Nein, sie ist ganz und gar nicht zufrieden mit sich selber. Fast zwei Kilo hat sie in der vergangenen Woche zugelegt, dabei hat sie doch so darauf geachtet, was sie isst. Okay, die Smarties hätte sie vielleicht besser bleiben lassen und dann hat sie sich auch nicht so viel bewegt, wie sie eigentlich müsste. Aber sie hat halt so viel gearbeitet, da blieb nicht viel Zeit für Sport. Na ja, immerhin trägt sie jetzt nicht mehr Kleidergrösse fünfzig. Noch ein paar Kilos runter und dann passt sie vielleicht schon bald in Grösse vierundvierzig. Aber eben, so einfach ist es leider nicht, wo sie doch letzte Woche trotz aller Disziplin wieder zugelegt hat. Sie will ja kein Klappergestell werden, aber halt einfach etwas schlanker als jetzt. Wenn es doch bloss einfacher wäre. Doch wo soll man die Zeit hernehmen, um sich zu bewegen, wenn man den ganzen Tag arbeiten muss? Und dann die Smarties… Dabei hatte sie es sogar über Weihnachten geschafft, ihr Gewicht zu halten und jetzt ist alles wieder im Eimer.
So klagt sie eine ganze Busfahrt lang, lässt sich nicht trösten durch ihre Leidensgenossin, die noch ganz am Anfang steht, lässt sich auch nicht gut zureden, es sei doch schon eine gewaltige Leistung, von über hundert auf knapp achtzig Kilo runterzukommen. Nein, das alles zählt nicht, sie ist enttäuscht.
Dabei hätte sie doch allen Grund, stolz auf sich zu sein, finde ich. Als ich sie vor vielen Jahren schon einmal belauscht habe im Bus, klagte sie noch, bei ihrem Schuldenberg würden Kinder nicht drinliegen, heute aber kann sie sich Weight Watchers-Treffen leisten. Und die sind weiss Gott nicht billig, wie sie mehrmals betont.