Actress neues Album: Ghettoville

Actress Dazed and confused music

Actress ist wirklich einer der bemerkenswertesten Solokünstler 2014. Allein schon wegen seiner Äußerung »R.i.p. Music 2014« – was an sich schon eine Ansage ist. Das ist jedoch längst nicht alles...

Sein neustes Werk »Ghettoville« ist gleichwohl bemerkenswert, wie schwer verdaulich. Soundfetzen werden bis ins Unendliche gezogen, nur langsam, dafür umso eindringlicher, bauen sich Türme aus Schall und Rauch auf.  Letztere sind so dicht und auf eine diffuse Art bedrohlich, dass rückschlüssig jegliches Unbehagen auf imaginäre, näher kommende Wände, ergo, klaustrophobische Zustände beruhen. Ein erstaunlich mutiges, kontemporäres, musikalisches Konzept, welches jeden Zweifels erhaben, Kunst darstellt. Kraftwerk lieferte vor Jahrzehnten die infantile Basis, nun knüpft Actress auf erwachsene, avantgardistische Art an. Er kreiert aus dem Erbe elektronischer Klänge Neues, Erhabenes, gleichermaßen Psychotisches und bereitet alles mundgerecht, jedoch hart wie eine frisch aus dem Kühlschrank kommende Toblerone-Schokolade für den Mainstream auf – faszinierend wohlschmeckend und doch unsanft. 

»Our« ist Cyberpunk, wie er in den späten 1980er und frühen 90er Jahren erlebt wurde, eine Art audiovisuelle Hommage an den Thriller »Der Rasenmähermann«.

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