Der Herbst hat ja offiziell bereits im September begonnen, doch bisher kam es mir so vor, als wenn wir uns immer noch im Spätsommer befänden. Die Temperaturen stiegen an einigen Tagen nochmal auf 28º-30ºC und selbst in den letzten Tagen hatten wir tagsüber immer noch so um die 23º C. Dabei meist Sonnenschein, bis mittags allerdings durch den hier im Herbst üblichen Tiefnebel nicht sichtbar. Aber die Nachmittage waren einfach herrlich. Sonnenschein, blauer Himmel und milde Temperaturen ...... besser kann es im Oktober doch gar nicht sein!
Überzeugt euch selbst und schaut euch diesen blauen Himmel an:
Dieses Licht finde ich ideal zum Fotografieren. Ich persönlich ziehe es dem Hochsommer mit seinen allzu grellen Sonnenstrahlen vor.
Und dann erst diese warmen Farben im Garten .... in diesem Fall eine Collage vom 1. Oktober:
Und diese vom letzten Oktobertag. So langsam merkt man auch dem Garten den Herbst an, obwohl einige meiner Rose nochmal eine neue Blüte nachschieben:
Die Sonnenuntergänge sind nun auch spektakulär. Leider schafft meine Cam es nicht so ganz, das wunderbare Glühen des Sonnenballs kurz vorm Verschwinden hinter den Hügeln wiederzugeben.
Die dazwischenliegenden Fotos (sowie die von den vergangen Monaten) hebe ich mir auf für düstere Tage, an denen man nur vom nächsten Gartenjahr träumen kann und es die Stimmung hebt, sich die Blüten von vergangenen Tagen anzusehen.
Nun möchte ich euch etwas über die Sitten und Gebräuche zum 1. November berichten. In ganz Spanien ist dieser Tag ein Feiertag - wie auch in Deutschland - es ist der Tag der Allerheiligen. Traditionsgemäss geht man auch hier an diesem Tag zum Friedhof, um seine Toten zu ehren.
Doch davon abgesehen ist es hier in Cataluña auch der Tag der "castañada" und der "panellets". Was es damit auf sich hat? Wen es interessiert, der mag weiterlesen:
Dieser Brauch stammt seinen Ursprüngen nach aus der keltischen Kultur.Allerheiligen und Allerseelen markieren einen entscheidenden Wendepunkt im Zyklus der Natur, wenn nämlich der Sommer übergeht in die dunklere Jahreszeit.
Ein ganz besonders tief verwurzelter Brauch dieser Tage ist die so genannte castanyada, das Röstkastanienessen. Bei diesen volkstümlichen Zusammenkünften, zu denen es in vielen Dörfern und in den meisten Schulen in und um Girona kommt, werden Kastanien und Süßkartoffeln geröstet und gegart und in festlicher Stimmung zu Süßwein, Garnatxa oder Mistela verspeist. Ganz besonders schön wird dieses Fest in Amer gestaltet. Anfang November findet in dieser Ortschaft alljährlich ein Wettbewerb für Kastanienröster statt. Denn Kastanien zu rösten will gelernt sein. Da gilt es an das Brennmaterial zu denken, die Glut muss heiß, aber nicht zu heiß sein, und der Punkt, an dem die Kastanien gar sind, ist ebenfalls ein Geheimnis, das erst entdeckt werden will.
Bis vor wenigen Jahren noch gehörte die Kastanienfrau überall zum herbstlichen Stadtbild.Sie röstete die Kastanien auf ihrem Öfchen und verkaufte sie, noch schön warm in einer Papiertüte, an die vorbeikommenden Passanten.
Die Tradition schwindet mehr und mehr, aber ab und zu stößt man doch noch auf einen der alten Kastanienverkäufer, und dann sollte man die Gelegenheit nutzen und zum Bummeln eine Tüte Röstkastanien verspeisen.
Auch die panellets sind eine typisch herbstliche Schleckerei. Sie werden aus Mandeln, Zucker, Eigelb und Kartoffeln oder Süßkartoffeln hergestellt und kommen mit den verschiedensten Geschmacksrichtungen auf den Markt: mit Pinienkernen, Schokolade, Kokos, Zitrone oder Mandeln … Um Allerheiligen gibt es kaum eine Mahlzeit, bei der man zum Nachtisch nicht panellets verspeist. Das so typische Produkt der katalanischen Gastronomie findet man in allen Konditoreien
Quelle: costabrava.org
Für mich fängt der Herbst eigentlich so richtig mit dem heutigen Tag an und auch das Wetter scheint meiner Meinung zu sein .... ab morgen soll es "herbstlich" werden.
Und um mich einzustimmen auf diese Jahreszeit gibt es heute abend bei uns eine "castañada". Auf Panellets werden wir verzichten, die sind ja soooooo kalorienreich (aber lecker, besonders die mit den Pinienkernen). Stattdessen habe ich uns ein Blech Pflaumenkuchen gebacken. Der Teig aus Hefe, ohne Eier, fettarme Milch und Margarine sowie wenig Zucker ist wesentlich günstiger für das Hüftgold und schmeckt vorzüglich. Umso mehr, wenn man so was mehr oder weniger nur einmal im Jahr isst.