Im Januar reisten wir zum ersten Mal nach Mexiko. Trotz vieler Warnungen und wohlgemeinter Tipps entschieden wir uns dafür, uns ein Hotel direkt in Cancún zu nehmen. Letztendlich waren es mein Bauchgefühl und viele schöne Bilder, die uns zu dieser Entscheidung bewegt hatten. Zum Glück, kann ich im Nachhinein nur sagen. Das Oasis Sens in Cancún ist ein Resort in dem adults only gilt. Für uns war es der erste Aufenthalt in einem solchen Hotel, und so sehr ich Kinder liebe, so ganz anders und entspannt war dieser Urlaub.
Für Cancún und gegen einen der vermeintlich ruhigeren Orte der Riviera Maya haben wir uns zunächst hauptsächlich aus praktischen Gründen entschieden. Unser Hinflug kam sehr spät abends an, und der Weiterflug ging sehr früh morgens. Da wir keine große Lust darauf hatten, nachts noch zwei Stunden an der Küste entlang zu gurken, erschien uns Cancún sehr verlockend. Außerdem war ich schon lange fasziniert davon, wie schön und strahlend das Meer in Cancún auf Bildern war. (Tatsächlich hat rückwirkend betrachtet Cancún das schönste Meer der Karibik für mich.) Als ich dann noch zufällig das Oasis Sens entdeckte, fing mein Infinity-Pool-Herz an Purzelbäume zu schlagen, und die Sache war klar: Ja, dorthin soll es gehen.
Spannend war für uns, dass Hotelgäste mindestens 21 Jahre alt sein müssen. Wir dachten uns, dass wir in einigen Jahren wahrscheinlich noch genügend Zeit in Familienresorts verbringen werden, und haben daher die Chance ergriffen, solange wir es können. Schon beim Betreten der Lobby wird klar, dass das Oasis Sens nicht für Kinder konzipiert ist. Anstelle von Sicherheit steht hier die Optik im Vordergrund. Wo sonst beleuchtete Stufen und hüfthohe Vorsprünge dafür sorgen, dass kein tobendes, unbeaufsichtigtes Kind in Gefahr gerät, wimmelt es im Oasis Sens nur so von offenen Wasser- und Feuerstellen, Brücken ohne Geländer, und viel Glas. Das Adults-only-Prinzip erlaubt optische Leckerbissen, die man sich in einem Familienhotel nicht erlauben könnte.
Highlights für das Auge sind in jedem Fall auch die beiden Infinity Pools, von denen einer über dem Meer thront, und der andere einen tollen Blick auf den mexikanischen Urwald ermöglicht. Das Resort hat neben einem Buffet-Restaurant viele Spezialitätenrestaurants, darunter ein arabisches, mexikanisches, und japanisches Restaurant, und – mein Favorit – ein Edelrestaurant, dessen Koch zwei Michelin-Sterne hat, und das die außergewöhnliche Molekularküche anbietet. (Hier habe ich Euch ausführlich von diesem kulinarischen Erlebnis berichtet.)
Unvorstellbar und beinahe schon verhängnisvoll lecker waren die Cocktails im Resort. Der Miami Vice war so gut, dass ich mich am liebsten davon ernährt hätte. Für den Fall, dass Ihr Miami Vice nicht kennt: Das Getränk ist eine Mischung aus Piña Colada und Erdbeer Daiquiri, und ist die größte, süchtig machende Versuchung, seit es Frozen Cocktails gibt. Vorsicht, er wird Euer Trinkverhalten nachhaltig und dauerhaft beeinflussen.
Obwohl wir im Januar verreist sind, der ja bei Mexiko-Urlaubern extrem beliebt ist, war unser Strand nie überfüllt, und das gesamte Resort ist stilvoll, angenehm ruhig, und trotz seiner Lage in Cancún perfekt für einen entspannten Urlaub. Besonders gut gefallen hat uns, dass das Oasis Sens “jeden willkommen heißt, ganz gleich wen er oder sie liebt”. Auch wenn es im Grunde traurig ist, dass so etwas gesondert erwähnt werden muss, so ist es doch schön, dass sich hier jedes Paar und jeder Reisende wohlfühlen kann, egal ob hetero- oder homosexuell.
Alles in allem hatten wir eine rundum fabelhafte Zeit in Mexiko, und würden das Resort jederzeit wieder besuchen. Unsere Speicherkarten und Kameras haben im Oasis Sens regelrecht geglüht, und die Fotos möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.