Affirmation des Vergessens

Affirmation des Vergessens

Anlässlich der Präsentation des Wettbewerbes "Opfer des Nationalsozialismus – Neue Formen des Erinnerns" in München hier nochmal ein Verweis auf meinen offenen Brief vom Dezember 2008.
(Hinweis: zuerst Link klicken und dann gleich nach unten scrollen!)
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Bereits in meinem Wettbewerbsbeitrag habe ich kritisch angemerkt, daß die Verweigerung einen Ort des Gedenkens zu definieren das Grundproblem dieses Wettbewerbs war. Das vorliegende virtuelle Denkmal ist eine Affirmation dieser Ortlosigkeit.
Schon damals habe ich gefragt, ob ein virtuelles Medien Projekt sich nicht eher in der Sphäre des Vergessens als der des Erinnerns bewegt. Die Stadt München hat nun eine Chance vertan: Es ging nämlich von Anfang an bei diesem Wettbewerb nicht um eine "formale" sondern um eine "räumliche" Lösung. Es ging darum, ob die Stadt München den Mut beweist einen physischen Raum für die Opfer zur Verfügung zu stellen - und zwar nicht irgendeinen, sondern einen mit Gewicht! Da die meisten dieser Orte, wie beispielsweise der Königsplatz, in dessen Nähe das neue NS-Dokumentationszentrum entsteht, aber nicht der Stadt, sondern dem Freistaat Bayern gehört ist der Konflikt nochmals ein wenig komplexer. Es ging also um eine mutige Entscheidung mit den politischen Gegebenheiten umzugehen! Meine Entscheidung dafür mit dem Königsplatz einen der neuralgischen Punkte in München zu "besetzen" hatte deshalb auch schon, wie zu erwarten war, wenig Aussicht auf "Erfolg". Es war mir aber wichtig, weil es der Startpunkt eben jener Diskussion gewesen wäre, die dann leider ausblieb (und vielleicht nie geführt wird). Schwerer wiegt deshalb, daß danach die erhoffte Konfrontation und öffentliche Diskussion ausblieb und Alles in ein kollektives Schweigen gehüllt wurde. Das war nicht nur Respektlos allen teilnehmenden Künstlern gegenüber, es war die dramatische Bestätigung, daß München in dieser Frage gescheitert war.
Was also darf man sich von der morgigen Veranstaltung in der Münchener Rathausgalerie erwarten? Außer den üblichen Gesten der Selbstbestätigung vermutlich nicht viel!
Aus dem Schweigen wird wohl kaum mehr als ein mehr oder weniger kurzes Medien-Rauschen.
Dennoch! Hier noch kleiner Hinweis auf das grundsätzliche Problem dieser zweifelhaften Auschreibung und ebensolchen Jury Entscheidung, die es wirklich wert wäre zu diskutieren:
Vor einigen Jahren ist in Jerusalem zu einem vergleichbaren Thema, jedoch mit gänzlich anderen Vorzeichen, eine heftige öffentliche Diskussion geführt worden. Es ging darum, ob die Installation einer WebCam an der Klagemauer zionistisch oder diasporisch sei... Sie ahnen auf welcher Seite die Münze bei der KotelCAM für viele liegen blieb!
Wer mehr dazu lesen möchte sollte sich den Jüdischen Almmanach - Orte und Räume aus dem Jüdischen Verlag (Suhrkamp), Hrg. Gisela Dachs bestellen und sich speziell Shaindy Rudoffs Beitrag "Heilige Cybersites" zu Gemüte führen.


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