Action Bronson (Alte Feuerwache Mannheim)

Action Bronson ist der gefeierte HipHop-Newcomer der letzten beiden Jahre. Zum ersten Mal begab sich der New Yorker mit den albanischen Wurzeln auf kleine Europa-Tour – in Deutschland gastierte er nur in Mannheim und Berlin. In der Alten Feuerwache haben wir uns angeschaut, was das Überraschungspaket zu bieten hat.

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Lights, camera, action! Um kurz nach 21 Uhr stand er auf der Bühne der Alten Feuerwache: Action Bronson. Der Mannheim-Termin des Newcomers war einer seiner ersten in Europa überhaupt, weshalb er in der gut gefüllten Halle mit umso größerer Spannung erwartet wurde. Den kalten Temperaturen setzte das Rap-Schwergewicht aus Queens, New York lediglich ein labbriges Shirt und Knickerbocker entgegen. Mit seinen Händen klammerte er sich an einen großen Tonkrug – über den Inhalt wurde im Publikum wild spekuliert.

Vom Koch zum Rap-Newcomer

Kleiner als erwartet, aber mit umso mächtigerer Wampe, eröffnete Bronson sein Set. Als Opener wählte er Gateway To Wizardry von seinem Mixtape Rare Chandeliers, das er erst in diesem Jahr gemeinsam mit Produzentenkoryphäe Alchemist aufgenommen hat (und nun auf seiner Webseite zum kostenlosen Download anbietet).

Vor seiner Karriere als Rapper – er hat mittlerweile einen Vertrag bei Warner Bros Recors unterschrieben – arbeitete der 29-jährige Ariyan Arslani als Gourmet-Koch in New York. Noch immer spielt das Kochen eine zentrale Rolle in den Lyrics von Action Bronson. Well-Done (2011) heißt zum Beispiel auch sein zweites Album, das musikalisch komplett von Statik Selektah umgesetzt wurde und das besonders durch seine samplebasierten Beats besticht. Neben seinem markanten Flow, der bisweilen an Ghostface Killah vom Wu-Tang Clan erinnert, fällt Bronson vor allem durch seine wildwüchsige Schifferkrause in stechendem Rot auf, bei der selbst ein Pierre Vogel blass vor Neid wird.

Action Bronson & Statik Selektah – Not enough words

Auf Tuchfühlung mit dem Rauschebart

Auf Tuchfühlung mit dem Rauschebart konnten die Fans dann schon beim nächsten Track gehen: Mit “fuck the stage, we’re outta here!” verabschiedete sich Action von seinem DJ, begab sich in die Crowd und präsentierte Pouches of Tuna mal eben direkt neben dem überraschten Soundmischer.

Kaum zurück im Scheinwerferlicht, tauchte er nach Barry Horowitz und seinem Part aus Elimination Chamber von Domo Genesis & Alchemist schon wieder ab, um einen Rollstuhlfahrer durch den Raum zu geleiten. Nur wenig später konnte man Bronsolini bereits an der Bar treffen, wo er sich mitten in der Show eine Cola orderte. Not Enough Words und Shiraz leiteten schließlich das Ende der außergewöhnlichen Veranstaltung ein, bevor der extrem bodenständig auftretende Bronson ausnahmslos alle dazu einlud, den Backstage-Bereich zu stürmen.

Als Fazit der Performance bleibt zumindest eine Erkenntnis: Schön, dass es 2012 scheinbar wieder möglich ist, auch eine große Location wie die Alte Feuerwache mit erstklassigem (Untergrund-)Rap zu füllen. Mehr davon!



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