Absturz der Volksparteien: Kein Vertrauen mehr in die Politik

Während sich Deutschland überlegen darf, ob es im kommenden Jahr das Original oder die Kopie zum Bundeskanzler wählt, stürzen in Spanien aktuell beide grossen Volksparteien gnadenlos ab.  Rajoys konservative Partido Popular (PP) hat seit der Wahl im November 15 Prozent Zustimmung eingebüsst, aber auch die Talfahrt der Sozialdemokraten (PSOE) geht weiter. Mehr und mehr Spanier haben die Nase gestrichen voll von der Politik und würden am liebsten keine Stimmzettel mehr ausfüllen. In den Umfragen fällt besonders auf, dass erstmals der Regierungschef schlechtere Bewertungen bekommt als seine Minister.

estadistica metroscopia

Nach der jüngsten Metroscopia-Umfrage für die Tageszeitung “El País” käme die PP heute auf nur noch 29,9 Prozent Wählerzustimmung nach den 44,6% im November.  Die Sozialdemokraten verlieren auch knappe fünf Prozent und liegen nun bei 23,9 Prozent.  Vom Absturz der beiden grossen Parteien profitieren die linke Izquierda Unida  mit 12,6 Prozent (6% mehr als im November) und Rosa Díez mit ihrer UPyD als konservative Alternative zur PP:  10,2 Prozent (5,5% mehr als im November).  Die traditionelle spanische Zwei-Parteien-Landschaft weicht sich also deutlich auf.

Allerdings wird in dieser Umfrage von einer 60-prozentigen Wahlbeteiligung ausgegangen, und ob das wirklich so wäre, darf man getrost bezweifeln.  Die “Partei der nicht-Wähler” bekommt im Moment den grössten Zulauf, die generelle Unzufriedenheit mit der Politik wächst sprunghaft.  Entsprechend katastrophale Bewertungen bekommen zum Beispiel die beiden Spitzenkandidaten von PP und PSOE.  84% bzw. 90% der Befragten haben “kein oder sehr wenig Vertrauen” in Rajoy und Rubalcaba.  Besonders interessante Zahlen, wenn man weiss, dass eine grosse Koalition bisher in Spanien völlig undenkbar ist.


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