Affront gegen das Abgeordnetenhaus: Grube spielt beim S-Bahnchaos auf Zeit

Von Frontmotor
Auftritt von Bahnchef Grube S-Bahn Berlin Geschäftsführer Peter Buchner, des Konzernbevollmächtigten der DB AG in Berlin, Ingulf Leuschel, und dem Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg, also der verantwortlichen "Intensivtäter" aus dem Bahnvorstand vor dem Berliner Abgeordnetenhaus - auf Vorladung aller Fraktionen. Die FDP hatte vorab zusätzlich die Kündigung des Vertrages mit der S-Bahn durch das Land Berlin gefordert.
Fragen der Verkehrspolitiker und der Verkehrssenatorin an Grube:
1. Wann kehrt die S-Bahn zum Normalbetrieb zurück?
Antwort Grube: „Das wissen wir nicht.”
2. Wer trägt die Verantwortung für den Ausfall der Triebwagen und Wagen?
Antwort Grube: „Das Eisenbahnbundesamt mit seinen verkürzten Prüfungsintervallen der Bremssandanlagen, der härteste Winter seit 41 Jahren (Anm.: Gemeint ist der Schneefall im Winter) und der Hersteller der S-Bahnwagen. Gleichwohl war die S-Bahn Berlin so gut wie noch nie auf einen Winter vorbereitet (Anm.: Gelächter bei den Abgeordneten)”
3. Wer trägt die Verantwortung der Ausfälle im Netz, wie z.B. Signalanlagen und Weichen?
Antwort Grube: „Das Eisenbahnbundesamt und der Hersteller der S-Bahnwagen.”
4. Welche Entschädigung wird die S-Bahn ihren betrogenen Kunden freiwillig einräumen? Antwort Grube: „Darüber denken wir nach. Die S-Bahn selbst hat genug Schaden: Bis 2014 rd. 700 Mio EUR.”
5. Welche Maßnahmen hat die Bahn zur Problemlösung ergriffen?
Antwort Grube: „Wichtig ist mir: Wegen der Länge der Entwicklungs– und Fertigungszeit müssen wir jetzt starten, darüber nachzudenken, wie wir gemeinsam eine Neuentwicklung hinbekommen.” D.h. bis jetzt hat er nur schwadroniert, aber noch nichts unternommen. Ein Affront und Betrug an seinen Kunden.
Reaktionen:
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD — Fraktion, Gaebler, forderte nach dem Auftritt von Homburg dessen sofortigen Rücktritt. Dem kann man sich nur anschließen.