Advent, Advent. Vom Feiern, Fasten und heidnischen Bräuchen.

Advent, Advent. Vom Feiern, Fasten und heidnischen Bräuchen.

Jeder kennt die Adventszeit, wenn der Adventskranz wieder aus dem Keller herausgekramt wird und bis Weihnachten vier Kerzen angezündet werden.

Doch was bedeutet eigentlich Advent?

„Advenire" oder „adventus" (lateinisch für Erwartung oder Ankunft) bedeutet im übertragenen Sinne die Vorbereitungszeit auf die Geburt von Jesus Christus.
Diese dauerte ursprünglich fünf bis sechs Wochen, genauer gesagt vom 11.11. /St. Martin/ bis zum 6.1. /Heilige Drei Könige/.
Auf dem Konzil von Lerida wurde dann im Jahr 524 von Papst Gregor eine vier Wochen andauernde einheitliche Fastenzeit eingeführt. Die Zahl vier hat dabei einen symbolischen Wert.
Im Mittelalter herrschte die Vorstellung, dass die Erde 4000 Jahre vor der Geburt Christi erschaffen worden sei.
Papst Gregor legte also vier Adventswochen als Symbol für die vier Jahrtausende fest, in denen die Menschen auf die Ankunft des Heilands warten mussten.

Fasten in der Adventszeit

Warum aber ist der Advent eine Fastenzeit?
Im Glauben der Christen ist die Weihnachtszeit unterteilt:
Es gibt die vorweihnachtliche Buß- und Fastenzeit (das ist die Adventszeit).
Darauf folgt dann die weihnachtliche Freudenzeit.
Diese beginnt nach christlichem Glaubensbild in der Nacht zum 25. Dezember und endet am 6. Januar mit dem Fest der Heiligen Drei Könige.
Der 25. Dezember ist seit 336 n. Chr. in Rom als kirchlicher Feiertag belegt.

Somit ist also auch der Brauch, vorweihnachtlich zu fasten, im 4. Jahrhundert entstanden

Er ist ein fester Bestandteil der christlichen Liturgie, wobei es hier von Kirche zu Kirche Unterschiede gibt.
So beginnt in den „westlichen Kirchen" die Fastenzeit unmittelbar nach dem Totensonntag (dem Christkönigsfest).
Damit wird zugleich das neue Kirchenjahr gestartet.
Noch ursprünglicher beginnt die Fastenzeit nach dem 11. November und dauert insgesamt 40 Tage und 40 Nächte.
Dort hat auch der Brauch, am Martinsfest eine Martinsgans zu essen, seinen Ursprung.
Das ist traditionell als letztes großes Mahl vor der Fastenzeit zu werten.
Die 40 steht symbolisch für den Zeitraum, in welchem des Jesu in der Wüste (Matthäus Evangelium 4,2) gefastet hat.
Diese Zahl spielt aber auch eine Rolle, als die Israeliten 40 Jahre durch die Wüste wanderten. Ebenso wird 40 Tage nach der Auferstehung von Jesus Christus Himmelfahrt gefeiert. Die 40 ist sozusagen eine biblische Zahl, die für Erdverbundenheit und Artenvielfalt steht.
Sehen wir zu den orthodoxen Christen, wird dort der Brauch der Fastenzeit vor Weihnachten bis heute gehandhabt.
Es ist allerdings nicht ganz so strengen Regeln unterlegen wie das Fasten vor dem Osterfest.
Das vorweihnachtliche Fasten beginnt dem Verständnis der orthodoxen Kirche nach 40 Tage vor Weihnachten.
Ab dem 13. Dezember wird die religiöse Hungerkur nachdrücklicher. Außer Honig dürfen keine tierischen Produkte verzehrt werden. Auch jede Art von Öl sowie Alkohol sind verboten.

Advent heute

Wir in europäischen Gefilden beginnen die Adventszeit immer am vierten Sonntag vor dem Weihnachtsfest.
Der Beginn des neuen Kirchenjahres ist dabei der erste Advent. Als Fastenzeit wird der Advent hierzulande eher weniger begangen. Ich würde die Adventszeit mit feierlicher Atmosphäre umschreiben wollen für alle, die gern mit Freunden oder der Familie Sonntags am geschmückten Adventstisch sitzen und leckere Spekulatiuskekse, Lebkuchen oder Stollen naschen.
Als kirchlicher Feiertag wird die Adventszeit von vielen Menschen auch nicht mehr wahrgenommen genauso wenig wie das Weihnachtsfest. Während der Adventszeit kommt auch der Nikolaus und bringt den Kindern kleine Geschenke.
Mehr zum Ursprung des Nikolaustages kannst du hier lesen. Nikolaus, Knecht Ruprecht und der Weihnachtsmann

Die heidnischen Einflüsse

Während der Adventszeit sehen wir sehr oft die Farben Rot und Grün. Der Ursprung für die grüne Farbe liegt in heidnischen Ritualen. Unsere vorchristlichen Vorfahren holten sich über den Winter grüne Pflanzen ins Haus, um sich vor bösen Geistern und Dämonen zu schützen.
Dieser Brauch hat die christliche Missionierung überstanden und ist von Generation zu Generation bis heute weitergegeben worden.
Das Grün steht symbolisch für die Hoffnung, dass die dunklen, kalten Nächte des Winters vorübergehen und der Frühling neues Leben bringt.
Das Rot kam später als christliches Symbol hinzu. Damit wird die Freude auf die Geburt des Heilands dargestellt.
Grün ist aber auch die Farbe der Treue zum Messias und Rot symbolisiert die Farbe des Blutes, das Jesus am Kreuz für die Menschheit vergossen hat.

Hättet ihr das alles gewusst?

Wer nicht gerade christliche Hintergründe hat oder sich sehr für Religionen interessiert, wird wohl keine Ahnung davon gehabt haben. Nichts destotrotz wünsche ich euch eine besinnliche Adventszeit,

Advent, Advent. Vom Feiern, Fasten und heidnischen Bräuchen.

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Astrid

<p>Philanthropische Bloggerin Ü 30 ausm Osten, sozialkritisch, parteiunabhängig, menschlich, lebenslustig, zeitnah. Lebenspartnerschaft mit Mann, Kind, 🐶 und 😺</p>


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