Anstatt nun von Woche zu Woche erneut Umfragen zu starten, die immer wieder knappe oder fehlende Mehrheiten ausweisen und dabei selbst natürlich einen politischen Zweck verfolgen, ob nun werbend oder abschreckend sei dahin gestellt, könnte man auch schlicht und einfach konstatieren, daß es in Spaniens nationaler Politik zwei annähernd gleich große Blöcke gibt die sich kaum verändern. Nennen wir sie hier einmal „Mitte-Links“ und „Mitte-Rechts“. Das war in Deutschland über viele Jahre auch so und daher rührt der Spruch, daß „Wahlen in der Mitte gewonnen werden“.
Aus dieser Tatsache der zwei Blöcke, bzw. Lager kommt folglich aber auch die Lösung: Koalitionsbildung über Block- oder Lagergrenzen hinweg! „Mehrheiten“, die nur wenige Stimmen über die absolute Mehrheit hinausreichen, führen zu extrem erpressbaren Regierungen und folglich zu Instabilität.
Es drängen sich beim Beispiel Spanien derzeit nur zwei – zumindest zahlenmäßig – stabile Koalitionen auf:
PSOE 122 + PODEMOS/IU 29 + Cuidadanos 53 = 204 Sitze oder (176+28 Sitze).
Das wäre eine Dreierkoalition unter PSOE Sánchez-122, der zwischen Iglesias und Rivera vermitteln müsste. Das dürfte spannend werden?
PSOE 122 + PP 97 = 219 Sitze oder (176+43)
Eine ZWEIERKOALITION á la GroKo in Deutschland, mit entsprechend weniger Erpressungspotential, einem relativ ausgeglichenen Innenverhältnis von 57% zu 43%.
ICH WEISS, DASS SPANIER KEINE GRO-KO WOLLEN UND JA, ICH MAG SIE AUCH NICHT!
Trotzdem hat die Idee einer Gro-Ko etwas in dieser konkreten Lage:
Das Erpressungspotential der Separatisten schrumpfte auf NULL! Sie wären isoliert weil nicht benötigt!
Die Rechte wäre auf 76 Sitze reduziert und würde wohl von den 70% C’s gegen 30% VOX in Schach gehalten?
Die Alternativen zu diesen Koalitionen wären aus heutiger Sicht instabile, weil knappe Mehrheiten aufweisende, Links- oder Rechts-Regierungen, die kein Mensch braucht, oder?
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