Achte darauf, welchen Preis Du bezahlst!

Von Wernerbremen

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Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Johannes Kuhn erzählen:

„Möchten Sie diesen Preis zahlen?“

„Womit kann ich Ihnen diesen, mein Herr?“, fragte der Verkäufer.
Der Kunde antwortete: „Ich möchte ein Geschenk für meine Frau kaufen.
Dieses Mal will ich wirklich etwas ausgeben.
Ich hätte gerne zwei Schächtelchen Beleidigungen:

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Eine Schachtel für ihre Figur, eine Schachtel für ihren Haushalt
Und dazu würde ich noch gerne eine schöne Kette von Vorwürfen kaufen mit so ein paar richtigen schweren Klunkern dazwischen.
Auch ja und tun sie auch noch ein Dutzend, nein, zwei Dutzend Sticheleien dazu.“

Der Verkäufer fragte noch einmal nach: „Darf´s sonst noch etwas sein, mein Herr?“
„Nein“, meinte der Kunde, „ich will nicht des Guten zu viel tun.
Was macht das alles zusammen?
Der Verkäufer antwortet, ohne zu zögern: „Das, mein Herr, das kostet Sie Ihre Ehe.

Ihr Lieben,

zu dieser Geschichte fällt mir das Gespräch eines Ehepaars ein, dass diese beiden vor einiger Zeit an der Nordseeküste führten und von dem mir ein guter Freund berichtete:

Sieh doch die schönen weißen Möwen!“, machte die Frau ihren Mann aufmerksam.

Das sind nur lästige Fresser!“, entgegnete der Mann.
Wie elegant sie fliegen!“, setzte die Frau das Gespräch fort.
Die scheißen uns gleich auf den Kopf!“, entgegnete unwirsch der Mann.
Sie sind wie Silberflocken, die in der Sonne schwimmen!“, meinte die Frau.
Abschießen sollte man die Biester!“, brummelte der Mann.

Natürlich gibt es ein solches Verkaufsgespräch, wie oben geschildert,
in Wirklichkeit nicht.
Aber viele Menschen machen sich keine Gedanken darüber,
was sie mit ihrer Zunge anrichten können.

Wie sehr man das Gleiche unterschiedlich sehen kann,
das zeigt und das Gespräch zwischen der Frau und dem Mann über die Möwen.

Unser Mund ist ein ganz wundervolles Organ.
Mit ihm können wir Speisen aufnehmen und uns ernähren.
Aber nicht nur das, unser Mund ermöglicht uns auch, den Geschmack dessen, was wir essen, wahrzunehmen. Dadurch wird das Essen regelrecht zum Genuss.

Mit unserem Mund können wir trinken, ohne ihn würden wir verdursten und wieder können wir mithilfe des Mundes schmecken, was wir trinken.

Das sind zwei Eigenschaften, die wir als selbstverständlich hinnehmen,
die es aber nicht sind.
So gibt es auf dieser Welt etwa zehn Millionen (!) Menschen, bei denen der Geschmackssinn von Geburt an fehlt. Sie haben niemals das Vergnügen, den herrlichen Geschmack eines erfrischenden Eises im Sommer wahrzunehmen, oder den Geschmack von Schokolade, eines frischen Brötchens, eines leckeren Stücks Kuchen, eines knackigen Apfels…

Aber unser Mund kann noch viel mehr:
Er kann beleidigen
Er kann sticheln
Er kann Vorwürfe machen
Er kann entmutigen
Er kann erniedrigen und demütigen
Er kann jemanden anspucken oder vor jemandem ausspucken
Er kann Ruf-Mord(!) begehen

Unser Mund kann aber auch:
Er kann ermutigen
Er kann Trost spenden
Er kann aufrichten
Er kann sagen „Ich liebe Dich“, „Ich habe Dich lieb“
Er kann den anderen Menschen liebevoll küssen
Er kann zum Guten reden
Er kann Verständnis wecken
Er kann um Verzeihung bitten
Er kann verzeihen
Er kann segnen

Ihr Lieben,

welche Möglichkeiten wir wählen, wenn wir unseren Mund aufmachen,
das liegt ganz allein an uns.
Wir allein entscheiden, ob wir unseren Mund zum Guten oder zum Bösen verwenden.

Und noch eines:
Wir sollten uns in einer stillen Stunde klarmachen, welchen Preis wir bezahlen müssen, wenn wir unseren Mund zum Bösen verwenden:

Der Preis ist hoch, die Ehe, die Beziehungen zu den Kindern und Enkelkindern, zu Freunden, Verwandten und Bekannten können daran scheitern.

Deshalb ist es wichtig, es sich wirklich einmal ganz deutlich zu machen,
was wir mit unserem Mund anrichten können.

Ich wünsche Euch nun eine gute Nacht und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen