Da sitze ich hier, will eigentlich ein Buch rezensieren um mich abzulenken und doch gehen meine Gedanken immer wieder zu Dir.
Mir wurde gesagt, ich soll mich an die schönen Zeiten mit Dir erinnern und dankbar dafür sein, dass sich unsere Wege für eine Weile gekreuzt haben. Ich will es versuchen!
Daran, wie still und zurückgezogen Du zu Beginn warst, trotz Deiner großen und beeindruckenden Erscheinung. Und dass es eine ganze Weile gedauert hat, bis wir das erste Mal gemeinsam lachen konnten.
Daran, dass wir jedes Mal dachten, das Drehkreuz fliegt aus den Angeln, wenn Du da durch wolltest. Niemand brauchte nachsehen, denn es war klar: bei dem Krach kommst Du.
Daran, dass Du bei Deinem ersten Teamabend diesen riesigen Baum festgehalten hast. Zumindest sah es so aus, als Du Dich an ihn gelehnt hast weil es Dir echt nicht gut ging.
Daran, dass ich mit Dir immer lachen konnte und wir uns gegenseitig auch die unhöflichsten Kunden nett reden konnten.
Daran, dass wir uns witzige Bilder von unseren Katzen geschickt haben und immer hofften, dass das eigene das lustigere ist.
Daran, dass Du es nicht mochtest, wenn es warm wird. Ich mich dagegen total über jeden Sommerstrahl freute. Und die daraus resultierenden Streitgespräche.
Daran, dass Du einen ganz eigenen Namen für mich hattest. Ich fand ihn so schrecklich. Würde mich jetzt aber so sehr freuen, ihn noch einmal hören zu können.
Daran, dass Du immer darüber geschimpft hast, wie ich mich ernähre, bzw. weil ich auf Arbeit zu wenig essen. Und Du mir dann immer mal ein Stück Kuchen hingestellt hast. Dabei mag ich Kuchen gar nicht so. Hab es Dir immer wieder gesagt, aber Du hast es trotzdem gemacht.
Daran, dass Du nicht wolltest, dass ich hier sitze und um Dich weine (obwohl es Dich sicher auch gefreut hätte) – ich es aber trotzdem tu. Wie so vieles, bei dem wir uns nicht eins waren…
Fakt ist: ich vermiss Dich jetzt schon ganz schrecklich und ich hasse es, diese Situation nicht beeinflussen zu können – und Dich einfach zurückholen zu können…
