Adele. Weltstar, Stand-Up-Comedian, Vollblutmama und talentiert ohne Ende.
Wer träumt nicht davon, einmal die wahre Queen of England live sehen zu dürfen, nachdem sie vor einigen Jahren ihren großen Durchbruch geschafft hat und seitdem die Welt mit ihrer stimmgewaltigen Musik begeistert? Für viele Menschen ging dieser Traum nun in Erfüllung, aber noch viel mehr Leute hatten nicht das Glück, eines der begehrten Tickets zu ergattern. Die Welttournee zum neuen Album „25“ wurde direkt so ausgelegt, dass in jeder Stadt zwei Konzerte stattfinden, sodass mehr Menschen in den Genuss dieser unglaublichen Künstlerin kommen. Doch ich sage euch: Der Ticketvorverkauf glich einem Lottogewinn. Mein Krümelmonster und ich hatten das große Glück, von dem RTL-Presale zu erfahren, der einen Tag vor dem offiziellen
Wir fuhren extra drei Stunden vorher los, um bloß nicht zu spät zu kommen. Man weiß ja nie, was auf der Strecke Frankfurt-Köln so los ist. Zum Glück kamen wir gut durch und saßen bereits um 18:30 Uhr auf unseren doch recht unbequemen Sitzen. Der Einlass bei der Lanxess Arena war sehr unkompliziert und lief sehr zügig ab. Die Leute deckten sich mit (sehr teuren) Getränken, Burgern, Pommes, Eis und Popcorn ein (Popcorn?! Bei einem Adele-Konzert?!) und flanierten in aller Ruhe durch die Arena. Das Publikum war bunt gemischt. Von jungen Hüpfern bis hin zu älteren Damen waren nahezu alle Altersklassen vertreten und die Stimmung sehr ausgelassen und entspannt.
Direkt vor uns befand sich eine quadratische Bühne und wir feierten insgeheim unsere doch ziemlich genialen Plätze,
obwohl wir „nur“ eine der mittleren Preiskategorien gekauft hatten. Am anderen Hallenende wurde die Hauptbühne von einer gigantischen Leinwand geziert, auf der die ganze Zeit Adeles geschlossene Augen zu sehen waren. Ein ziemlich beeindruckender Anblick. Kurz nach 20 Uhr wurde das Publikum merklich aufgeregter, die Arena, die bis auf den letzten Platz ausverkauft war, hatte sich gefüllt und jeder saß auf seinem Platz. Durch einen Gang zwischen den Zuschauern auf den Parkettplätzen wurde eine große Kiste geschoben. Wir scherzten noch: „Da wird sie doch wohl nicht drin sein, oder?“ Der Kasten wurde unter die Bühne geschoben, der Mittelteil fuhr hinab. Das Licht ging aus. Mit einem „Hello?“ öffneten sich die Augen der Leinwand-Adele. Zwei weitere „Hello?“ Hinreißende Augenaufschläge auf der Leinwand. Die Musik begann, das Publikum applaudierte Lautstark. Die Plattform fuhr hoch und in der Mitte begann Adele, ihren Hit „Hello“ zu singen.
Ich habe da noch drüber gelacht, mir aber insgeheim dieselbe Frage gestellt. Was tut man da eigentlich? Ich bin sonst nur Rockkonzerte gewöhnt, da hüpft man, wedelt mit den Armen, grölt mit.
Tja, die Antwort auf diese Frage konnte ich mir mit dem ersten Ton, der aus ihrem Mund kam, selbst beantworten. Ich habe die ersten drei Lieder einfach erstmal durchgeheult. Auf CD kann Adele ja bereits vollends überzeugen – dachte ich. Aber live … Leute, diese Frau hat die Stimme eines Engels. Trotz der Hitze in der Lanxess Arena hatte ich zwei Stunden lang ständig Gänsehaut und fürchtete, dass ich anschließend wie ASP aussehen würde, weil meine Mascara auf meinem Gesicht Polka getanzt hat! Aber das war mir in diesem Moment sowas von scheißegal, denn es zählte nichts anderes mehr, als mich in die Welt von dieser Frau entführen zu lassen. Zwischendurch ließ sie das Publikum den Refrain von „Hello“
Die Leinwand im Hintergrund wurde bei den folgenden Liedern immer wieder dazu genutzt, Bilder aus London oder auch kleine Filmsequenzen einzuspielen und Adeles Gesicht beim Singen darauf zu projizieren. Dahinter befand sich ihre Band, die immer wieder zum Vorschein kam.
