Abführmittel versagte! Einbrecher entkommt verdutzten Polizisten

 

Malcherow (FN). Trine Patzke, Horst-Klaus Feierabend und Sonnfried Popolinski  (Namen von der Redaktion geändert), Beamte der Polizeiwache Malcherow (Mecklenburg -Vorpommern) staunten nicht schlecht, als ihnen gestern ein bereits polizeibekannter Einbrecher wiederholt entkommen konnte. Oliver H., ein dorfbekannter Verbrecher, der ab und zu einen Joint raucht, und gelegentlich einen Schoko-Riegel an der Tankstelle raubte, fiel gestern erneut auf.

Er brach in die vormals Gemeindeeigene ehemalige FDJ-Herberge “Vorwärts” ein, die seit 1990 zwar geschlossen ist, aber aufgrund von Eigentümerstreitigkeiten immer noch in original DDR-Ausstattung befindlich sein soll. Ein Honnecker-Bild wolle er stehlen, und es über eine bekannte Internetplattform “vertickern” um seinen Drogenkonsum zu finanzieren,  so Oliver H. dem Einsatzkommando gegenüber. Joints würden so um die 5 Euro kosten, und für einen Hartz-IV – Empfänger wäre das sehr viel Geld. Ausserdem sei er nicht eingebrochen, denn die Hintertür wäre schon seit mindestens 1990 nicht mehr verschlossen gewesen, rechtfertigte sich der Einbrecher vor den Polizisten.

Erschrockene Nachbarn hörten es krachen und poltern, als er über einen Müllhaufen durch die marode Tür stürzte. Die innerhalb weniger Minuten vor Ort befindlichen Polizeibeamten konnten ihn auf frischer Tat festnehmen.

Nachdem er bei seiner letzten Festnahme entwischt war, weil POM Trine Patzke “mal schnell in die Büsche musste”, sicherte ihn diesmal ein Kollege mit einem Kabelbinder an einen Aussenspiegel des Polizeifahrzeugs. Zur vereinfachten Abführung des Delinquenten verabreichte er ihm eine Doppeldosis der völlig neuen polizeilichen Abführhilfe, “Abführmittel”, die deren Chef, der wegen einer Erkrankung des Leibes derzeit zuhause weilt, ihnen vermutlich für diesen Zweck extra auf den Schreibtisch gestellt hatte.

Nach nur wenigen Sekunden vernahmen die verdutzen Beamten explosionsartige Geräusche die sie später als “Schlurrrrpf” und “Pffffft…pfpfpfpfffffffftttt” beschrieben. Irgendwo muss eine Latrine offen gestanden haben, bemerkte PM Horst-Klaus Feierabend. “Plötzlich und völlig unvermutet riss sich der Gefangene mit einem Ruck vom Polizeiwagen frei, demolierte den neuen Aussenspiegel und schlug sich fluchtwärts laut fluchend die Hose haltend seitwärts in die Büsche”, notierte später POM Sonnfried Popolinski für das Protokoll. Er soll noch Schimpfworte wie “… Hose…, Scheisse…, Scheisshaus” etc. von sich gegeben haben, ehe er sich dem polizeilichen Zugriff für diesmal entzog.

Völlig ratlos, enttäuscht und desillusioniert über das “Neumoderne” mussten die Beamten ihre Verbrecherjagd abbrechen und sich dem Papierkram widmen.


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