Aethermagie
Susanne Gerdom
Ueberreuter, 2012
978-3800056866
16,95 €
Kato von Mayenburg lebt in einer von Krieg gebeutelten Welt. Während in Wien noch nicht ganz in Wien angekommen ist, entdeckt sie ein Geheimnis, das nicht nur für den Krieg elementar ist. Alles wird mit der magischen Kraft des Æther betrieben. Aber müssen die Elementargeister nicht für die Gewinnung gequält werden? Während Kato neue Freunde findet und dem Geheimnis immer näher kommt, entdeckt auch die Geheimpolizei, dass Kato ziemlich schlau ist.
Schließlich landet Kato in Brünnlfeld, einer Irrenanstalt. Wird sie dort wieder herauskommen oder landet sie in den Händen des Doktors, der schreckliche Experimente mit seinen Probanden macht?
Die Protagonisten:
Dieses Buch besteht aus sehr vielen Protagonisten und sind sie noch so klein Da andere Leser das Buch noch lesen sollen, stelle ich hier nur drei Personen vor, den Rest dürft ihr selbst entdecken. Und auch die ganz Kleinen bleiben erst mal ein Geheimnis.
Kato von Mayenburg ist ein gewitztes Mädchen, das ein bisschen unter den Konventionen der Gesellschaft leidet. Trotzdem schreibt sie Tagebuch, hat ein weiches Herz und macht sich Sorgen um ihren Vater. Ihr waches Köpfchen verhindert zwar nicht, dass sie in ausweglose Situationen gerät, aber auch da versucht sie sich zu retten. Es hat Spaß gemacht mit ihr eine Welt zu entdecken, die auch mal düster sein konnte.
Katalin ist eine sehr energische Frau, die ihr Position gut bekleidet. Trotzdem merkt man, dass sie auch eine weiche Seite hat, die sie nur selten zeigt. Es ist schön zu lesen, wie Katalin mit ihren widersprüchlichen Gefühlen und ihrem Beruf umgeht. Von Anfang an ist sie die geheimnisvollste Figur.
Und einen kleinen alten Mann möchte ich nur am Rande erwähnen, der mir durch sein schusseliges Verhalten, so manches Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Aber wie und was er mit Kato zu tun hat, dass müsst ihr selbst herausfinden.
Die Kulisse:
Wien – so wie man es nicht kennt. Unterirdisch, dunkel und voller Aethermagie. Sehr schrecklich und gut beschrieben ist die Kulisse der Irrenanstalt Brünnlfeld. Da überlief mich oft ein Schauder, wenn Frau Gerdom die schrecklichen Gerätschaften ausgepackt hat. Außerdem mag ich Krankenhäuser nicht wirklich gerne und schüttelte mich sehr, als Kato eingeliefert wird. Von da an sah ich alles auf Katos Augen und empfand es als noch schrecklicher.
Gute Beschreibungen der Figuren und der gesamten Kulissen, die aber nie zu lang werden und immer noch etwas Fantasie übrig lassen, geben dem Buch das gewisse Etwas.
Durch die Elemente des Steampunks, die für meinen Geschmack gut gewählt und nicht zu viel waren, entwickelt sich ein Mix aus historischem Kontext, wilden Aethermagien und passenden Menschen.
Ich selbst bin immer ein bisschen pingelig, was Steampunk angeht. So wirklich gehören ich nicht zu seinen Lesern, da es mir oft zu abgehoben ist. Hier war die Portion genau richtig.
Die Handlung:
Am Anfang kommt zu einem Treffen mit einigen Charakteren und man fragt sich: und jetzt? Am Anfang zieht sich die Geschichte etwas, bevor sie richtig in Fahrt kommt, als man endlich auf Kato trifft.
Die Handlung selbst spielt sich bei Kato ab, aber auch bei Katalina und Shenja. So entwickelt sich eine Verfolgungsjagd von der einige Charaktere erst sehr spät etwas merken und auch der Leser wird verwirrt. Wer zieht jetzt wo, die Strippen? Ist er der Böse oder sie die Gute? Dieses Verwirrspiel hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich musste immer weiterlesen um der Lösung auf die Spur zu kommen.
Und dann werden noch nicht mal alle Geheimnisse gelüftet und ich sitze am Ende hier und denke: MEHR! Hoffentlich wird mir dieser Wunsch bald erfüllt.
Die Gestaltung:
Schönes Cover, würde ich mal sagen.
Die Bewertung:
Wunderbare 5 Bücherpunkte hat dieses Buch verdient, da es mit einer spannenden Geschichte aufwarten kann. Außerdem habe ich Kato von Mayenburg sehr gemocht und alle Irrungen und Wirrungen gerne mit ihr erlebt. Ich freue mich vielleicht auf ein Wiedersehen ?!?! Eine düstere Geschichte, zieht ich in ihren Bann und lässt mich erst nach Tagen wieder los, dafür gibt es meinen Leserrespekt.