Shiraz und Yazd, Esfahan und Persepolis: Die antike Supermacht Persien hat im heutigen Iran ihre Spuren hinterlassen. Das ist nicht der einzige Grund den Iran baldmöglichst zu besuchen.
Freitagsmoschee in Esfahan - Foto: Kiss The World
Vom Iran erzählen viele Reisende, dass dort die gastfreundlichsten Menschen leben. Auch für Micha und Michi von Kiss the World ist das 1 von 8 guten Gründen den Iran zu besuchen in ihrem Gastbeitrag:
Der Iran öffnet sich langsam aber sicher dem Westen und wird bei Reisenden immer beliebter.
Natürlich ist der Iran kein klassisches Urlaubsland: Wenn Dir der Sinn nach Sonnenbaden am Strand oder ausgelassenen Parties steht, bist Du hier sicher fehl am Platz.
Denn: Im Iran herrschen nach wie vor strenge Regeln – Kein Alkohol, Tanzverbot, Kopftuch-Pflicht und Kleidervorschriften für Frauen.
Warum Du trotzdem so schnell wie möglich Deinen Rucksack klar machen und in den nächsten Flieger Richtung Iran steigen solltest? Aus mindestens acht Gründen:
Fotoshoot gegen Frühstück - Foto: Kiss The World
1. Im Iran bist Du Gast und kein Tourist
Auf dem Bazaar zu viel bezahlt? Bei der Taxifahrt übers Ohr gehauen worden? So etwas wird Dir im Iran kaum passieren. Die Iraner werden Dich nicht wie einen wandelnden Geldschein, sondern wie einen willkommenen Gast behandeln.
Du bekommst ständig auf offener Straße etwas geschenkt, wirst von Restaurantbesitzern zum Essen eingeladen oder bekommst im Supermarkt sogar Rabatt, wenn Du Dich im Gegenzug mit dem Ladeninhaber fotografieren lässt.
Im Iran wird Gastfreundschaft noch richtig groß geschrieben und die Menschen machen keinen Hehl daraus, wie sehr sie sich darüber freuen, dass Du in ihrem Land zu Besuch bist.
Am Anfang fühlt es sich vielleicht noch ein wenig seltsam an, von Wildfremden eingeladen zu werden, aber Du merkst schnell, dass die Leute es ehrlich mit Dir meinen und unter keinen Umständen eine Gegenleistung für ihre Freundlichkeit möchten.
2. Der Iran ist eine Schonkur für die Reisekasse
Die Lebenshaltungskosten im Iran sind gering. Ein richtig gutes Frühstücksbuffet für zwei Personen zum Beispiel ist schon für vier Euro zu haben.
Wir haben für unseren dreiwöchigen Aufenthalt zu zweit ingsgesamt 500 Euro ausgegeben. Darin enthalten sind
- Essen gehen
- Kauf von Lebensmitteln
- Dinge des täglichen Bedarfs
- Kleidung
- Eintritt zu diversen Sehenswürdigkeiten
- Benzinkosten
- Maut
- Mitbringsel
- Reparatur eines Eherings
Flug und Unterkunft sind extra, wir waren mit unserem eigenen Fahrzeug unterwegs.
Eine der "Gefahren" im Iran - Foto: Kiss The World
3. Der Iran ist sicherer als manche europäische Hauptstadt
Der Iran hat im Westen bei vielen Menschen ein sehr negatives Image. Auch wir hatten vor der Einreise richtig Bammel und so einige Sicherheitsbedenken:
- Terrorismus
- Entführung
- Frauenrechte
All das schwirrte in unseren Köpfen. Die Iraner wissen um das Image ihres Landes und setzen alles daran, ihren wenigen Touristen den Aufenthalt so schön und sicher wie möglich zu machen.
Das kann unter Umständen sehr skurrile Ausmaße annehmen. Wir waren mit unserem Wohnmobil unterwegs und wurden mehrfach nachts aus dem Schlaf gerissen, weil die Leute oder die Polizei uns lieber mit zu sich nach Hause nehmen wollten, damit uns da draußen alleine auch ja nichts passiert.
Obwohl Du natürlich immer vorsichtig sein musst, sind Diebstahl und Betrügereien wegen der drakonischen Strafen kaum zu erwarten.
Ein paar Backpacker, die wir getroffen haben, hatten ihren Geldbeutel und ihre Kamera in Restaurants oder öffentlichen Toiletten liegen lassen und haben alles am nächsten Tag wieder unversehrt an Ort und Stelle aufgefunden.
Mehr zur Sicherheit im Iran.
4. Deine Individualreise ist hier noch richtig individuell
Ausgetretene Backpacker-Pfade wirst Du im Iran kaum finden. Überhaupt sind Touristen im Iran eher selten anzutreffen und wenn, dann nur vereinzelt in den kulturellen Hotspots, wie Esfahan, Yazd oder Shiraz.
Anstehen und horrende Preise für Sehenswürdigkeiten? Nicht in diesem Land.
Hier findest Du eine Vielzahl wunderschöner Moscheen, historischer Stätten und spannender Museen noch fast für Dich allein. Du darfst Dich über Eintrittspreise zwischen zwei und fünf Euro freuen.
Ist Dir auch das noch zu teuer, ist sogar hier mit Handeln und Feilschen meist noch etwas zu machen.
Unter Freunden - Foto: Kiss The World
5. Du wirst viele neue Freunde finden
Die Iraner selbst sind in ihrer Reisefreiheit mehr als eingeschränkt und viele Internet-Angebote unterliegen der Zensur. Deswegen sind gerade die jungen Leute heiß darauf, zu erfahren, wie es sich im Westen lebt oder wollen einfach nur ihre Englischkenntnisse auffrischen. Daher wirst Du im Iran ständig auf der Straße angesprochen.
Meist ist es nur für einen kurzen Smalltalk. Doch gerade die jungen Leute sind so herzerfrischend freundlich, interessiert und witzig, dass sich daraus oft interessante Gespräche und Verabredungen für den Abend oder kommenden Tag entwickeln.
Wir stehen selbst drei Monate nach unserer Iranreise noch immer mit einigen Leuten über Whatsapp in Kontakt und hoffen, dass wir sie eines Tages wieder besuchen können.
Einmal sind wir sogar von freundlichen Iranern „entführt“ worden.
6. Der Iran schmeckt köstlich – auf den zweiten Blick
Traditionelle Restaurants sind im Iran schwer zu finden. „Iranisch essen kann ich auch daheim“, denken sich die Menschen, weshalb man unterwegs meistens nur Fast Food Restaurants findet, in denen ziemlich scheußliche Pizzas, Burger und Hot Dogs angeboten werden. Woher sollen die Iraner auch wissen, wie eine Pizza tatsächlich schmeckt?
Dennoch hat der Iran auch für Feinschmecker einiges zu bieten:
- Safran-Reis mit Berberitzen
- Sangak (Brot)
- Linsensuppe
- Hühnchen mit scharfer Soße
Die Liste der kulinarischen Köstlichkeiten ist lang. Dazu gibt es natürlich selbstgemachte süße Sünden in Hülle und Fülle.
Auf der Suche nach gutem Essen hältst Du Dich am besten an die Empfehlung von Einheimischen oder aus dem Reiseführer. Noch besser ist es natürlich, Dich zu Hause bei jemanden bekochen zu lassen. Aber das ist im Iran sowieso unvermeidbar.
Nix verstehen! - Foto: Kiss The World
7. Es erwarten Dich fast täglich neue Abenteuer
Der Iran ist nicht auf Touristen eingestellt, was ihn täglich zu einer neuen Herausforderung macht. So ist allein das Bestellen in Restaurants ein echtes Abenteuer, da Du so gut wie keine Speisekarten auf Englisch finden wirst.
Zu allem Überfluss ist auch noch die Schrift eine andere und Du bekommst eine Vorstellung davon, wie sich das Leben als Analphabet anfühlen muss. Doch keine Sorge: sobald Du auch nur einen Moment hilflos dreinblickst, kommt sofort mindestens ein freundlicher Iraner auf Dich zu, um Dir aus der Patsche zu helfen.
Oftmals bieten sich diese Personen dann auch gleich als Fremdenführer an und freuen sich, wenn sie Dir ein wenig ihre Heimatstadt zeigen können. Kostenlos, versteht sich.
8. Du lernst zu schätzen, was Freiheit bedeutet
Je mehr junge Leute Du im Iran kennenlernst, je mehr Geschichten aus ihrem Leben Du erfährst, um so bewusster wird Dir, wie schön es ist, frei zu sein und nicht von einem Staat bzw. Religionsführern bevormundet zu werden.
Dein Gefühl für das Wort „Freiheit“ wird nach einem Iranbesuch ein anderes sein. Frei sein heißt:
- Das Kopftuch abnehmen
- Händchenhalten oder küssen zu dürfen
- ein Bier zu trinken
- auf eine Party gehen
Eine unbezahlbare Erfahrung!
Micha und Michi im Iran - Foto: Kiss The World
Auf Kiss the World kannst Du Dich zu den beiden ins Auto setzen und sie auf ihrem weiten Weg durch mehr als 17 Länder begleiten.
Warst Du schon im Iran? Welcher 9. Grund fällt Dir ein?