Heute ist der 2. Advent und es geht weiter mit dem zweiten Teil der Adventsverlosung. Im ersten Teil hast du erfahren, warum der Darm und seine Mitbewohner so wichtig sind für die Gesundheit deines Hundes.
Damit du einen der Preise der Adventsverlosung gewinnen kannst, musst du in den kommenden Wochen jeden Adventssonntag den aktuellen Blogartikel aufmerksam lesen. Jeder dieser 4 Blogartikel wird sich einem Thema widmen, das mit den Gewinnen zu tun hat. Am 4. Advent kannst du dann an der Verlosung teilnehmen, indem du 4 Fragen richtig beantwortest, deren Antworten natürlich in den 4 Blogartikeln zu finden sind.
Heute wollen wir einen kurzen Blick auf einen wichtigen Faktor für den gesunden Darm werfen – die Ernährung.
Was im Futternapf landen darf oder soll, wird heutzutage oft mit geradezu religiösem Eifer diskutiert. Dabei vergessen viele häufig einen wichtigen Aspekt: Was im Futternapf landet, ist eigentlich an erster Stelle davon abhängig, was überhaupt zur Verfügung steht. Wäre vor weniger als 100 Jahren nicht die Massentierhaltung aufgekommen, würde heute kaum jemand seinen Hund barfen oder mit großen Fleischbergen füttern.
Im Verlauf der menschlichen Geschichte hat die Ernährung eine wichtige Rolle gespielt. Die neolithische Revolution vor rund 10.000 Jahren, die mit dem Ackerbau und der Viehhaltung auch die Sesshaftwerdung brachte, führte zu einer wahren Bevölkerungsexplosion. Der Grund dafür war, dass den Menschen viel mehr Nahrungsmittel zur Verfügung standen und dass ihr Fortpflanzungsverhalten sich veränderte.
Coevolution von Mensch und Hund
Man spricht heute auch von einer Coevolution von Mensch und Hund, weil sie sich gemeinsam weiterentwickelten und ähnliche Anpassungen durchliefen, was beiden einen evolutionären Vorteil brachte. So wie sich bei uns Menschen in vielen Teilen der Welt die Fähigkeit, Stärke zu verwerten, verbesserte, passten auch die Hunde sich an eine stärkereiche Fütterung an. Dort, wo Viehwirtschaft betrieben wurde, entwickelte sich Milch und Produkte daraus zu wichtigen Nahrungsmitteln. Ursprünglich konnte Laktose nur von Neugeborenen verdaut werden. Im Laufe der Zeit blieb diese Fähigkeit bei immer mehr Menschen auch als erwachsene erhalten, bei Hunden kam es zu ähnlichen Anpassungen.
Es geht bei solchen Anpassungen immer nur um eins: um Erhaltung und Verbreitung der Art. Hunde sind mit diesen Anpassungen recht gut gefahren, sie konnten sich etablieren und ihre Art ziemlich gut verbreiten. Dabei waren sie deutlich erfolgreicher als der Wolf, ihr nächster Verwandter. In Zahlen heißt das:
Laut WWF gibt es weltweit weniger als 200.000 Wölfe, dagegen stehen laut einer Schätzung der World Society for the Protection of Animals alleine mehr als 300 Millionen Straßenhunde und dazu kommen noch die vielen Hunde, die in der Obhut von Menschen leben.
Der Organismus braucht Nährstoffe, nicht Nahrungsmittel
Wozu sind solche Anpassungen überhaupt nötig? Eigentlich ganz einfach. Der Körper benötigt Nährstoffe, damit er seinen Funktionen nachkommen kann. Es ist ihm eigentlich ziemlich schnuppe, woher diese Nährstoffe kommen. Wenn nun statt Fleisch ständig Milchprodukte im Futternapf landen, wäre es ziemlich blöd, wenn er mit den in den Milchprodukten enthaltenen Nährstoffen nichts anfangen kann. Also haben sich Hunde, die z. B. dem Schäfer zur Hand gingen, daran „gewöhnt“ auch als erwachsene Tiere Milch und Käse zu vertragen.
Wer wissen möchte, mit welchen Nahrungsmitteln sein Hund wahrscheinlich gut zurecht kommt, muss eigentlich nur den Ursprung der Rasse berücksichtigen und was die Menschen dort üblicherweise verzehren.
Nachhaltigkeit ist gesund!
Werfen wir einen Blick zurück auf die Zeit, als die Nahrungsmittel noch nicht rund um den Erdball transportiert wurden, stellen wir fest, dass die Menschen sich oft aus der Not heraus deutliche gesünder ernährten, als das heute oft der Fall ist. Im Winter wurden z. B. viele fermentierte Nahrungsmittel gegessen, weil es einfach nicht viel anderes gab. Fermentierung ist eine Form der Haltbarmachung. Erst vor rund 100 Jahren hielten Kühlschränke Einzug in Privathaushalte und auch die Konservendosen, wie wir sie heute kennen, sind nicht so alt.
Eine nachhaltigere Ernährung, bei der Ressourcen geschont werden, man wieder verstärkt auf das zurückgreift, was einem vor der Haustüre zur Verfügung steht, vielleicht sogar wieder die alten Methoden zur Haltbarmachung nutzt, kann nicht nur für uns Menschen sondern auch für Hunde gesundheitliche Vorteile bringen.
Überhaupt nicht nachhaltig ist es dagegen, große Mengen Fleisch zu konsumieren. Für den Anbau der Futtermittel für die Massentierhaltung werden z. B. große Ackerflächen benötigt, die dazu führen, dass Wälder verdrängt werden. Das Roden der Wälder bringt u. a. Artenschwund bei Tieren und auch Pflanzen mit sich. Mit diesen Wäldern verschwinden aber auch wichtige CO2 Speicher! Das CO2 entweicht nach den Abholzungen in die Atmosphäre, was zur Klimaveränderung beiträgt.
Der Darm verarmt!
Erst in den letzten Jahren wird klar, welche große Rolle die Bewohner des Darms für die Gesundheit spielen. Wie vielfältig die Besiedlung mit Mikroorganismen ist, hängt aber zu einem Großteil von der Ernährung ab. Das ist bei unseren Hunden nicht viel anders als bei uns Menschen. Leider führt einseitige Ernährung, wie sie heute oft üblich ist und die noch dazu zu einem Großteil aus „toten Nahrungsmitteln besteht“ zu einer Verarmung an wichtigen Mikroorganismen im Darm.
Es ist Zeit, die Ernährung wieder vielfältiger, aber auch nachhaltiger zu gestalten, denn sie spielt eine große Rolle, sowohl für die Erhaltung als auch Wiederherstellung der Darmgesundheit. Wie genau das funktionieren kann, erkläre ich in meinem Buch „Clean Feeding – Hunde natürlich füttern„, das im Februar dieses Jahres im Kosmos-Verlag erschienen ist und das es am 4. Advent 2x zu gewinnen gibt.
Nächsten Sonntag, am 3. Advent also, wird es darum gehen, welche Rolle z. B. Insekten spielen können, wenn es um die nachhaltigere Fütterung unserer Hunde geht.