Abisag Tüllmann in Berlin. Fotografie einer Periode

Ein Tribut an das fotografische Werk von Abisag Tillmann  kann man bis zu 18. September im Bode Museum in Berlin gesehen werden. Die Ausstellung, die den Titel „Abisag Tüllmann 1935-1996. Photojournalism and Stage Photography“ trägt, ist die erste die das komplette Werk einer der wichtigsten Fotografinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland zeigt.

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Abisag Tüllmann wurde 1935 in Hagen, Deutschland geboren. Sie wuchs während der Nazizeit in einer Familie auf, die in Zwangsarbeit  lebte und entwickelte somit eine hohe Sensibilität. Aus Armut erlernte sie zunächst technisches Handwerk, was ihr einen schnellen Arbeitsplatz sicherte. Zwischen 1953 und 1955 studierte sie Interieurdesign an der Kunsthochschule in Wuppertal-Vohwinkel, ohne jedoch einen Abschluss zu machen.

Als sie nach Frankfurt kam lernte sie den Fotografen Dieter Jors kennen, der sie als Assistentin anheuerte. Im darauffolgenden Jahr arbeitete sie für die FAZ, die Frankfurter Rundschau und die Frankfurter Neue Presse. In den 60er Jahren werden ihre fotojournalistischen Arbeiten im Spiegel, Magnum und Public veröffentlicht.

In Frankfurt schloss Tüllmann viele enge Freundschaften mit Figuren aus der Kunst-und Literaturlandschaft. Ihre Leidenschaft für die Stadt und die Fotografie führte zu einer ersten Buchpublikation im Jahr 1963.

Ihre Fähigkeit die Realität einzufangen hat sie zu einer Ikone des Fotojournalismus erhoben, in den sie eine klare Sichtweise einführte, sowie eine denunziatorische Haltung.

Die großen Märsche der 68er Bewegung waren ein Schlüsselthema, um die Nonkonformismus und Rebellion aufzuzeigen und spiegelten in sich in ihrem romantischen Fotos der Straßen von Paris und anderen Städten wieder. Die postkoloniale Entwicklung in Afrika war für diese Fotografin ebenfalls von großem Interesse. Sie reiste dorthin und fotografierte die Misere, die Hoffnung und die Gewalt in Zimbabwe, Algerien und Rhodesien; so wie auch den Konflikt zwischen Israel und der arabischen Welt, mit dem sie durch ihre Biographie eng verbunden war.

Ihre interessantesten Arbeiten waren jedoch jene über das Theater, sie fotografierte weltweit die größten Theater, was später Inhalt eines interessanten und einzigartigen Archivs werden würde, das nun in der Stiftung Frankfurt am Main Abisag Tüllmann-Foundation gezeigt wird.

Mehr Information unter:

http://www.smb.museum/smb/kalender/details.php?objID=29619&datum=17.06.2011+00:00&lang=en


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