Abgeordneter werden ist schwer, es zu sein umso leichter. Politiker ohne Verantwortung und Haftung

Es ist für viele Menschen ein erstrebenswertes Ziel, Politiker zu werden. Politiker ist, zumindest so lange sie/er sich noch im Abgeordnetenbereich befinden, ein Posten mit hohen Gehalt und vielen Vergünstigungen, ohne dafür die geringste Verantwortung zu tragen, ohne jegliche Haftung des eigenen Handelns. Es gibt nur eine Pflichtaufgabe zu erfüllen, dass fraktionsgerechte Abstimmen nach parteilicher Vorgabe. Das eigene Denken, oder ggf. das Gewissen, ist hier zum Wohl der Partei zwingend in den Hintergrund zu verdrängen. Doch in den Genuss eines Abgeordnetenstatus zu kommen, bedeutet eine schwierige Hürde zu nehmen. Schwierig, weil in der Politik nicht vordergründig die Intelligenz zählt, sondern bedingungslose Loyalität, das Vorhandensein von parteilichen Ziehvätern oder Ziehmüttern sowie das Talent einer Redegewandtheit mit versteckten Lügen die desinteressierte Volksteile nicht sofort erkennen. Ehrlichkeit ist in der Politik nicht gefragt, sondern ausschließlich die Gewinnung von Mehrheiten und Mehrheiten sind nur mit propagandistischen Lügen erhältlich. Auch kann ein gutes Verhältnis zu Journalisten der Mainstream-Medien ein ausschlaggebendes Kriterium für den Einzug in den Land- bzw. Bundestag sein. Der Wähler wählt zu 99 Prozent die Partei und nicht den Kopf auf dem Wahlplakat des Wahlkreisabgeordneten, weil er diesen im Regelfall gar nicht kennt und als bedeutungslos empfindet. So wird die Erststimme auf dem Wahlschein eher als parteiliche Zuordnung gesehen und nicht personenbezogen, so wie sie eigentlich ausgelegt ist.

Parteiliche Politikkarrieren entstehen häufig in Parteiortsvereinen der Provinz und/oder bei kommunalen Betrieben. In kommunalen Betrieben besteht teilweise eine tiefe Verflechtung mit der Politik und den Gewerkschaften. Hobbypolitiker aus den Ortsvereinen bekommen in kommunalen Betrieben Führungspositionen, Betriebsräte der kommunalen Betriebe steigen zu Gewerkschaftsfunktionären auf und kehren unter Umständen als leitende Führungskraft, Vorstand oder Geschäftsführer, in den kommunalen Betrieb zurück. Wer eine politische Karriere anstrebt, findet in einem kommunalen Betrieb den richtigen Nährboden. Durch die gegenseitige Verflechtung der Institutionen und der betriebenen Hobbypolitik in dem Parteiortsverein ist der Sprung unter der Mithilfe politisch einflussreicher leitender Führungskräfte und Gewerkschaftsfunktionären in den Land- oder Bundestag durchaus im Bereich des Möglichen.

Erst mal die Hürde genommen und den Land- oder Bundestag als Abgeordneter erreicht, bleibt jedem die Wahl der weiteren politischen Karriere. Entweder brav im Hintergrund alle gewünschten Parteivorgaben abnicken, dafür dann abkassieren und finanziell alles mitnehmen was möglich erscheint, oder versuchen in der Parteienhierarchie selbst eine Führungsposition einzunehmen. Hierzu bedarf es jedoch wohlgesonnene aktuelle Parteiführungskräfte und/oder die Mainstream-Medien die eine gewollte Person medial hochleben lassen.

Sollte es jedoch mal nicht so gewünscht mit dem Ausflug in die Parlamente funktionieren, weil z. B. Zweifel an den eigenen Handlungen aufkommen oder ein Restgewissen noch vorhanden ist, verbleiben aber weitere Möglichkeiten. Die Wirtschaft oder kommunale Arbeitgeber halten gerne hochdotierte Posten für abgehalfterte Politiker bereit, Politiker fallen grundsätzlich immer weich. Wer finanziell nicht allzu große Ansprüche stellt, kann jedoch auch ein genussvolles Frührentnerdasein auf Kosten des Steuerzahlers führen. Denn für eine vorzügliche finanzielle Ruhestandsversorgung für alle ehemaligen Politiker ist Sorge getragen, dafür sitzen schließlich Politiker im „Selbstbedienungsparlament“.


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