awesomatik auf Madeira
Teil 9: Paul Do Mar, Calheta, Câmara de Lobos
Alle lieben Delfine. Auf einer Skala der beliebtesten Tiere tummeln sich die Tümmler mit Sicherheit ganz oben im Ranking.
Irgendwo zwischen Hund, Katze und Pferd und mit beachtlichem Abstand zu Mücken.
Und als wäre Madeira noch nicht schön genug, kann man hier die verspielten Meeressäuger in freier Wildbahn erleben.
Da geht für mich ein echter Kindheitstraum in Erfüllung.
Zunächst müssen sich die Delfine jedoch gedulden. Denn am Vormittag will ich noch einen “Abstecher” von Jardim Do Mar in das nächstgelegene Fischerdörfchen Paul do Mar machen.
Wer gerne schwitzt, dem kann ich diese Wanderung nur ans Herz legen. Sie startet sportlich mit einer steilen Überwindung von circa 500 Höhenmetern. Dann geht es ein kurzes Weilchen am Hang entlang.
Wenn auf Madeira etwas blüht, dann aber richtig.
Die Teile hatte ich vorher auch noch nie in schwarz gesehen. Wer aufsteigt muss auch wieder absteigen. Und zwar auf diesem pelzigen Weg. Paul do Mar ist ein traditionelles Fischerdorf, das auch bei Surfern beliebt ist. Teilweise ziemlich heruntergekommen aber ansonsten sehr charmant.
Vor der Dorfkneipe sitzen ein paar ältere kartenspielende Fischer mit Basecaps und nebenan schaut dieser Hund verträumt aufs Meer und frägt sich, was sich wohl hinter dem Horizont verbirgt.
An der Küste entlang kann man nach Jardim do Mar zurücklaufen. Dafür sollte man aber trittsicher und aufmerksam sein. Der Strand besteht eigentlich nur aus Geröll auf dem man sich bei Unachtsamkeit leicht verletzen kann. Für den kompletten Rundweg sollte man drei Stunden Gehzeit einplanen. Es lohnt sich.
Und dann ist es endlich soweit. Im Hafen von Calheta wartet schon die Ribeira Brava, ein traditionelles Fischerboot der Organisation Lobosonda, auf ihre Passagiere.
Kaum haben wir den Hafen verlassen, schießt auch schon auf Backbord der erste Fliegenfisch aus dem Wasser, flattert zwanzig Meter über das Meer und taucht wieder ab.
So schnell, dass mir nicht mal Zeit bleibt ein Foto zu machen.
Keine zehn Minuten später sind sie auf einmal da. Fleckendelfine! Zum Greifen nah.
Sie umzingeln das Boot und springen und tauchen zur Begeisterung von uns Leichtwassermatrosen durch das Wasser.
Im Anschluss an die Delfinsichtung sehen wir auch noch vier Pottwale und einen Brydewal. Die sanften Meeresriesen sind leider nicht so springfreudig wie die Delfine aber ein Pottwal hat immerhin seinen viereckigen Kopf rausgestreckt.
Meine wackeligen Bilder davon erspare ich euch. Die Tour mit Lobosonda war also ein voller Erfolg.
Die Mitarbeiter machten uns noch darauf aufmerksam, dass wir alle die Petition gegen das geplante Delfinarium in Funchal unterschreiben mögen.
Ein absurdes Projekt, wo man die Tiere doch 15 Minuten von der Küste in freier Wildbahn erleben kann.
Ich gebe diese Bitte hiermit auch an euch weiter. Hier findet ihr den Link zu den Petitionen.
Wer es gerne etwas rasanter mag, kann die Whalewatching Tour auch auf so einem Fastboat machen. Damit ist man sehr nah an der Wasseroberfläche, kann sich aber dafür kaum bewegen.
Nach dem gelungenen Trip beziehen wir unsere letzte Airbnb-Unterkunft unweit von Funchal. Diese liegt mitten in einer Bananenplantage!
Von dort ist es ein Katzensprung nach Câmara de Lobos.
Der Fischerort, der übersetzt so viel wie “Höhle der Mönchsrobben” bedeutet, erlangte vor allem Berühmtheit, da Winston Churchill das Dorf in einem Gemälde verewigte.
Die extrem seltenen Mönchsrobben findet man übrigens auf Madeira hauptsächlich auf den unbewohnten Islas Desertas.
Ein paar alte Fischerboote, wie sie auch ähnlich auf den Bildern von Churchill zu sehen sind.
Klar, Delfine sind toll aber diese Taube ist auch ziemlich super. Die stand absolut cool in meiner unmittelbaren Nähe und hat nicht mit der sprichwörtlichen Wimper gezuckt.
Wenn das mal nicht ein Traumspot für ein Fußballfeld ist. Möglicherweise hat hier sogar schon Cristiano Ronaldo gespielt?
Wir haben ein paar Freizeit-Fußballern beim Kicken mit ihren Hunden zugeschaut. Nach kurzer Zeit waren alle mit Sand bedeckt.
Ich fand das so lange cool, bis ich gesehen habe, wie einer der Hunde in den Sand gepisst hat….Lecker!
Immerhin gab es nach dem Spiel eine gründliche Dusche für Mensch und Hund. Hier der abendliche Blick auf das Cabo Girao. Dorthin wird uns unsere letzte Exkursion führen.
Was bisher geschah:
Teil 1 – Welcome to Madeira
Teil 2 – All along the Levada
Teil 3 – Küstenweg nach São Jorge
Teil 4 – Gorillas im Nebel
Teil 5 – Olá Funchal!
Teil 6 – Schwenk durchs Tabua Tal
Teil 7 – Weltnaturerbe Lorbeerwald
Teil 9 – Garten oder Meer? Beides!
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Schlagworte: Calheta, Câmara de Lobos, Delfine, Lobosonda, Madeira, Paul do Mar, Portugal, Reise, wandern, Whale watching