Bangkok ist und bleibt mir als Stadt ein Rätsel, ein Fluch und ein Geheimnis zugleich. Die Stadt mit dem anstrengendem Verkehrschaos, die Stadt, in der es scheint als gibt es mehr Taxi und Tutuk driver als Einwohner, ja die Stadt mit den kleinen Garküchen an den Straßen, aber auch die Stadt, in der sich nachts ein Prostitutionsviertel ans Andere reiht. In gewissen Rotlichtviertel der Stadt werden bereits in den Morgenstunden Kontakte geknüpft, ausländische Männer umgarnt und Komplimente verteilt. Was Viele als anstrengend erachten mögen, ist für Andere wiederum ein Hauptgrund, nach Bangkok zu kommen. Ich bin immer etwas zwiegespalten, was dieses Thema angeht. Irgendwie ist dieses Gewerbe für Viele Thaifrauen die einzige Einkommensmöglichkeit und irgendwie machen sie den Eindruck, daß ihnen der Job echt Spass macht. Andererseits kann man natürlich nicht in die Menschen hineinsehen und ehrlich gesagt, die teils an Fleischbeschau grenzende Vorstellung in manchen Clubs sind schon entwürdigend und geschmacklos. Jedenfalls hat sich in den Menschen eine gewisse Akzeptanz und Normalität entwickelt, was diesen Teil von Thailand angeht.
Was mich betrifft, so war mein Plan, Bangkok zu umgehen und sofort nach Myanmar weiterzufliegen. Meiner Müdigkeit hatte ich es dann zu verdanken, dass ich doch 2 Tage in Bangkok verbracht habe. Dies reichte mir dann aber auch. Bangkok ist für mich einfach zu hektisch. Die erste Nacht hatte es dann aber leider in sich. Irgendwie vermischte sich die Freude über den Urlaubsbeginn mit dem Gedanken, den Film “Hangover” nachspielen zu mūssen. Zu meinem “Glück” traf ich dann auch noch einen Freund dort. Das Resultat war dann eine Mischung aus wilder Partynacht und Sam Thong Coke, das Gesöff des Teufels Irgendwann gegen neun Uhr morgens freute ich mich endlich auf meinen längst überfälligen Schlaf und fiel dann totmüde ins Bett. Mein Kater nach dem Aufwachen sprach dann Bände und mein geringes Verlangen nach Bangkok war gestillt und auch schon wieder vorbei. Schnell noch Flug nach Myanmar gebucht und Bangkok genau da sein lassen, wo und wie Bangkok ist. Denn diese Stadt wird sich nie ändern. Entscheidet selbst, ob das gut oder schlecht ist.
Die neue Regierung unter der Militärjunta hat sich ja viel vorgenommen, um Thailand in einen neuen Tourismus zu führen, weg von Partys und Prostitution. Die Massnahmen, dass Clubs und Bars um 2 Uhr schließen müssen, ist ein erster Anfang. Jedoch glaube ich nicht, dass die Thais, die davon leben, das akzeptieren und ich glaube vor Allem Eines nicht, dass Bangkok das akzeptiert. Denn Bangkok ist anders, Bangkok ist wild und unberechenbar.