Nach zweitem Saisonsieg sind Claudia Hürtgen/Dominik Baumann Halbzeitchampions
Dominik Baumann (Bild: ADAC Motorsport)
Dominik Baumann (20) aus Rum bei Innsbruck kommt gemeinsam mit Teamkollegin Claudia Hürtgen (41, Aachen/D, PIXUM Team Schubert) als Tabellenführer zu seinem Heimspiel auf den Red Bull Ring (09. bis 11. August) in der Steiermark in Österreich. Im BMW Z4 gelang dem zweitjüngsten Piloten in der „Liga der Supersportwagen“ am Wochenende auf dem Nürburgring der zweite Saisonsieg. Zur Saisonmitte liegt Baumann, der nach zwei Jahren in der Formel ADAC nun in der dritten Saison im ADAC GT Masters antritt, gemeinsam mit Hürtgen als „Halbzeitmeister“ an der Tabellenspitze. Im Interview erklärt der amtierende FIA GT3-Europameister die Erwartungen an sein Heimrennen und an die zweite Saisonhälfte.
Sie sind im Winter von Mercedes-Benz zu BMW gewechselt. Haben Sie nach dem Markenwechsel mit einer so guten ersten Saisonhälfte gerechnet?
„Erwartet habe ich es nicht, aber ich habe es mir natürlich schon erhofft. Wir haben uns vor der Saison sehr gut vorbereitet. Das war nicht immer einfach, denn der Winter war sehr lang und am ersten Rennwochenende in Oschersleben lief es dann auch prompt nicht so wie erwartet. Die Strecke in Spa und der Sachsenring sind sehr gut für unseren BMW, daher haben wir angenommen, dass wir dort gut punkten würden. Auf dem Nürburgring lief es für uns besser als erwartet, mit einem Sieg haben wir dort aber nicht gerechnet. Für uns war es wichtig, in den bisherigen Rennen gut zu punkten, denn nun wird es insbesondere am Red Bull Ring schwierig.“
Warum erwarten Sie auf dem Red Bull Ring ein schwieriges Rennen?
„Unser BMW hat im Vergleich zur Konkurrenz mit 4,4-Liter Hubraum einen kleinen Motor. Von seinem Konzept setzt der Z4 auf Bodenhaftung und ist besonders in schnellen Kurven sehr gut. Auf dem Red Bull Ring ist aber vor allem Top-Speed gefragt, und dort haben hubraumstarke Fahrzeuge wie die Corvette oder Fahrzeuge mit einem sehr hohen Topspeed wie der Porsche Vorteile. Wir haben auf dem Red Bull Ring getestet und dabei gute Rundenzeiten erreicht. Aber ich denke, es wird dennoch nicht einfach und erwarte für uns ein Ergebnis in den Top-Acht.“
Als Tabellenführer steht man immer unter Druck. Steigt der Druck nochmals, wenn man als Meisterschaftsführender zum Heimrennen kommt?
„Ich bin eigentlich entspannt und gehe sehr locker in mein Heimrennen. Dass wir zur Saisonmitte vorne liegen, ist ein gutes Zeichen und wir haben dafür auch sehr hart gearbeitet.“
Welche Anforderungen stellt der Red Bull Ring an Fahrer und Auto?
„Der Red Bull Ring ist eine sehr schwierige Strecke, auch wenn das Layout mit nur sieben Kurven eigentlich recht einfach aussieht. Die Belastung der Bremse ist aufgrund der harten Bremsmanöver nach den langen Geraden extrem hoch. Dort eine Runde zu fahren, in der alles passt, ist als Fahrer deutlich schwerer als auf anderen Strecken. Sehr oft macht man kleine Fehler und verbremst sich. Fährt man auf dem Red Bull Ring im Training zehn Runden, sind davon nur zwei, drei wirklich perfekt.“
Das ADAC GT Masters startet in Österreich in die zweite Saisonhälfte. Was erwarten Sie von den noch ausstehenden Rennen?
„Auf dem Lausitzring dürfte es etwas einfacher werden als auf dem Red Bull Ring. Danach freue ich mich sehr auf die Premiere des ADAC GT Masters auf dem Slovakia Ring. Dort habe ich in der Vergangenheit bereits ein Rennen gewonnen und die Strecke sollte unserem BMW liegen. In Hockenheim beim Finale hat mein Team Schubert im vergangenen Jahr gewonnen. Wir haben auf allen Strecken, die jetzt noch kommen, getestet und gehen somit bestens vorbereitet in die zweite Saisonhälfte. Ich bin optimistisch, mein Ziel ist es bis zum Saisonende in der Tabelle vorne mit dabei zu sein.“