Abnehmen, 10kg in zehn Wochen

Abnehmen, 10kg in zehn Wochen

Nein, ich verkaufe keine Schlankheitsmittel und habe die meisten Tassen noch im Schrank. Zugegeben, einige davon haben schon ein paar Splitter ab.

Aber irgendwann betrachtet Mann sich im Spiegel und wundert sich über die Figur. Wenn auch Bauch einziehen nicht mehr hilft, gibt’s nur zwei Möglichkeiten: Resignation oder Abspecken. Im ersten Fall muss Mann den Watschelgang lernen, damit ihn sein Bauch nicht vornüber purzeln lässt. Ich habe mich deshalb für die zweite Möglichkeit entschieden und möchte euch hier mein Rezept verraten.

Vergesst alle Schlankheits-Rezepte und Abnehm-Mittel, alle gescheiten Bücher von Schlankheitsgurus und alle Sprüche wie: „Abnehmen leicht gemacht“ oder „Abnehmen ohne zu Hungern“.

Zuallererst fängt Abspecken im Kopf an. Wer nicht will, kann nicht, basta. Wer die Disziplin nicht aufbringt, bleibt besser dick und schwabbelig.

Wer irgendwelche Doktor-Diät Rezepte befolgt, wird nach der Kur wieder dick. Meistens dicker als zuvor. Ohne den Willen, seine Ernährungsgewohnheiten auf Dauer umzustellen, ist jedes Abnehmen für die Katz.

Ohne Hunger geht es nicht. Wer Hunger nicht ertragen kann, soll weiter Fastfood und Torten mampfen. Ein bisschen Hunger kann niemandem schaden. Dabei kann er ein wenig nachfühlen, wie es den Menschen in armen Ländern ergeht. Allerdings ohne die Verzweiflung, denn er könnte den Hunger jederzeit mit einem Griff in den Kühlschrank beenden.

Der Einstieg ins Abspecken sollte steil sein. Wir sind ja keine Warmduscher. Sanftes Beginnen ist wie einer, der nur den grossen Zeh ins kalte Wasser streckt. Ein paar Tage Fasten läutern die Gedanken. Man ist dann froh, wenn man wieder was zwischen die Zähne kriegt :-)

Welche Nahrung einem gut tut und was schlecht ist, weiss doch jeder. Dazu braucht es keine Ernährungsberatung. Auf seinen Körper zu hören ist alles was nötig ist. Gut ist möglichst unverfälschte Natur, schlecht ist Industrie-Food, auch wenn “light” darauf steht. Verzichte auf alles, was verpackt ist und E-Nummern hat. Fülle deinen Kühlschrank ausschliesslich mit Gemüse und Früchten, wenig Butter und Milch und ein wenig magerem Fleisch und Käse. Auch Eier sind ok.

Zucker ist ein No Go. Alle Süssigkeiten gehören verbannt. Dann merkt man auch wieder, wie süss Früchte vom Baum sind. Bananen müssen aber aussen vor bleiben, sie sind zwar gesund, doch Kalorienbomben.

Überhaupt merkt man beim Abspecken wieder, wie Nahrungsmittel schmecken. Zum Frühstück esse ich jeweils ein Stück selbstgebackenes Brot. Ohne Butter und Beilage. Es schmeckt himmlisch.

Zwischendurch gibt es Früchte nach Belieben und viel Kaffee. Das bringt den Organismus auf Touren.

Nachschlag ist verboten. Fülle dir deinen Teller nie zweimal. Zum Dessert kannst du ein halbes Dutzend Nüsse und eine getrocknete Feige essen.

Glücklicherweise bin ich ein Kohlehydrat-Mensch. Mir waren die Nudeln und Kartoffeln immer lieber als Fleisch. Darum habe ich Fleisch im Menüplan auf ein absolutes Minimum gesetzt. Doch Vorsicht mit Kartoffeln und Teigwaren. Erstere esse ich natur. Pommes sind ein No Go. Es ist wunderbar, zu erfahren, wie Kartoffeln eigentlich schmecken. Drei Stück sind ein Mittagessen. Das gleiche gilt für Teigwaren. Ein kleiner Teller, eine Messerspitze Butter und etwas Gewürz. Dazu Salat.

Gemüse nach Belieben, ausser Avocados. Aber dieses Seifen ähnliche Gewächs ist mir sowieso ein Gräuel.

Fett ist selbstverständlich aus dem Speiseplan zu verbannen, in jeder Form. Je weniger Fett, desto schneller geht das Abnehmen.

Das ist trist, werdet ihr sagen, und kein Essvergnügen mehr. Doch abgesehen davon, die wunderbare Erfahrung zu machen, wie unverfälschte Nahrung wirklich schmeckt, gibt es noch einen kleinen Trick:

Man sollte nicht auf alles verzichten und sich auch etwas gönnen. In meinem Fall ist es der Wein, ein anderer mag sich am Abend eine Zeile schwarze Schokolade gönnen. Man freut sich den ganzen Tag darauf.

Allerdings ist es keine gute Idee, den ganzen Tag lang nur ans Essen zu denken. Interessante Arbeit und Bewegung hilft zu vergessen. Apropos Bewegung: Sport ist keine Bedingung um wirksam abzunehmen. Um eine ganze Tafel Schokolade zu verbrennen müsste man viel zu lange rumhüpfen und rennen. Da ist es einfacher, auf die Tafel zu verzichten.

Wer es zu Beginn nicht aushält, trinkt einfach einen halben Liter Wasser bei jedem “Anfall”. Überhaupt ist viel trinken gut, nicht nur zum Abspecken. Doch Bier ist das falsche „Wasser“.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an die neue Ernährung, der Hunger geht zurück und verschwindet zwischendurch ganz. Mann ist froh, nicht mehr zum Spiegeleier-Klub zu gehören und den Bauch nicht mehr einziehen zu müssen, wenn hübsche Mädels vorbei spazieren. Wie eine junge Gemse steigt man jetzt die Treppen oder Berge hinauf. Es dünkt einem, man habe einen schweren Rucksack abgelegt.

Wobei es leider so ist, dass der Bauch als letztes verschwindet. Mann nimmt überall ab, nur nicht dort wo man es am liebsten hätte. Doch Geduld. Das Beste kommt zum Schluss.

Auch von der Waage sollte man sich nicht irre machen lassen. Das Gewicht schwankt stark, je nach Wasserhaushalt. Wichtig ist der Trend, wie an der Börse.

Sogar die Träume werden leichter. Euer Traumperlentaucher.



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