Abzockversuch mit Vogel-Vau

Abzockversuch mit Vogel-Vau

Ein Mitarbeiter eines gro­ßes Kommunikationsunternehmens, des­sen Name mit Vogel-Vau anfängt, hat mich ges­tern ange­ru­fen. Und wollte mir einen Vertrag auf­drü­cken.
Das kennt man ja, das pas­siert schon mal. Aber mit wel­cher Dreistigkeit der Berater unter­wegs war; das ist bis­her uner­reicht:

Ich hatte bei die­ser Firma – noch aus selig Arcors Zeiten – einen Vertrag, den ich erst zum März nächs­ten Jahres kün­di­gen durfte, weil das Unternehmen der Auffassung war, dass ein zu früh abge­schick­tes Fax nicht früh genug sei – und des­halb zahle ich seit März und bis zum kom­men­den März noch Grundgebühren für einen Telefon/Internetanschluss, der nicht mehr genutzt wird. Ich wohne näm­lich in der Wohnung nicht mehr. Und die heu­ti­gen Bewohner haben – ebenso wie ich – einen Kabelanschluss, über den sowohl Internet als auch Telefon lau­fen. 

Soweit die Vorgeschichte. Gestern also rief mich jemand aus dem Call-Center des Unternehmens an und zeigte sich baß erstaunt dar­über, dass ich nicht son­der­lich begeis­tert war, ein Jahr lang sinn­los Geld zu ver­pul­vern. “Oh” sagte der Mann, “da muss ich mal mit mei­nem Chef spre­chen…” Während ich war­tete, konnte ich durch das nicht stumm geschal­tete Telefon die Kollegen des Anrufers hören; es muss ein gro­ßes Call-Center sein, dass die da betrei­ben. Und was ich hörte klang genau so wie das Angebrülle, das mir im Fernsehen immer dann begeg­net, wenn mir Irgendwer weis­ma­chen will, dass ich etwas benö­tige, von dem ich meine, dass ich es ganz sicher nicht brau­che: wenn also die Werbung kommt und ich paw­lowsch auf die Mute-Taste drü­cke.

Jedenfalls kam der (ver­mut­lich) junge Mann Freude strah­lend zurück an den Apparat und ver­kli­ckerte mir, dass er mir ein Angebot machen könne, dass ich nicht aus­schla­gen kann: er räumt mir eine Sonderkündigung des Vertrages ein und ich bekäme dann auch noch 20 Euro gut­ge­schrie­ben.

‘Fein’, dacht ich mir; ‘sind diese Firmen doch nicht so schlimm, wie man immer hört.’

Er bat mich dann darum, ein Aufnahmegerät anschal­ten zu dür­fen, um noch ein­mal wie­der­ho­lend unsere Absprache fest zu machen. Natürlich stimmte ich zu. Er legte in einer Geschwindigkeit, die erstau­nens­wert und in einem plötz­li­chen Nuschelton, der kaum zu ver­ste­hen war, los:
“Der Kunde erklärt sich bereit, die Kündigung zurück­zu­neh­men. Dafür erhält er eine Gutschrift von 20 Euro. Gleichzeitig ver­län­gert sich der Vertrag um wei­tere zwei Jahre.”
“Hä? Und was ist mit dem Sonderkündigungsrecht?”
“Also… na ja… wir schi­cken Ihnen die Unterlagen dann erst ein­mal zu…”

Der Typ wollte mich ver­ar­schen! Erst erzählt er mir was vom Pferd und dann will er, dass ich einen Vertrag ver­län­gere, den ich nicht nutze(n kann). Ich ärgere mich, dass ich diese Farce nicht auch auf­ge­zeich­net habe. Das wäre ein tol­ler Podcast gewor­den. Ganz unkom­men­tiert.

Also: wenn Euch mal eine Telekommunikationsfirma anruft, deren Name mit Vogel-Vau anfängt… macht Euch auf ein inter­es­san­tes Gespräch gefasst… Erstaunlich, dass der mir nicht noch ne Rheumadecke ver­kau­fen wollte.

Nic


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