Zwischen den Liedern erzählte Adele immer wieder Anekdoten zu ihren Songs, über ihren Sohn, dem die Achterbahn im Phantasialand beispielsweise viel zu schnell war, oder auch von einfachen Dingen, zu Beispiel, dass ihre Beine sie umbringen vom vielen Stehen und Rumlaufen. Gerade solche Sachen zeigen, wie fest verankert Adele mit beiden Beinen auf dem Boden ist und dass sie eine Frau wie jede andere ist.
Natürlich durfte auch ihr berühmter Bond-Song „Skyfall“ nicht fehlen, zu dem sie eine sehr umfangreiche Entstehungsgeschichte zum Besten gab. Dabei durften natürlich nicht ihr üblicher Humor und ihre legendäre Lache fehlen. Diese Frau nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund und hat das Herz am rechten Fleck! Dabei erklärte sie
Adele trug das gesamte Konzert über das gleiche schwarze Glitzerkleid und stand die meiste Zeit vor ihrem Mikrofon, doch viel mehr brauchte es auch gar nicht. Diese Frau braucht keine aufwendige Bühnenshow, unzählige Kostümwechsel oder sonstige Akrobatik. Adele ist einfach sie selbst, geht auf das Publikum ein und scheut sich auch nicht, Fans auf die Bühne zu holen, mit ihnen zu plaudern und Selfies zu machen. Da wundert es auch nicht, dass die Fans von der ganzen Welt anreisen, nur um sie einmal live zu sehen. Sie holte ein kleines Mädchen auf die Bühne, dass zusammen mit ihrer Mutter aus Toronto, Kanada angereist war, um Adele erleben zu dürfen. Eine andere junge Frau kam aus Island. Italien, Marokko, Südafrika … Die Leute sind aus der ganzen Welt angereist. Und ich bin sicher, es hat sich für jeden einzelnen von uns gelohnt, den Weg auf uns zu nehmen.
Die Setlist bestand aus einem bunten Mix aus ihren drei Alben. Meine persönlichen Highlights waren „Hello“, „Rolling in the deep“, „Someone like you“ und natürlich „Set fire to the rain“. Letztes performte sie inmitten eines echten Regenschauers. Im Anschluss wurde die Bühne wieder herunter gefahren und Adele in ihrem Kasten
Zu ihrer aktuellen Single „When we were young“ wurden im Hintergrund unzählige Kinder- und Jugendfotos von Adele selbst gezeigt. In einem Zeitungsbericht habe ich gelesen, dass diese „mehr oder weniger vorteilhaft“ waren. Dem muss ich widersprechen. Adele mag eine Frau sein, die durch ihre Fülle nicht gerade den üblichen Gesellschaftsmaßstäben entspricht, aber wenn ich so etwas lese, dann möchte ich den jeweiligen Redakteuren gerne ihr Drecksblatt um die Ohren schlagen. Egal, was die Medien sagen, Adele ist eine wunderschöne Frau mit perfekten Kurven und ich könnte wetten, dass diese ach so tollen Redakteure in ihrer Kindheit auch Zahnlücken hatten oder Faxen gemacht haben.
Adele verfügt über etwas, das in dieser Branche nicht oft vorkommt: Sie ist ausdrucksstark, emotional, bodenständig und doch polarisierend. Ich wünsche mir für sie, dass sie niemals den Boden unter den Füßen verlieren wird und sich auch weiterhin nichts aus der Meinung anderer macht. Denn sie ist perfekt so, wie sie ist.
Zum Abschluss des Konzerts sang sie „Rolling in the deep“ und die Lanxess Arena flippte aus. Mit den gigantischen Schnippselexplosionen erreichte der Abend sein imposantes Finale und ich kann mich nicht erinnern, jemand solch ein großartiges und stimmgewaltiges Konzert erlebt zu haben. Es war emotional, tränenreich, humorvoll und einfach wundervoll. Danke, Adele, für einen der schönsten Abende in meinem Leben.