersucht Ouramdane, wie sich Ideologien in den Körpern wiederspiegeln. Der menschliche Körper als Territorium welches patriotische Ideale, kulturelle, politische und soziale Konzepte der jeweiligen Gesellschaft, der er angehört, reflektiert: konservative, liberale, revolutionäre Gesellschaften, oder was auch immer sie seien, konstruieren ein Bild das sich in den Körpern ihrer Individuen abbildet.

Mit Live Musik, einem speziellen Lichtdesign und Videobildern beabsichtigt seine Solo-Performance die Selbstverständlichkeit der offiziellen die Körper dominierenden Ästhetiken kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig die Narben, welche die Geschichte in den Körpern hinterlässt, zu entdecken und aufzuzeigen. Jean Baptiste Julien ist der Komponist und Interpret der Musik.

Schließlich finden im Zuge derselben Ausstellung und bei freiem Eintritt die letzten drei Gespräche der Reihe The Age of Africa statt:

Dr. Timo Kallinen wird über den afrikanischen Stammeshäuptling in Zeiten des Neoliberalismus sprechen (3. November), Dr. Lotta Aunio über die Urbanisierung der afrikanischen Sprachen (10. November) und Annika Teppo, Dozentin an der Universität von Helsinki, wird über afrikanische Städte im Dialog zwischen Modernität und Tradition sprechen (17. November).

Und gut, das Selbstverständliche wird auch niemals hinfällig: Versäume es nicht, den Kauppatori (Marktplatz) direkt am Meer zu besuchen. Dort kann man zu Mittag essen, frischen Fisch, Gemüse und vieles mehr einkaufen. Und nach dem Kosten eines dieser leckeren Gerichtes kann man von dort aus die Fähre bis Suomenlinna nehmen, eine Insel die durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und auf der sich die antike Festung der Stadt befindet.

Und natürlich ein Zwischenstopp in der Sauna zum Entspannen. Man sagt dass in Finnland auf jeden dritten Einwohner eine Sauna kommt. Und selbst die Präsidentin Tarja Halonen hat ihre präsidiale Sauna. In Kallio befindet sich die einzige öffentliche Sauna von Helsinki: Die Kotiharju Sauna. Man sagt auch dass es üblich sei, aus der Sauna zu kommen und in einen See zu springen oder sich durch den Schnee zu wälzen. Aber wenn du willst kannst du auch einfach eine Dusche nehmen.


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