Abenteuer in Las Palmas: wie ich der Kirche einfach mal auf's Dach gestiegen bin.

Von Erna87

Heute geht's weiter mit meinen Abenteuern in Las Palmas. Nachdem ich euch von meinem Besuch auf dem Markt und dem Einkaufsbummel in der Stadt bereits erzählt habe (könnt ihr hier noch mal nachlesen), möchte ich euch nun von meinem Aufstieg auf's Dach der Kathedrale und meinem Besuch am Stadtstrand und Surf-Hotspot erzählen.

Nachdem meine Mutter und ich also auf dem Markt waren und bei unserem Bummel in der Fußgängerzone ein paar neue Pullover gekauft haben, machen wir uns auf den Weg zur Kathedrale Santa Ana. Halt! Pullover? Ihr habt schon richtig gelesen. Denn in der Inselhauptstadt war es kalt. Bei nicht einmal 20°C haben wir in unseren Tshirts und kurzen Hosen doch ein bisschen gefroren und brauchten dann ganz dringend etwas Warmes zum Anziehen. Damit rechnet auf Gran Canaria im Sommer ja auch Niemand... So machten wir uns dann, warm eingepackt, auf den Weg zur Kathedrale.
Bereits im Jahre 1497 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, doch im Jahre 1570 wurden die Bauarbeiten wegen Geldmangels unterbrochen. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts konnte die Kathedrale vollendet werden, dies spiegelt sich auch in der Architektur wider, denn das Rippengewölbe ist gotisch, die Fassade hingegen neoklassizistisch. Wir haben uns erst einmal auf dem großen Platz vor der Kirche umgesehen, der Plaza Santa Ana. Sie ist der Hauptplatz der Vegueta, zur Zeit der spanischen "conquista" umrahmt von Kirche und Krone. Blickt man von der Kirche über den Platz, sieht man am anderen Ende ein großes Haus, das Alte Rathaus, das heute nur noch der Repräsentation dient.

So, und jetzt geht's los - wir steigen der Kirche auf's Dach. Dort habt ihr einen fantastischen Ausblick über die Stadt. Und von oben sieht Las Palmas fast noch viel schöner aus, warum werdet ihr gleich selbst sehen. Ich lasse jetzt mal wieder die Bilder sprechen. Wenn ihr drauf klickt, öffnet sich ein neues Fenster und ihr könnt den Ausblick auch im Großformat genießen.

Und, was sagt ihr? Einfach wundervoll, oder? Ich hätte stundenlang dort stehen und die Aussicht genießen können. Die vielen kleinen Häuser, in die Berge gebaut wie kleine Modellbauhäuschen... Ach, einfach fantastisch. Und der Aufstieg war auch ein kleines Abenteuer. Zuerst fuhren wir mit dem Aufzug. Aber dann... Um ganz nach oben zu gelangen musste ich eine schmale Wendeltreppe erklimmen.

Und es hat sich so gelohnt! Oben an der Brüstung stehen und sich den Wind um die Nase wehen lassen, auf's Meer hinaus zu blicken... Bevor ich jetzt aber wirklich ins Träumen gerate, nehme ich euch mal wieder mit hinunter, schließlich war ich natürlich auch in der Kathedrale.
Auch hier macht sich der lange Baustopp bemerkbar, so sind der hintere Teil und die Kapellen des linken Seitenschiffs im gotischen Stil gebaut, das rechte Seitenschiff stammt aus der Renaissance, die Kuppel aus der Zeit des Historismus... Wem das jetzt alles zu kompliziert - und zu viel Architektur und Geschichte ist, kein Problem. Ich habe ja auch hier wieder ein paar Fotos gemacht.

Wenn ich auf Reisen bin, besuche ich immer gern die Kirchen in den Orten, in denen ich mich aufhalte. Eine Kirche ist für mich auch immer ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit - und mir gibt das Kraft. Und so habe ich auch in der Kathedrale Santa Ana eine ganze Weile einfach nur in einer Bank gesessen und die Atmosphäre einfach auf mich wirken lassen.

Und jetzt - vorbei mit der Ruhe, es geht ab zum Strand. Weil wir uns im Urlaub befinden und es dann gern auch mal gemütlich angehen lassen, haben wir uns entschlossen, den Weg in einem kanarischen Taxi zurückzulegen. Taxis stehen in Las Palmas - und auch sonst fast überall auf der Insel, quasi an jeder Ecke und so hatten wir ruckzuck eins gefunden und ließen uns, auf einer großen Straße entlang des Meeres, erst mal zum Einkaufszentrum "Las Arenas" chauffieren. Es liegt am südlichen Ende der Playa "Las Canteras". Nach einem kurzen Bummel und ein paar Einkäufen gingen wir dann aber zum Strand, schließlich wollten wir ja das "urbane Flair" genießen. 3200 m feiner weißer Sand, mehrere kleine Buchten und zahlreiche Cafés, Restaurants, Shops und Imbissbuden wurden uns von unserem Reiseführer versprochen. Ein Strand, vergleichbar mit der Copa Cabana in Rio de Janeiro. Soweit der Reiseführer. Nur die Realität sieht dann manchmal doch ganz anders aus. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass wir uns am südlichen Ende, am Hotspot der Surfer aufhielten, vielleicht waren wir einfach am falschen Ort... Denn von feinem weißen Sand und zahlreichen Restaurants war weit und breit nichts zu sehen. So hatten wir Mühe, überhaupt ein nettes kleines Café zu finden, in dem wir eine Kleinigkeit zu Mittag aßen, während wir den Surfern zuschauten. Aber dieses Feeling, was im Reiseführer versprochen wurde, stellte sich bei uns definitiv nicht ein. Vielleicht gibt's unter euch Jemanden, der schon mal dort war? Hatten wir wirklich einfach nur Pech und waren da irgendwie verkehrt oder ist dieser Strand wirklich nicht so besonders? Ich bin da für jeden Rat dankbar! Damit ihr euch ein Bild von der Lage dort machen könnt, gibt's jetzt natürlich auch wieder ein paar Fotos.

Wie ihr seht, ist das wirklich nicht so der Burner. Schwarzer Sand, der eher dreckig, als gemütlich aussah... Wir sind gar nicht hinunter gegangen, das war sowas, was man zwar mal gesehen, aber nicht erlebt haben muss. Und so ließen wir uns dann wieder von einem Taxi zum Busbahnhof chauffieren und machten uns mit dem Schnellbus zurück auf den Weg in den Süden der Insel. Es war nun bereits später Nachmittag und wir waren froh, als wir zurück im Hotel, erst mal die Füße hochlegen und in der Badewanne entspannen konnten.

Wie's weitergeht mit meinen Abenteuern auf der Insel und was ich sonst noch alles erlebt habe, erzähle ich euch morgen. Denn jetzt bin ich schon wieder ein bisschen im Stress, schließlich liegt hier noch eine Schultüte, die gebastelt werden will.

Bis dann!

Eure Erna

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