Bei der HCG-Diät handelt es sich um eine extrem kalorienreduzierte Ernährungsform. Hierbei wird einerseits die Kalorienzufuhr auf ca. 500 kcal pro Tag reduziert und andererseits wird dem Körper das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin) in Form von Spritzen, Tropfen, Pillen oder Globuli verabreicht.
Was sagen die Befürworter der HCG-Diät?
Die Anhänger der HCG-Diät behaupten, dass die Einnahme des Schwangerschaftshormones HCG die Fettverbrennung ankurbelt, den Blutzuckerspiegel senkt, den Appetit zügelt und beim Abnehmen hilft. Der Körper würde auf natürliche Art und Weise an Gewicht verlieren und ein Hungergefühl würde ebenfalls ausbleiben. Aus diesem Grund würde auch wirklich jeder problemlos mit den vorgeschriebenen 500 kcal pro Tag auskommen.
Auch wird argumentiert, dass während der Diät eine gesunde Ernährung praktiziert würde. Das bedeutet: Verzicht auf Zucker und Süßigkeiten, mindestens 2 l Flüssigkeit pro Tag und eine fettarme Ernährung. Hinzu käme noch ein moderates Sportprogramm und schon gehen die Kilos von den Hüften. Um einen Jo-Jo-Effekt zu verhindern, würden die Abnehmwilligen nach der Diät langsam wieder mit dem Essen beginnen und so den Körper an die normale Kalorienzufuhr gewöhnen.
Wofür wird HCG primär eingesetzt?
HCG ist in Deutschland nicht als Präparat zur Gewichtsreduktion zugelassen. Ärzte verschreiben es unter anderen um Unfruchtbarkeit zu behandeln und den Eisprung der Frau zu unterstützen oder auch bei Hoden-Atrophie.
Welche Bezugsquellen gibt es für HCG-Präparate?
HCG wird als Diät-Präparat in erster Linie in Form von Tropfen, Pillen oder auch Globuli (homöopathisches HCG) im Internet angeboten. Alle dort verkauften Produkte unterliegen keiner strengen Kontrolle oder gar Zulassung von offiziellen Behörden. Sehr häufig sind nicht alle Zutaten aufgelistet die in diesen Produkten enthalten sind. Unabhängige Laboruntersuchungen haben ergeben, dass in den meisten Fällen gesundheitsschädigende und giftige Stoffe enthalten sind.
Was passiert bei der Einnahme von HCG?
Spannend ist auch die Tatsache, dass das HCG, welches in der oben genannten Form eingenommen wird in Mund, Magen und Darm neutralisiert wird und gar nicht erst in die Blutbahn gelangt (die anderen gesundheitsschädigenden und unter Umständen giftigen Bestandteile jedoch schon). Aber auch das unter die Haut gespritzte HCG zeigte bei vielerlei Laboruntersuchungen nicht die gewünschte Wirkung. Es ist nicht in der Lage Fett abzubauen und das Hungerfühl zu unterdrücken.
Welche Nebenwirkungen hat HCG?
Die beobachteten Nebenwirkungen sind geschlechterspezifisch. Bei Frauen kommt es zu
- Zyklusstörungen
- Eierstockzysten
- Thrombosen
- Brustschmerzen
- Kopfschmerzen
- Depressionen
- Stimmungsschwankungen
- Krämpfe
- Durchfall
Bei Männern ist die Liste der Nebenwirkungen nicht ganz so lang, aber dennoch genauso beeindruckend im negativen Sinne:
- Anregung des Wachstums der Brustwarzen
- Brustschmerzen
- Thrombosen
- Verminderte Spermienproduktion
- Unfruchtbarkeit
- Außerdem wird vermutet, dass durch die Einnahme von HCG:
- das Krebsrisiko steigt,
- vermehrt Gallensteinen gebildet werden,
- Herzrhytmusstörungen entstehen
Welche Auswirkung hat die gedrosselte Kalorienzufuhr bei der HCG-Diät?
Die extrem verminderte Kalorienzufuhr auf nur 500 kcal pro Tag birgt große Risiken. Im Durchschnitt benötigen eine Frau täglich zwischen 1.600 und 2.400 kcal und ein Mann zwischen 2.000 und 3.000 kcal. Wird dem Körper nun über einen längeren Zeitraum plötzlich weniger als 1/3 beziehungsweise 1/4 des Tagesbedarfs zugeführt, kann es auch hier zu massiven gesundheitlichen Schäden kommen. Neben einem Mangel an Vitalsoffen (Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Co.), kann es zu folgenden Erscheinungen kommen:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
- Schwächegefühl bis hin zur Ohnmacht
Eine Unterversorgung mit Vitalstoffen führt langfristig zu massiven Schäden im menschlichen Körper. Auch macht die ständige Unterernährung des Körpers das Arbeiten fast unmöglich und auch das treiben von Sport ist in diesem Zustand eine Illusion. Für gewöhnlich wird bei einer strengen Diät (unter ärztlicher Aufsicht) die Kalorienzufuhr auf mindestens 1.000 bis 1.200 kcal beziffert.
Was sagen Fachverbände und Behörden zu der HCG-Diät?
Die vielen Nebenwirkungen die aus der Kombination von HCG und der geringen Kalorienaufnahme entstehen, hat die amerikanische Behörde FDA dazu veranlasst, ein generelles Verkaufsverbot von HCG an Endkunden zu verhängen und auch in Deutschland ist der Vertrieb von HCG ohne Zulassung verboten.
Wissenschaftler sind sich darüber einig, dass die erfolgreiche Gewichtsreduktion während der HCG-Diät nicht vom Schwangerschaftshormon ausgeht, sondern von der gesundheitlich bedenklich eingestuften geringen Kalorienzufuhr.
Fazit zur HCG-Diät
Ich kann jedem Abnehmwilligen nur raten, die Finger von der HCG-Diät zu lassen. Die Risiken und Nebenwirkungen stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Weder ist die Einnahme des Schwangerschaftshormones HCG gesund, noch diese extreme Reduzierung der zugeführten Kalorien.
Durch die starke verringerte Zufuhr von Energielieferanten (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette), kommt es selbstverständlich zu einer Gewichtsreduktion, doch am Ende der Diät hat man sehr wahrscheinlich seinen Körper vergiftet und ihm unter Umständen massiven Schaden zugeführt und dank Jo-Jo-Effekt kommen die abgespeckten Kilos ganz schnell wieder rauf.
Es gibt noch immer unerforschte Risiken und Nebenwirkungen, welche im Zusammenhang mit HCG stehen könnten, die ich in diesem Artikel nicht aufgelistet habe.
Viel besser als die HCG-Diät ist die schrittweise Umstellung der Ernährung hin zu einer gesunden und schmackhaften Kost, welche man ein Leben lang beibehält, dazu noch ein bisschen Bewegung und Entspannung und schon ist jeder auf dem richtigen Weg.